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OCHSENFURT: Mit Home-Staging gegen den Leerstand

OCHSENFURT

Mit Home-Staging gegen den Leerstand

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    Das Haus in der Hauptstraße 17 ist für Günter Dehner mehr als nur eine Immobilie. Hier hat sein Großvater Johann 1875 eine Konditorei mit Café eröffnet. Am liebsten hätte Dehner, dass die Familientradition an gleicher Stelle fortgesetzt würde. Was ihm für diesen Traum bislang noch fehlt, ist ein passender Pächter. Um ihn zu finden, ist Günter Dehner in Sachen Vermarktung neue Wege gegangen.

    Vor drei Jahren sollte es in dem alten Haus schon einmal einen Neuanfang geben. Günter Dehner ließ die zuvor als Pizzeria genutzten Räume renovieren und neu gestalten, so dass bald darauf eine Konditorei einziehen konnte. Nach nur einem Jahr aber gab die Pächterin das Geschäft Anfang 2016 wieder auf. Und Hausbesitzer Dehner hatte, was er nicht haben wollte: ein leer stehendes Geschäft in der Ochsenfurter Altstadt.

    Zusammenarbeit mit dem Stadtmarketingverein

    Dass Leerstände in kleinen Städten nur schwer wieder mit Leben zu füllen sind, weiß auch Thomas Herrmann, Geschäftsführer des Ochsenfurter Stadtmarketingvereins. An ihn wandte sich Günter Dehner mit der Bitte um Unterstützung bei der Suche nach einem neuen Pächter. Da das Leerstandmanagement eines der zentralen Geschäftsfelder des Stadtmarketingvereins ist, machte sich Herrmann Gedanken. Heraus kam eine Idee, entstanden nach einem Austausch mit dem Kitzinger Stadtmarketing.

    Dort nämlich empfahl man Herrmann eine Spezialistin aus Iphofen: Ingrid Böhm-Rudolph, ihres Zeichens Home-Stagerin. Dieser in Deutschland noch relativ neue Berufszweig beschäftigt sich mit der ansprechenden Präsentation von Immobilien, die verkauft oder vermietet werden sollen. Interessenten, die ein entweder leeres oder noch mit der Einrichtung des Vornutzers vollgestellte Räumlichkeiten besichtigen, können sich oft nicht vorstellen, welches Potenzial eigentlich in dem Anwesen steckt.

    Schöne Dekoration fürs Foto

    Ingrid Böhm-Rudolph hilft der Vorstellungskraft auf die Sprünge, indem sie die Räume schick einrichtet. Dazu genügen meist einfache Mittel, die nicht allzu teuer sind: viel Licht, etwas Farbe, ein wenig Stoff. Die hochwertig wirkenden Einrichtungsgegenstände sind oft aus Pappe. Im Café Dehner musste sich die Home-Stagerin um Möbel nicht bemühen, denn die Einrichtung im Gastraum ist bereits vorhanden.

    „Die Idee war, eine Art Wein-Café einzurichten“, erzählt Böhm-Rudolph. Denn so etwas hätte Hausbesitzer Günter Dehner gerne wieder in seiner Immobilie. „Es könnte wieder eine Konditorei werden, oder eine Vinothek oder ein kleines feines Restaurant, in dem vielleicht auch Kunst verkauft wird“, erläutert Dehner seine Vorstellungen. Also machte sich die Home-Stagerin ans Werk, deckte die Tische schön ein, platzierte Kerzen und ließ eine professionelle Fotografin kommen, die die Szenen in Bildern festhielt.

    Neue Ideen versprechen Erfolg

    Mit diesen Fotos möchte Thomas Herrmann die Räume gemeinsam mit Günter Dehner vermarkten. „Der Stadtmarketingverein hat eine Homepage, auf die die Bilder gestellt werden“, sagt Herrmann. Ein vergleichbares Portal bietet auch der Landkreis Würzburg an, und außerdem gibt es ja noch spezielle Immobilienseiten im Internet. Günter Dehner hofft, dass die Fotos potenzielle Pächter ansprechen. Solche, die ihre Geschäftsidee in Ochsenfurt ernsthaft umsetzen wollen.

    Thomas Herrmann ist beeindruckt von dem Engagement, mit dem sich Günter Dehner um die Neuverpachtung seines Geschäftes bemüht. Beide glauben, dass mit neuen Ideen wie der des Home-Staging Erfolge erzielt werden können. „Mir liegt viel daran, dass daraus etwas wird“, sagt Günter Dehner. Die schönen Accessoires sind aus dem Gastraum mittlerweile wieder verschwunden. Der nächste, der hier dekoriert, wird der neue Pächter sein, hofft Dehner.

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