An diesem Donnerstag, dem Fronleichnamstag, geht das Internationale Africa Festival auf den Würzburger Mainwiesen unterhalb der Talavera in sein 35. Jahr. Es ist Europas größtes und ältestes Festival für afrikanische Musik und Kultur. Um 17 Uhr wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das Festival vor geladenen Gästen eröffnen, es steht auch heuer unter dem Motto "Different Colours - One People". Die Besucher erwartet wie jedes Jahr ein Potpourri aus afrikanischer Kunst, Kultur und Musik, gepaart mit Lebensfreude und internationalen Besuchern. Der Platz selbst öffnet am Donnerstag wie jeden Tag bereits um 11 Uhr, der deutlich vergrößerte Kinderbereich in Zusammenarbeit mit s.Oliver um 12 Uhr. Geöffnet ist das Gelände täglich bis 24 Uhr.
Auch der Campingplatz meldete bereits vor einiger Zeit ein "ausgebucht"
Dass das Fest auch nach den coronabedingten Einschränkungen der vergangenen drei Jahre seine Anziehungskraft nicht verloren hat, zeigt sich daran, dass die Dauerkarten für die Abendkonzerte und den Platzzugang bereits im Vorfeld ausverkauft waren und es nur noch an der Festivalkasse auf dem Viehmarktplatz ein kleineres Kartenkontingent zu ergattern geben wird. Dort gibt es auch noch Einzelkarten für die Konzerte und Tageskarten für das Gelände. Und auch der Campingplatz meldete bereits vor einiger Zeit ein "ausgebucht".

Bei der traditionellen Platz-Pressekonferenz zwei Tage vor der Eröffnung erläuterte Etienne Oppl vom Team des Festivals am Dienstagmittag die Neuerungen und Schwerpunkte des 35. Internationalen Africa Festivals. Eine wird vor allem die Tanzfreudigen und Freunde der lateinamerikanischen Musik freuen: Der Havana Club ist wieder da.

Am Sonntag gibt es dann auch wieder die vertraute Reggae-Party
Dies allerdings nicht in einem eigenen Zelt, sondern mit einer Bar, direkt neben der Offenen Bühne. Das hat auch Sinn und Zweck, denn die Musik kommt heuer nicht nur von einem DJ, es werden am Abend dort auch Bands auftreten und zum Tanz aufspielen. Und die kennt man nicht nur in der Szene. Puente Latino zum Beispiel hat ihren Namen von den gemeinsamen Auftritten der Musiker auf der Alten Mainbrücke in Würzburg, wo die Geschichte der Gruppe begann. Aber auch Cuba Vista oder Salsamania sind bekannte Namen. Am Sonntag gibt es dort dann auch wieder die vertraute Reggae-Party.
Auch auf dem Plan steht der Besuch der Kulturstaatsministerin Claudia Roth. Sie wird am Freitagnachmittag ab 16 Uhr im Universitätszelt ein Gespräch mit Studierenden führen. Thema werden die Maßnahmen der Bundesregierung zur Auseinandersetzung mit der deutschen Kolonialvergangenheit sein. Das Zelt der Universität ist übrigens seit mittlerweile 15 Jahren auf dem Africa Festival zu finden, erläuterte Oppl. Dort gibt es umfangreiche Informationen über die rund 50 Projekte der verschiedenen Institute der Würzburger Uni, die sie mit afrikanischen Partnern vorantreiben.

Eine Herzensangelegenheit der Festivalmacher ist die Unterstützung des Mama Africa e.V.
Eine besondere Herzensangelegenheit der Festivalmacher und der Stiftung Africa Festival ist auch die Unterstützung des Mama Africa e.V. Das ist ein deutsch-afrikanischer Verein, dessen Hauptziel der Kampf gegen die weibliche Genitalverstümmelung in Afrika ist, von der in manchen Ländern immer noch bis zu 96 Prozent der Frauen betroffen sind und ihr ganzes Leben unter den Folgen leiden. Das soll vor allem durch bessere Bildungsmöglichkeiten geschehen.
Und weil man durch Musik in Afrika die Menschen besonders gut erreichen kann, wie Oppl wusste, wird es bei der Eröffnung auch eine Weltpremiere geben: Der Musiker Moh! Kouyaté aus Guinea hat mit seiner Kollegin Fafa Ruffino aus dem Benin ein Lied gegen diesen Brauch geschrieben und sie werden es gemeinsam vortragen. Ein dazu produziertes Musikvideo werde direkt danach über die Social Media Kanäle des Auswärtigen Amtes in ganz Afrika verbreitet, so Oppl.

Aber auch das Arte-Kino, der Basar- und Essenbereich sowie der Kinderbereich mit Ibu, dem Geschichtenerzähler, und der ghanaischen Artistentruppe Adesa dürfen nicht fehlen. Die sind übrigens auch schon seit 35 Jahren dabei, erzählte Oppl . "Jetzt muss nur noch das Wetter passen", laute sein abschließender Wunsch.