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Würzburg: Multifunktionsarena in Würzburg: Erste Unterlagen für Bauantrag eingereicht

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Multifunktionsarena in Würzburg: Erste Unterlagen für Bauantrag eingereicht

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    Thomas Oehler, Geschäftsführer der Arena Würzburg Projektgesellschaft, Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Baureferent Benjamin Schneider (von links)  bei der Einreichung der Planunterlagen am Mittwochnachmittag im Würzburger Rathaus.
    Thomas Oehler, Geschäftsführer der Arena Würzburg Projektgesellschaft, Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Baureferent Benjamin Schneider (von links)  bei der Einreichung der Planunterlagen am Mittwochnachmittag im Würzburger Rathaus. Foto: Christian Weiß

    Neulich hat Thomas Oehler die Umzugskartons mit den Dutzenden Aktenordnern erneut in den Kofferraum seines Kombis gepackt. Vor Corona hat er sie schon mal eine Zeit lang herumgefahren. Am Mittwochnachmittag ist er sie nun endlich losgeworden. Der Geschäftsführer der Arena Würzburg Projektgesellschaft übergab im Rathaus an Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Baureferent Benjamin Schneider erste Unterlagen des Bauantrags für eine moderne Multifunktionsarena in Würzburg. Das bedeutet: Die in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder angedachte Errichtung einer modernen Halle rückt wieder einen Schritt näher. Konkret: So greifbar wie jetzt war der Bau noch nie.

    Auf diesem Gelände östlich der Grombühlbrücke soll die Multifunktionsarena entstehen.
    Auf diesem Gelände östlich der Grombühlbrücke soll die Multifunktionsarena entstehen. Foto: Ivana Biscan

    "In enger Abstimmung mit der Fachabteilung Bauaufsicht haben wir den nächsten wichtigen Schritt zur Realisierung der Arena in Würzburg eingeleitet", sagt Oehler mit Dank an die Stadtverwaltung und sein Planungsteam , das "in kürzester Zeit die Weichen für die Erlangung einer Baugenehmigung gestellt" haben. Die Projektgesellschaft ist eine hundertprozentige Tochter der Zukunftsstiftung Würzburg, die s.Oliver-Eigentümer Bernd Freier und BVUK.-Chef Michael Reizel im Jahr 2017 unter anderem mit dem Ziel gegründet haben, diese Arena zu verwirklichen. Mit dem Einreichen der ersten Unterlagen kann nun eine Vorprüfung stattfinden und das Baugenehmigungsverfahren zeitnah eingeleitet werden.

    Baureferent Schneider sagte bei der Übergabe: "Dieser Schritt befördert die abschließende Klärung baurechtlicher und planerischer Themenkomplexe und setzt letztlich die Weichen zur Umsetzung dieses für die Stadt Würzburg gewinnbringenden Projektes. Im weiteren Verlauf werden erforderliche Nachreichungen sowie eine Komplettierung der Unterlagen Zug um Zug vorangebracht." Aufgrund der Pandemie seien einige Änderungen an den ursprünglichen Planungen notwendig gewesen, sagt Oehler.

    Animation für eine der möglichen Funktionen: Die geplante Arena bei einem Konzert mit bestuhltem Innenraum.
    Animation für eine der möglichen Funktionen: Die geplante Arena bei einem Konzert mit bestuhltem Innenraum. Foto: Arena Würzburg Projektgesellschaft

    So wurde die Besucherkapazität reduziert: von unbestuhlt 8000 Plätzen auf jetzt 7000 Plätze, bei bestuhlten Innenraum von 6000 auf 5500. Außerdem wurde der Tagungsbereich verkleinert und "es mussten die Zugänge erweitert und die Wegeführungen optimiert werden", so Oehler. Man wolle eine Pandemie-taugliche Halle bauen: "Im Zusammenhang mit diesen Änderungen werden derzeit noch Unterlagen fertiggestellt, die wir im Frühjahr einreichen werden." Der Geschäftsführer hofft, dass "die Verringerung der Besucherkapazität und die damit verbundene Verkleinerung des Gebäudes sich positiv auf das Genehmigungsverfahren auswirken".

    Die Anpassungen verringern auch die Kosten: Die gesamten Projektkosten (Bau- und Baunebenkosten, Planung, Projektierung) werden inzwischen anstelle der einst im Raum stehenden gut 60 Millionen Euro auf etwa 50 Millionen taxiert. Die Stadt hat im Oktober beschlossen, sich mit einem nichtrückzahlbaren Zuschuss über 16 Millionen Euro zu beteiligen. Sie sollen in Teilbeträgen zwischen 0,5 und 4,3 Millionen Euro bis 2027 im Haushalt der Stadt festgeschrieben werden. Die Stiftung stellt 18,5 Millionen Euro zur Verfügung. Weitere 4,5 Millionen Euro kommen aus einem Zuschuss der öffentlichen Hand für energetisches Bauen. Und 12 Millionen Euro will die Projektgesellschaft als Kredit aufnehmen und selbst zurückzahlen.

    Vom Tisch scheint inzwischen eine Zusammenarbeit mit einer US-Firma zu sein, die als Betreiber im Gespräch war und ihre Extrawünsche auch hätte selbst bezahlen sollen. Nach Recherchen dieser Redaktion war der favorisierte Kandidat SMG, ein Unternehmen mit Muttersitz in Philadelphia im US-Bundesstaat Pennsylvania, das in der ganzen Welt 200 Stadien, Arenen, Messe- und Kongresshallen managt. Die Verhandlungen sollen weit vorangeschritten gewesen sein – dann kam Corona. Und mit dem Virus kamen Veranstaltungen weltweit zum Erliegen. Die Amerikaner scheuten offenbar die finale Unterschrift. "Ohne Corona würde sich die Arena mit großer Sicherheit nun bereits in der Bauphase befinden", hatte Oehler in diesem Frühjahr gesagt.

    "Ich freue mich, dass dieses Projekt trotz Corona soweit gereift ist, dass ein Bauantrag eingereicht werden kann", sagte  Oberbürgermeister Schuchardt am Mittwoch: "Die Multifunktionshalle ist für Würzburg ein wichtiges Projekt –für unsere Sportmannschaften und ein Standortvorteil für die Wirtschaft und den Kongressstandort."

    Spatenstich könnte laut Oehler im Sommer oder Herbst nächsten Jahres sein, die Eröffnung dann 2024.

    Hinweis der Redaktion: In einer ersten Version dieses Textes hatte es geheißen, dass bereits der komplette Bauantrag eingereicht worden sei. Die Stadt Würzburg weist darauf hin, dass lediglich die ersten Unterlagen im  Rathaus eingegangen sind.  

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