Für die einen ist es ein Projekt, das "sowieso nie kommt", andere glauben fest daran und halten eine Multifunktionsarena östlich der Grombühlbrücke in Würzburg für unabdingbar für die weitere Entwicklung der Stadt. Erst kürzlich hatten etwa die Würzburger Hoteliers auf die Notwendigkeit des Hallenneubaus hingewiesen, wenn die Stadt ihre Attraktivität für Besucher erhalten wolle.
"Wenn man es nicht versucht, weiß man nicht, ob es funktioniert hätte."
Josef Hofmann, FW/FWG-Fraktionsvorsitzender
Einer der unermüdlichen Ackerer für eine Halle ist Josef Hofmann, Vorsitzender der FW/FWG-Fraktion im Würzburger Stadtrat und bekennender Fan der Würzburg Basketballer. Auch für diese ist eine neue Spielstätte unabdingbar, die tectake-Arena genügt schon ab 2029 nicht mehr den Vorgaben der Liga, ein Lizenzentzug für die derzeit sehr erfolgreichen Korbjäger könnte spätestens 2032 drohen. Doch wird eine Multifunktionsarena nicht nur für rund 18 Heimspiele der Basketballer pro Saison gebaut, wie viele Kritiker oft anführen. Insgesamt rechnen Fachleute nämlich mit jährlich rund 150 Veranstaltungen in einer neuen Halle.
Ein Eilantrag zum Beschluss im Stadtrat ist gestellt
Jetzt legt Hofmann noch einmal nach: Er möchte, dass die Stadt Würzburg die Multifunktionsarena für das "Bundesprogramm Nationale Projekte des Städtebaus" anmeldet. Weil die Zeit drängt, die Bewerbungsfrist endet bereits in vier Wochen am 30. April, stellt der Fraktionsvorsitzende einen entsprechenden Eilantrag zum Beschluss im Stadtrat am Donnerstag, 18. April.

"Ich weiß, dass das ein sehr enges Zeitfenster ist, aber der Aufruf zur Bewerbung stammt auch erst vom 26. Februar dieses Jahres", sagt er im Gespräch mit dieser Redaktion. Aufmerksam darauf gemacht hätten ihn jetzt Parteifreunde bei einem Besuch in München. "Such' Dir das mal raus, das könnte etwas für Euch sein", habe es geheißen. Gesagt, getan.
Eingereicht werden können laut Hofmann Projekte „mit besonderer städtebaulicher Bedeutung und Wahrnehmung und einer erheblichen finanziellen Dimension“. Durch ein „überdurchschnittlich hohes Fördervolumen soll eine schnellere und gegebenenfalls breitere Intervention und Problembearbeitung möglich sein", heißt es in der Ausschreibung, die er dem Antrag beigefügt hat.
Maximal als Zuschuss bewilligt werden können laut Ausschreibung sechs Millionen Euro
Maximal als Zuschuss bewilligt werden können laut Ausschreibung sechs Millionen Euro. Diese kämen dann zu dem vom Stadtrat im Oktober 2021 bereits beschlossenen nicht rückzahlbaren Zuschuss zum Hallenbau von 16 Millionen Euro hinzu. Weiter heißt es in der Ausschreibung, die finanzielle Beteiligung "unbeteiligter Dritter" an den Projekten sei ausdrücklich erwünscht. Als solche gelten laut Ausschreibung unter anderem unabhängige Stiftungen, wie es die vom s.Oliver-Gründer Bernd Freier 2017 ins Leben gerufene Zukunftsstiftung für Würzburg ist, die 2017 mit den Plänen für eine Multifunktionsarena östlich der Grombühlbrücke an die Öffentlichkeit getreten war.
Von dem Projekt sollten zielführende Impulse für die Stadtentwicklung ausgehen
In der Ausschreibung heißt es laut Antrag weiter, von dem Projekt sollten zielführende Impulse für die Stadtentwicklung der Gesamtstadt ausgehen. Dies und die weiter geforderte überregionale Strahlkraft und auch wirtschaftliche Bedeutung für die Stadt lasse sich bereits jetzt gutachterlich belegen, argumentiert Hofmann. Ein bereits im Jahr 2021 im Stadtrat vorgelegtes Wirtschaftsgutachten hatte ergeben, dass durch die Besucher der Veranstaltungen jährlich mindestens 20 Millionen Euro in der Stadt bleiben würden und dies auf eine Sicht von 30 bis 50 Jahren.

Weiterhin führt Hofmann an, dass die Projektgesellschaft in ihren letzten Planungsschritten besonderen Wert auf eine beispielgebende ökologische Bauweise, verbunden mit baukulturellen Impulsen legte. Auch dies wird in der Ausschreibung gefordert.
Die Fördersumme von bis zu sechs Millionen Euro hält Hofmann für das Projekt essenziell
Die Fördersumme von bis zu sechs Millionen Euro hält Hofmann für das Projekt essenziell. Sie könnten der Schlüssel für ein erfolgreiches und tragfähiges Finanzierungskonzept und damit Initiative für eine erfolgreiche Projektrealisierung sein, schreibt er. "Wenn man es nicht versucht, weiß man nicht, ob es funktioniert hätte", sagt der Fraktionsvorsitzende. Unterschrieben haben den Antrag außer ihm noch seine Fraktionsmitglieder Andy Puhl, Volker Omert und Sabine Wolfinger.
Hinweis: In einer ersten Version dieses Textes hieß es, der Antrag solle im Hauptausschuss am 11. April auf die Tagesordnung gesetzt werden. Das hat sich geändert, teilt Josef Hofmann mit. Er wird nun am Donnerstag, 18. April, im Gesamtstadtrat behandelt.