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Würzburg: Mit Plastikdeckeln gegen Polio

Würzburg

Mit Plastikdeckeln gegen Polio

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    Die Mittelschule Heuchelhof beteiligte sich mit den Lehrerinnen Simone Hofrock und                            Helene Rebhann-Reckhorn an der Sammelaktion von Plastikdeckeln zugunsten weltweiter Schutzimpfungen gegen Kinderlähmung. Hier präsentieren Schüler der Klassen 6g und 10 M einen Teil des bisherigen Sammlungserfolgs in Kartons voll bunter Deckel.
    Die Mittelschule Heuchelhof beteiligte sich mit den Lehrerinnen Simone Hofrock und Helene Rebhann-Reckhorn an der Sammelaktion von Plastikdeckeln zugunsten weltweiter Schutzimpfungen gegen Kinderlähmung. Hier präsentieren Schüler der Klassen 6g und 10 M einen Teil des bisherigen Sammlungserfolgs in Kartons voll bunter Deckel. Foto: Otto Kindermann

    Die Unterstützungsaktion der Mittelschule Heuchelhof im weltweiten Kampf gegen Kinderlähmung findet Ende dieses Monats zum Bedauern der Schüler ihren zwangsläufigen Abschluss. Seit 2017 hatten sie sich an der Aktion beteiligt, die das Sammeln der Plastikdeckel von Flaschen als wertvollen Rohstoff zu Geld machten, mit dem Impfaktionen gegen Polio finanziert wurden.

    Angeregt wurde dieses Engagement durch den Artikel „Aktion Deckel gegen Polio“, den alle Schüler der Mittelschule Heuchelhof im Fach Deutsch erhielten. Für je 500 Plastikdeckel würde einem Kind eine Polio-Impfung ermöglicht, hieß es da. Nach anschaulichem Bildmaterial zum Thema Polio waren die Schüler der Mittelschule von der Idee begeistert, Kindern auf der ganzen Welt mit ihrem Plastikdeckelabfall helfen zu können.

    Im ersten Jahr der Aktion sammelten sie bereits 150 Kilo Deckel, in diesem Schuljahr 2018/19 etwas mehr als im Vorjahr. Es entstand ein regelrechter Wettbewerb in den Klassen, wem es gelingt, die meisten Deckel zu besorgen. Philipp, ein Schüler einer neunten Klasse, kam regelmäßig nach den Wochenenden mit Blasen an den Händen in die Schule. Er hatte in der Gastronomie seines Vaters samstags Hunderte von Getränkeflaschen für diese Schulaktion „entschraubt“. Von der Idee überzeugt, Kindern damit helfen zu können, war ihm der Schmerz zweitrangig.

    Die Initiatoren der Aktion teilten kürzlich in einem Rundbrief mit, dass bereits 3 315 000 Impfungen weltweit finanziert wurden. Es erhebt sich nach diesem Erfolg die Frage, warum diese Hilfsaktion zu Ende geht. Von den Organisatoren wurde mitgeteilt, dass es nach dem chinesischen Importverbot für Kunststoffabfälle zu einem Preisverfall gekommen ist. Zum anderen besagt die Kunststoffstrategie der EU, dass Deckel in Zukunft fest mit der Flasche verschraubt sein müssen, so dass die nun langsam rar werden. Die Handvoll Initiatoren können diese Entscheidungen akzeptieren. Sie hätten viel erreicht und sind aufgrund des großen Erfolges an die Grenzen des Organisierbaren gekommen.

    Die Schüler hätten gerne noch weiter Deckel geschraubt und gesammelt. Stolz übergeben sie also dieses Jahr zum letzten Mal 80 Kartons an die offizielle Sammelstelle. Sie hoffen, dass sie mit ihrer Sammelaktion über 300 Impfungen ermöglicht und damit einen Beitrag geleistet haben, dass Kinderlähmung als Krankheit bald ausgerottet sein wird.

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