Nach Coronafällen im Würzburger Club "Das Boot" hat der Betreiber sein Hygienekonzept inzwischen verschärft. Seit Donnerstag dürfen nur noch geimpfte und genesene Personen den Club betreten. Ein Coronatest reicht nicht mehr aus. Das teilte der Club über das soziale Netzwerk Instagram mit. "Bei uns gilt ab heute Abend die 2G-Regel, geimpft oder genesen", war am Donnerstag in der Story-Funktion vom "Boot" zu lesen.

Wie berichtet, war am Montag einer der "Boot"-Besucher positiv auf das Coronavirus getestet worden, obwohl er vor dem Besuch des Clubs einen negativen PCR-Test vorweisen konnte. Im Nachgang wurden dann weitere Besucher positiv getestet.
Club-Betreiber: Es geht um Rücksicht
"Wir denken dabei natürlich auch an die Gesundheit der ungeimpften Personen", begründet "Boot"-Betreiber Nik Zimmermann gegenüber der Redaktion seine Entscheidung für die 2G-Regel. Infiziere sich ein ungeimpfter Gast in seinem Club, könne seine Infektion einen wesentlich schlimmeren Verlauf nehmen als bei einer Person mit Impfschutz. "Deshalb müssen wir auf diese Personen Rücksicht nehmen und sie schützen". Rücksicht heißt in dem Fall: kein Zutritt zum Club.
Mit finanziellen Einbußen aufgrund der Verschärfung der Hygienemaßnahmen rechnet der Betreiber nicht. "Wir hatten ohnehin nur ungefähr 25 Gäste ohne Impfung am gesamten Wochenende". In Absprache mit dem Gesundheitsamt hat sich Zimmermann dann für die Verschärfung der Regeln entschieden.
2G-Regel gilt jetzt auch im "Zauberberg"
"Dieses Konzept fokussieren nach dem Wochenende sicher auch die anderen Diskotheken", ist sich Nik Zimmermann sicher. Er geht davon aus, dass in den kommenden Tagen weitere Clubbetreiber nachziehen werden.
Unterdessen hat auch der "Zauberberg" seine Hygieneregeln angepasst und setzt ebenso auf 2G. "Wir hatten uns schon von Beginn an auf ein 2G-Konzept vorbereitet", erklärt Inhaber Andreas Eder. Das erste Wochenende und die Meldungen über Corona-Infektionen hätten ihn veranlasst, auf das strengere Modell zurückzugreifen. "Von den vierstelligen Besucherzahlen waren nur 15 Personen mit negativem Testergebnis vor Ort", erklärt Eder. Deshalb habe er keine Bedenken, die erneuten Einschränkungen durchzusetzen.
Was das Gesundheitsamt zur Infektion trotz negativem PCR-Test sagt
Zu den möglichen Gründen, warum der "Boot"-Besucher trotz negativem PCR-Test am nächsten Tag positiv getestet wurde, nimmt das Würzburger Gesundheitsamt auf Anfrage Stellung. "Der PCR-Test ist ein sehr sensitives Verfahren und kann auch kleinste Mengen an Viren nachweisen, allerdings wird zur Auswertung eine gewisse Zeit (mehrere Stunden) benötigt", heißt es in der Antwort. "Daher kann es zwischen der Entnahme des Abstrichs und dem tatsächlichen Besuch der Lokalität bei ungünstigem Timing zu einer solchen Virusvermehrung kommen, dass im Test die Viren noch nicht nachweisbar sind, die Person dann aber z.B. am Folgetag doch ansteckend ist".
Zudem müsse auch die Inkubationszeit bei der Infektion mit dem Coronavirus beachtet werden: "Zwischen dem Zeitpunkt der Infektion und dem Nachweis in einem Test bzw. dem Auftreten von Symptomen können bis zu 14 Tage vergehen. Das hat damit zu tun, dass sich die Viren in unserem Körper erst vermehren müssen, bis diese im Test oder durch Symptome nachweisbar sind." Außerdem gebe es beim PCR-Test wie bei allen Testverfahren die Möglichkeit, dass ein Test auch einmal falsch negativ ist. "Ob dies im vorliegenden Fall so war, können wir nicht beurteilen", so das Gesundheitsamt.