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Würzburg: Meinung: Zwei Tote durch Gewalt in neun Tagen – das macht Angst und überfordert uns. Was kann jetzt helfen?

Würzburg

Meinung: Zwei Tote durch Gewalt in neun Tagen – das macht Angst und überfordert uns. Was kann jetzt helfen?

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    Ivo Knahn ist Chefredakteur der Main-Post.
    Ivo Knahn ist Chefredakteur der Main-Post. Foto: Christoph Weiss

    Es sind keine zehn Tage vergangen, seit in Lohr ein 14-jähriger Junge von einem Gleichaltrigen erschossen wurde. Jetzt der nächste tödliche Streit: Ein 22 Jahre junger Mann ersticht am Sonntag in den frühen Morgenstunden einen 28-Jährigen in der Würzburger Innenstadt. Nur wenige Meter entfernt vom Barbarossaplatz, wo im Juni 2021 ein Mann drei Frauen erstochen und mehrere Menschen verletzt hat.

    Unweigerlich vermischen wir diese drei Taten in unseren Gedanken und Gefühlen. Die Taten sind in ihrer Grausamkeit nicht greifbar, sie überfordern uns. Wir wollen nicht wahrhaben, dass Menschen in unserer Stadt umgebracht werden. 

    Die Täter, beziehungsweise mutmaßlichen Täter haben keine erkennbare Gemeinsamkeiten

    Das aushalten zu müssen, fühlt sich an wie eine Zumutung. Und dennoch ist es gerade jetzt wertvoll, wenn wir es schaffen ruhig zu bleiben, uns gegenseitig zuzuhören und zu unterstützen. Sorgen, Ängste und Fassungslosigkeit brauchen Raum.

    Doch vor allem in Sozialen Medien vermischen sich Emotionen seit Sonntagmorgen zu einem diffusen Brei aus Meinungen, Falschinformationen, Schuldzuweisungen und (Vor)Urteilen. Das passiert leider nach jeder schwerwiegenden Straftat. 

    Die drei Taten - Barbarossaplatz Würzburg, Lohr und jetzt Haugerpfarrgasse Würzburg - sind dennoch unterschiedliche Fälle. Die Täter beziehungsweise mutmaßlichen Täter haben keine erkennbare Gemeinsamkeiten: ein geflüchteter Somalier, ein 14-Jähriger Deutscher, ein junger Spanier.

    Es ist falsch, diese Taten gemeinsam zu bewerten und sich an Mutmaßungen, Angstmache und Hetze zu beteiligen. Wir sollten stattdessen innehalten, der Aufarbeitung der frischen Taten in Lohr und Würzburg Zeit geben und vor allem Eines zeigen: Mitgefühl für die Opfer, ihre Angehörigen und alle, die ihnen nahestehen. 

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