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Oberdürrbach: Mit Pfeil und Bogen: Warum Bogenschießen in Würzburg seine Fans hat und was den Sport so besonders ausmacht

Oberdürrbach

Mit Pfeil und Bogen: Warum Bogenschießen in Würzburg seine Fans hat und was den Sport so besonders ausmacht

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    Leon Fleischmann (vorne) von der Schützengilde 1490 Kleinlangheim stellte beim Bocksbeutelturnier in Oberdürrbach sein Können mit Pfeil und Bogen unter Beweis.
    Leon Fleischmann (vorne) von der Schützengilde 1490 Kleinlangheim stellte beim Bocksbeutelturnier in Oberdürrbach sein Können mit Pfeil und Bogen unter Beweis. Foto: Silvia Gralla

    Bogenschießen: Nicht wenige Menschen kommen erstmals im Urlaub mit diesem Sport in Berührung. So war es auch bei Valentin Walko. Vor einigen Jahren probierte sich der gebürtige Ukrainer, der schon lange im Kitzinger Landkreis lebt, erstmals an Pfeil und Bogen aus, irgendwo in Kalabrien ganz im Süden Italiens. Ein guter Bekannter aus Nürnberg führte ihn später in die Feinheiten der anspruchsvollen Technik ein.

    Nun steht Walko, der in der Liga aufgrund der Mannschaftsstärke für Waldbüttelbrunn startet, in der Dürrbachtalhalle. Nach drei Jahren Corona-Pause hat der heimische Bogensportverein erstmals wieder zu seinem traditionsreichen Bocksbeutelturnier geladen. "Die Pandemie hat auch unseren Sport hart getroffen", sagt Kassier Gerhard Endres, der im Schützengau Würzburg den Bogensport vertritt. "Wir tragen das allererste Turnier in der Region seit dem Fallen der Corona-Auflagen aus."

    90 Startende beim traditionsreichen Bocksbeutelturnier

    So war es kein Wunder, dass am Samstag nach Dreikönig wieder Teilnehmende aus nah und fern in den Würzburger Stadtteil gepilgert sind. Am Nachmittag zielten sogar zwei Gäste aus dem niedersächsischen Landkreis Osnabrück auf die 18 Meter entfernten Scheiben. Viele der knapp 90 Startenden stammten aus dem Aschaffenburger Raum – von wildromantisch klingenden Vereinen wie Auerhahn Kirchzell, Schützenlust Stockstadt oder auch Falke Oberrodenbach auf hessischer Seite.

    Stecken die Pfeile gut? Nachdem sie abgegeben wurden, wird das Ergebnis an der Scheibe kontrolliert.
    Stecken die Pfeile gut? Nachdem sie abgegeben wurden, wird das Ergebnis an der Scheibe kontrolliert. Foto: Silvia Gralla

    Die Mehrheit kam aber von Klubs aus der Umgebung. "Bei uns bereiten sich viele auf die Landesmeisterschaften in Bayern, Hessen oder Baden-Württemberg vor, die im Januar und Februar stattfinden. Doch der familiäre Charakter spricht auch Schützinnen und Schützen an, die noch nicht viel Wettkampf-Erfahrung gesammelt haben", erklärt Peter Bauer, der für die Gastgeber wieder die technische Abwicklung des Turniers übernommen hat.

    Großer Zulauf bei Bogenschießvereinen

    Erstmals überhaupt absolvierten die Sportfreunde der Würzburger Versorgungs- und Verkehrsbetriebe einen offiziellen Wettbewerb. "Sie haben sich erst vor einiger Zeit gegründet", berichtet Endres. Die WVV-Sportler sind ein Exempel dafür, dass es durch die Pandemie nicht nur Abmeldungen gegeben hat. Auch andere Vereine erlebten zuletzt einen regen Zulauf.

    In Oberdürrbach startet am 13. Januar wieder ein Anfängerkurs. Für die Schützengilde Waldbrunn waren in der Nachmittagsgruppe mit Abby Menig und Greta Vetter zwei noch ganz junge, eifrige Mädchen am Bogen. Greta gewann bei den Schülerinnen mit 444 von 600 möglichen Ringen. Der Nachwuchs darf auf größere Scheiben zielen.

    Jung und Alt: 90 Teilnehmende kamen zum Bocksbeutelturnier nach Oberdürrbach.
    Jung und Alt: 90 Teilnehmende kamen zum Bocksbeutelturnier nach Oberdürrbach. Foto: Silvia Gralla

    Vormittags startete das Kleinlangheimer Nachwuchsteam von Walko. Denn der 44-Jährige schießt nicht nur selbst für Waldbüttelbrunn, sondern gibt sein Wissen auch als Trainer im Weinlandkreis weiter. "Ich habe gemerkt, dass ich beim Training oder Wettkampf anderen gerne Hilfestellungen gebe. Um dabei auch das richtige zu erzählen, habe ich daraufhin den Übungsleiterschein gemacht", sagt Walko mit einem Schmunzeln.

    Erst vor einem halben Jahr angefangen

    Zwischen zehn und 15 Jahren sind seine sechs Zöglinge, die er nach Oberdürrbach mitgebracht hat. Sie alle haben erst vor etwa einem halben Jahr mit dem Bogenschießen begonnen. "Anfangs waren sie heute genau wie ich noch ziemlich nervös", gesteht der Trainer, der auch beruflich als selbstständiger Reparateur ein gutes Händchen beweist. "Doch erstaunlicherweise hat sich das schnell gelegt. Auch die auf sie gerichteten Augen und Kameras haben sie nicht gestört." Der 13-jährige Leon Fleischmann schaffte beachtliche 532 Ringe, was einem Durchschnitt von knapp neun entspricht.

    Nicht nur das Bocksbeutelturnier zeigt den Vereinen, dass das Interesse an der Sportart Bogenschießen auch in der Region steigt.
    Nicht nur das Bocksbeutelturnier zeigt den Vereinen, dass das Interesse an der Sportart Bogenschießen auch in der Region steigt. Foto: Silvia Gralla

    Alle Startenden in Oberdürrbach gaben in zwei Durchgängen zehnmal hintereinander jeweils drei Pfeile – eine sogenannte Passe – ab. Alle drei möglichen Bogenarten kommen zum Einsatz. "Man sieht auch bei uns immer mehr Compound-Bögen. Durch die Vorrichtung können Menschen mit weniger Kraft diesen Sport betreiben", sagt Endres, dessen Oberdürrbacher Bogenschützen heuer ihr 50-jähriges Vereinsjubiläum begehen.

    Alle Ergebnisse des Bocksbeutelturniers unter www.bogensport-wuerzburg.de

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