Wie das Gesundheitsamt auf Anfrage mitteilt, hat sich kein weiterer Würzburger mit dem Virus angesteckt. Eine Party war Auslöser für die rasche Verbreitung der neuen Grippe im Umfeld zweier 16-jähriger Mädchen gewesen. Sie hatten ihre Heimkehr von einem Austauschprogramm in Argentinien gefeiert. Es gilt als sehr wahrscheinlich, dass das Virus durch die Südamerika-Reisenden eingeschleppt wurde. Vier weitere Mädchen und zwei Jungen im Alter von 16 und 17 Jahren hatten sich bei der Feier in einem Privathaus angesteckt.
Das Gesundheitsamt ließ daraufhin alle 26 Partygäste auf eine mögliche Ansteckung hin kontrollieren. Patienten, Verdachtsfälle und ihre Familien standen fortan unter Quarantäne. „Wir haben allen angeboten, sich über die Johanniter mit Lebensmitteln versorgen zu lassen, aber das war aus Sicht der Betroffenen nicht notwendig. Sie bekamen von Verwandten und Freunden alles Notwendige gebracht“, erklärt Paul Justice, der Sprecher des Gesundheitsamts. Telefonisch seien die Wünsche durchgegeben worden – und die Waren später von den Helfern vor die Haustür gelegt worden. Persönliche Kontakte sind in diesen Tagen tabu.
Von heute auf morgen zwangsweise zuhause festsitzen – das ist für viele nur schwer vorstellbar. „Gerade aus beruflichen oder schulischen Gründen haben jetzt auch einige Betroffene schwer schlucken müssen“, weiß Justice. Das wichtigste sei jedoch, dass in keinem der Fälle eine Drittansteckung erfolgt sei. Das Amt habe eine „engmaschige Gesundheitskontrolle“ durchgeführt, mindestens zweimal am Tag in den Familien angerufen – und sich nach dem Befinden der Betroffenen erkundigt. „Sie waren immer alle da“, sagt Justice auf die Frage, wie man denn gewährleisten wolle, dass sich auch jeder an die Quarantäne-Bestimmung halte. „Polizei-Kontrollen gibt es natürlich keine, wir müssen uns auf die Betroffenen verlassen.“
Momentan seien in Stadt und Landkreis Würzburg keine neuen Fälle gemeldet. Das Gesundheitsamt warnt vor Panik, weist aber gleichzeitig auch auf die Notwendigkeit von sorgfältiger Hygiene hin. „Wir haben an die Schulen ein entsprechendes Schreiben geschickt. Häufigeres Händewaschen über den Schultag verteilt sollte jetzt selbstverständlich sein. „Man sollte niemanden anhusten oder anniesen – und statt die Hand vor den Mund zu halten lieber in den Ärmel husten.“
Die Krankheit ist meldepflichtig, wer über Symptome wie Husten, Halsweh und Kopfschmerzen klage, sollte den Arzt aufsuchen. Da die Symptome aber häufig nicht so massiv auftreten wie bei der normalen Grippe – und oft auch mit leichteren Schmerzen sowie Magen-Darm-Beschwerden auftreten – sei eine rasche Abklärung wichtig.