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Bergtheim: Meinung zum "Fachgespräch" zur Mainwasser-Leitung: Fatale Signale für Landwirte und Öffentlichkeit

Bergtheim

Meinung zum "Fachgespräch" zur Mainwasser-Leitung: Fatale Signale für Landwirte und Öffentlichkeit

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    Trockenes Feld: Im Würzburger Norden fehlt es an Wasser. 
    Trockenes Feld: Im Würzburger Norden fehlt es an Wasser.  Foto: Thomas Obermeier (Archivfoto)

    Wasser Marsch! Die Äußerungen von Vertretern des Wasserwirtschaftsamts Aschaffenburg und der Regierung von Unterfranken können so verstanden werden, als sei die Wasserleitung vom Main in die Bergtheimer Mulde bereits beschlossene Sache. Nicht nur diese Redaktion hat die Behördenvertreter so verstanden, auch Bürgermeister Konrad Schlier, Landwirte und andere Teilnehmer, mit denen im Nachgang gesprochen wurde. Dass die Behörden sich im Nachhinein falsch verstanden fühlen, macht ihre Aussagen nicht ungeschehen.

    Dabei wird gerade erst untersucht, welche Auswirkungen eine Wasserleitung hätte und welche Alternativen es gibt. Wie viel die acht Kilometer Leitung vom Ufer auf den Berg kostet und wer das bezahlen soll, ist auch noch nicht geklärt. 

    Trügerische Sicherheit für die Landwirte

    Bei der Veranstaltung in Bergtheim sind zwei deutliche Signale gesendet worden. Das Signal an die Landwirte: Macht euch keine Sorgen, Wassersparen wird dauerhaft nicht nötig sein, denn bald könnt ihr wieder reichlich bewässern. Eine trügerische Sicherheit für die Bauern, falls das Mainwasser-Projekt nicht realisiert wird.

    Und falls die Machbarkeitsstudie zu dem Ergebnis kommt, dass es wirtschaftlich, technisch, ökologisch und gesellschaftlich für die Kulturlandschaft rund um Bergtheim gut ist, die Mainwasser-Leitung zu bauen? Dann dürften einige an deren Objektivität zweifeln. Denn das ist das zweite Signal: Wer die Studie bezahlt, ist sich anscheinend jetzt schon ziemlich sicher, wie ihr Ergebnis aussieht – der Freistaat Bayern trägt mit 153.000 Euro 75 Prozent der Kosten. So geht das Vertrauen in die Untersuchung verloren, die wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse bringen soll.

    Ein fatales Signal auch für Diskussionen über andere Projekte, wie sie derzeit zum Beispiel über die Weinbergbewässerung in Iphofen oder bald in Würzburg geführt werden. Auch hier prüft eine Machbarkeitsstudie derzeit, ob Mainwasser-Speicher für den Würzburger Stein machbar wären.   

    Wasseruhr-Skandal hat Vertrauen in Behörden erschüttert

    In der Bergtheimer Mulde haben Behörden sowieso schon Vertrauen verspielt. Stichworte: Skandal um die rückwärts laufende Wasseruhr, jahrelang fehlende Kontrollen der Brunnen, fragwürdige Genehmigung eines Tiefenbrunnens zur Feldbewässerung. Das sollten Behördenvertreter bedenken, wenn sie sich äußern.

    Zur Bergtheimer Veranstaltung waren keine Journalisten eingeladen. Die Behörden wussten nicht, dass diese Redaktion trotzdem da war. Das erklärt die fragwürdigen Aussagen vielleicht ein Stück weit, macht die Sache aber nicht besser. Sollte die Öffentlichkeit nicht davon ausgehen können, dass Behördenvertreter gegenüber Landwirten nur das sagen, was alle hören dürfen?

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