Der Christopher Street Day (CSD) ist ein Symbol für Toleranz, Vielfalt und Liberalität. Für leben und leben lassen. Oder auch für lieben und lieben lassen. Umso bedauerlicher, das ausgerechnet diese bunten Feste in Bayern zuletzt wiederholt durch Ausgrenzung und Intoleranz auffielen: So wurde in München die CSU vor einigen Wochen von den Organisatoren gleich ganz vom CSD-Umzug ausgeschlossen – bereits zum zweiten Mal, diesmal mit Verweis auf das bayerische Genderverbot in staatlichen Einrichtungen.

Beim Würzburger CSD durfte die CSU zwar teilnehmen, offenbar wurden aber schwule und lesbische CSU-Mitglieder von Teilnehmenden übel beschimpft und die gesamte Partei in einem Flugblatt pauschal als "queerfeindlich" diskreditiert – verfasst von einem "Referat Queer:feminismus", das es auch im CSU-regierten Bayern an der staatlichen Würzburger Uni gibt.
Beim CSD geht es nicht darum, ob man eine Partei wie die CSU mag
Es sei deshalb daran erinnert: Beim CSD geht es nicht darum, ob man eine Partei wie die CSU mag. Es geht auch nicht darum, ob man jede einzelne politische Position teilt. Es geht darum, dass man nicht glaubhaft gegen Diskriminierung kämpfen kann, um dann selbst grundlos zu diskriminieren.
Denn anstatt sich zu freuen, dass es in der CSU einen eigenen Verband "Lesben und Schwule in der Union" gibt oder dass der CSU-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Stefinger von vielen CSU-Parteifreunden beglückwünscht wurde, als er seine Beziehung zu einem CDU-Kollegen öffentlich machte, gibt es offenbar blinden Hass gegen die Partei in Teilen der CSD-Community.
Freuen dürften sich darüber vor allem diejenigen politischen Kräfte, die die Gesellschaft ohnehin lieber spalten als zusammenführen möchten – und die von Toleranz überhaupt nichts halten. Die finden sich aber nicht in der CSU – sondern bei den Extremisten ganz links und ganz rechts außen.