Menschen, die unter dem Ausfall der Nierenfunktion leiden, brauchen regelmäßig Blutwäsche. Dreimal in der Woche, und das jeweils für fünf Stunden, muss das Blut von Schadstoffen gereinigt werden, die sonst über die Nieren ausgeschieden werden. Hohe Kompetenz hat sich auf diesem Gebiet die Praxis für innere Medizin – Dialyse-Zentrum Würzburg erarbeitet, die jetzt ihr 20-jähriges Bestehen feierte.
Im Dialyse-Zentrum arbeiten derzeit etwa 60 Mitarbeiter, darunter Silvia Hack als leitende Krankenschwester und gute Fee des Hauses. In der Dialyse werden in 55 Betten jährlich etwa 25 000 Behandlungen durchgeführt und 27 Peritonealdialysepatienten medizinisch versorgt.
Zum Fest mit Vorträgen und Mittagstisch kamen viel Patienten, die mit dem Dialyse-Zentrum oft schon über lange Jahre verbunden sind. Begrüßt wurden sie von Prof. Dr. Lothar Schramm, der die Praxis für Innere Medizin mit Dialyse-Zentrum 1997 gegründet hatte. Prof. Schramm erinnerte in einem Rückblick daran, dass die erste Dialyse am lebenden Menschen 1924 durchgeführt wurde. Die Behandlung dauerte 15 Minuten und bewies, dass eine „Blutwäsche“ am lebenden Menschen möglich war. Dank kontinuierlicher Weiterentwicklung der Technik konnte die Behandlung nierenkranker Menschen immer weiter verbessert werden.
Heute verbraucht das Zentrum für die Blutwäsche vier Millionen Liter Wasser im Jahr.
1999 trat Dr. Josef Zimmermann in die Praxis ein, 2001 Privatdozent Dr. Kai-Olaf Netzer und 2006 Dr. Andrea Heyd-Schramm, die Frau des Praxisgründers. Die Schwerpunkte Nephrologie und Diabetologie wurden im Laufe der Jahre erweitert und vertieft. So wurde eine Wund- und Fußambulanz aufgebaut und das Schulungsangebot für Diabetiker sowie für Patientinnen mit Schwangerschaftsdiabetes erweitert. Im Bereich der Dialyse wurden die „Nachtdialyse“ und die Lipidapherese eingeführt und die Peritonealdialyseambulanz kontinuierlich ausgebaut. 2003 erfolgte die Anerkennung als Behandlungszentrum für Menschen mit Diabetes mellitus Typ 1 und 2 durch die Deutsche Diabetesgesellschaft.
Für die Stadt gratulierten OB Christian Schuchardt. Sein Stellvertreter Adolf Bauer würdige das Dialyse-Zentrum als einen „Segen für die Stadt und die Region“. Für die Uni Würzburg hob Professor Dr. Georg Ertl, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Würzburg, die gute Zusammenarbeit aller Ärzte auf diesem Gebiet hervor.