"Ich bin so erleichtert, das ganze Büro fühlt sich befreit", mit diesen Worten meldet sich Detlef Junkers bei dieser Redaktion. Er ist Geschäftsführer der Hamburger PFP Planungs GmbH, die 2017 von der Stadt Würzburg den Planungsauftrag für die Sanierung des Mainfranken Theaters in Würzburg erhielt.

Wie bereits berichtet, wird dieser Vertrag nun vom Bauherrn und Architekten zum Ende dieses Jahres vorzeitig beendet werden. Der Grund für das plötzliche Ende: PFP steckt in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Die Gesellschaft führt seit Kurzem einen gerichtlich angeordneten Sanierungsprozess in Eigenverwaltung durch, hatte Dirk Terwey, Geschäftsführender Direktor des Mainfranken Theaters, im Gespräch mit dieser Redaktion berichtet. Das bestätigte nun auch das Planungsbüro auf Anfrage der Redaktion. Damit wird die PFP Planungs GmbH die Sanierung des Mainfranken Theaters nicht mehr zu Ende bringen. Der Bauherr, also die Stadt, muss sich einen neuen Architekten suchen.
Planungsbüro zeigt sich erleichtert
Während sich Terwey bestürzt zeigt und diese Nachricht als "Worst Case" bezeichnet, sieht es beim Hamburger Planungsbüro ganz anders aus. "PFP sieht die aktuelle Entwicklung sehr positiv und ist erleichtert, dass nun die belastende Planungs- und Betreuungsphase finalisiert wurde", sagt Junkers.
"Ein mittelständisches Unternehmen wie wir, kann ohne die richtige finanzielle Ausstattung solch ein Projekt nicht mehr weiterführen."
Detlef Junkers, Geschäftsführer der PFP Planungs GmbH
Der Vertrag von 2017 mit dem Theater sei für das Büro nicht mehr finanziell tragfähig gewesen. Deshalb habe PFP eine Beendigung der Zusammenarbeit "bewusst forciert" und "zur Gesundung des eigenen Büros, zur Sicherung der Arbeitsplätze und zur Sicherstellung der Weiterführung aller anderen aktuellen PFP-Planungsprojekte ein eigenverwaltetes Sanierungskonzept bis Ende Juni beantragt."

"Ein mittelständisches Unternehmen wie wir, kann ohne die richtige finanzielle Ausstattung solch ein Projekt nicht mehr weiterführen", erklärt Junkers im Gespräch mit der Redaktion. Die Probleme bei der Planung seien größer geworden, "für die Bewältigung braucht man Atem, den haben wir nicht mehr." So habe sich im Bestandsgebäude gezeigt, dass dieses "viel maroder" sei als anfangs angenommen. Es gebe zwar Reserven, doch "bevor wir diese bürogefährdend aufbrauchen, machen wir lieber einen Cut".
Gravierende Folgen für das Mainfranken Theater
Für das Mainfranken Theater hat diese Entscheidung gravierende Folgen: Die Sanierung des künftigen Staatstheaters wird zumindest für das Bestandsgebäude voraussichtlich zwei Jahre länger dauern als bislang vorgesehen und soll nun erst im Jahr 2026 fertig gestellt werden. Und auch die Kosten werden erneut steigen. Konkrete Zahlen wollte Terwey gegenüber der Redaktion jedoch noch nicht nennen.
"Wir haben den richtigen Moment finden müssen und der Bauherr hat auf die Situation reagieren müssen", erklärt Junkers. Die zwingend erforderlichen Teilleistungen bis zur voraussichtlichen Eröffnung des Theaterneubaus für das Kleine Haus im Herbst und dem Abschluss des Rohbaus der Sanierung des Bestandsgebäudes bis Ende des Jahres werde PFP jedoch noch erbringen.