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Geroldshausen: Mit rotem Stahlhelm und Ehrendamen: So feierte die Freiwillige Feuerwehr Geroldshausen ihr 140-jähriges Bestehen

Geroldshausen

Mit rotem Stahlhelm und Ehrendamen: So feierte die Freiwillige Feuerwehr Geroldshausen ihr 140-jähriges Bestehen

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    Besondere Ehrenzeichen: Die Geroldshäuser Feuerwehrleute sind an den traditionellen, roten Feuerwehrhelmen zu erkennen.
    Besondere Ehrenzeichen: Die Geroldshäuser Feuerwehrleute sind an den traditionellen, roten Feuerwehrhelmen zu erkennen. Foto: Christian Ammon

    Seit 140 Jahren Dienst für die Nächsten: Mit einem Festkommers hat die Freiwillige Feuerwehr Geroldshausen ihr Jubiläumsjahr beendet. Gegründet wurde sie am 8. Juli 1883 von damals dreißig Männern. Per Unterschrift hatten sie sich dazu bereit erklärt, freiwillig Dienst zu tun. Seither sorgen sie für Schutz und Sicherheit im Ort und darüber hinaus – ehrenamtlich und unentgeltlich. Beim Festkommers mit sieben befreundeten Gastwehren aus den umliegenden Orten zeigte sich, dass die Gemeinde stolz darauf ist. Die Sporthalle war festlich geschmückt und erinnerte an einen bayerischen Biergarten. Egal ob bei der Après-Ski-Party, beim Maibaum-Aufstellen, dem Sommerfest und nun beim offiziellen Teil der Ehrungen, das Feiern kam nicht zu kurz.

    Fester Bestandteil des Festkommers war das Totengedenken am Kriegerdenkmal. Beim anschließenden Umzug mit den Kirchheimer Musikanten stach die Geroldshäuser Wehr optisch besonders hervor: Die knapp 50 aktiven Feuerwehrfrauen und -männer tragen traditionell rote Helme. Die Stahlhelme stammen noch aus der Zeit, bevor die reflektierenden Kunststoffhelme in den 1980er Jahren eingeführt wurden. Sie würden nicht mehr zu Einsätzen, sondern nur bei besonderen Anlässen verwendet, erklärte Vereinsfotograf Leo Zinke. Sie stammten zum Teil noch aus der Zeit vor dem Krieg. Sogar rot umlackierte Kriegshelme sollen sich darunter befinden.

    Auch eine zweite Besonderheit fiel auf: die sogenannten "Ehrendamen". Junge Frauen, die die aktiven Feuerwehrleute begleiten und in Tracht einem Ehrenabend den besonderen Glanz verleihen. Dies sei im Ochsenfurter Gau so üblich, berichtete Zinke.

    Historischer Rückblick

    In seinem kurzen historischen Rückblick beschränkte sich Kommandant Heiko Drexel auf die wichtigsten Ereignisse. So war die Geroldshäuser Feuerwehr nach der Bombardierung Würzburgs 1945, als sie zum Löschen nach Heidingsfeld ausrückte, im Einsatz. Dabei geht aus dem penibel geführten Protokollbuch hervor, dass die Wehr in Kriegszeiten Schwierigkeiten hatte, die Einsatzbereitschaft aufrecht zu erhalten.

    Die Ältesten am Ehrenabend: Karl Wirsing und Hugo Fuchs mit Ehrendamen und Kommandant Heiko Drexel (links)
    Die Ältesten am Ehrenabend: Karl Wirsing und Hugo Fuchs mit Ehrendamen und Kommandant Heiko Drexel (links) Foto: Christian Ammon

    Corinna Bauer, eine gelernte Bibliothekarin, hat es aus der Sütterlin-Schrift in Reinschrift übertragen. Ein besondere Herausforderung brachte das Jahr 1961 mit gleich drei Großbränden. Wenige Tage hintereinander brannten im Ortszentrum Scheunen. Da es den Verdacht auf Brandstiftung gab, organisierte die Feuerwehr mehrere Tage und Nächte lang Patrouillen. Beim letzten Brand stießen die Helfer auf einen vermissten, Tod aufgefundenen Tagelöhner.

    Derzeit wird das Feuerwehrhaus renoviert

    Ein wichtiges Ereignis auf dem Weg zur modernen Wehr von heute war 1981 die Einweihung des neuen Feuerwehrhauses. Komplett in Eigenleistung errichtet, wurden in ihm das schon 1976 angeschaffte Tanklöschfahrzeug und ein Mannschaftstransporter untergebracht. Der Kern der heutigen Wehr trat in nur einem Jahr bei. 1998 erklärten sich auf einmal 27 junge Frauen und Männer bei, Verantwortung zu übernehmen. Heute ist die Geroldshäuser Wehr mit einem Mehrzweckfahrzeug MZF und einem Löschfahrzeug HLF 20 zeitgemäß ausgerüstet. "All diese Technik nutzt gar nichts, wenn es nicht rund um die Uhr Frauen und Männer gibt, die alarmiert werden, alles liegen und stehen lassen, um dem nächsten zur Hilfe zu eilen", weiß der Kommandant.

    Staatliche Ehrungen: für 50 Jahre Roman Holl, für 40 Jahre Heiko Drexel, Wolfgang Kleinschroth, Karl-Ludwig Schmidt, für 25 Jahre Heiko Fuchs, Daniela Schober, Andreas Meder, Katja Meder, Bettina Schmidt und Philipp Zinke.
    Staatliche Ehrungen: für 50 Jahre Roman Holl, für 40 Jahre Heiko Drexel, Wolfgang Kleinschroth, Karl-Ludwig Schmidt, für 25 Jahre Heiko Fuchs, Daniela Schober, Andreas Meder, Katja Meder, Bettina Schmidt und Philipp Zinke. Foto: Christian Ammon

    Derzeit haben die Feuerwehrleute neben den Einsätzen wieder alle Hände voll zu tun: Sie sind derzeit dabei, das Feuerwehrhaus zu renovieren und zu modernisieren. In seiner Festansprache betonte Bürgermeister Gunther Ehrhardt wie wichtig dies für den Ort ist. Geschehe dies nicht, müsste die Gemeinde tätig werden. Dies bedeute, dass ein Bauplan, eine Ausschreibung und eine Vergabe der Gewerbe nötig wäre und das, so der Bürgermeister, "kostet richtig viel Geld". Geld, das die Gemeinde nicht hat.

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