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Würzburg: Nach schwerem Unfall: Wie gefährlich sind E-Scooter in Würzburg?

Würzburg

Nach schwerem Unfall: Wie gefährlich sind E-Scooter in Würzburg?

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    Seit 2019 sind E-Scooter in Würzburg erlaubt. Nun gibt es eine Diskussion über deren Gefahrenpotential.
    Seit 2019 sind E-Scooter in Würzburg erlaubt. Nun gibt es eine Diskussion über deren Gefahrenpotential. Foto: Symbolfoto Thomas Obermeier

    Nach einem schweren Unfall eines E-Scooter-Fahrers auf der Löwenbrücke in Würzburg vergangene Woche wurde in Leserkommentaren auf mainpost.de über das Gefahrenpotential der Gefährte diskutiert. Ein 27-Jähriger war auf der Löwenbrücke mit dem Vorderrad in eine Straßenbahnschiene geraten, woraufhin er auf die Straße geschleudert und mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert wurde. "Weg mit diesen extrem unfallträchtigen Undingern!", hieß es daraufhin unter der Meldung.

    Die Redaktion hat Polizei und Würzburger Verkehrsamt um eine Einschätzung zum Gefahrenpotential gebeten. Laut Stefan Johannes, Leiter des Sachbereichs Verkehr der Polizeiinspektion Würzburg, gab es 2021 (Stand 5. 10.) 163 polizeiliche Anzeigen im Zusammenhang mit E-Scootern im Stadtgebiet. 

    Darunter sind 140 Strafanzeigen und Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten, davon 56 Fälle von Trunkenheit am Steuer. Die Betroffenen seien teilweise stark alkoholisiert gewesen. In 64 Fällen habe es Anzeigen gegeben, weil keine gültige Fahrzeugversicherung vorgelegen habe.

    Zehn von elf Scooter-Unfällen in Würzburg von den Fahrern verursacht

    Elf Unfälle mit E-Scooter-Beteiligung seien der Polizei bekannt, in zehn Fällen seien Scooter-Fahrer die Verursacher gewesen. "Neun der zehn Unfälle hatten die Fahrer der E-Scooter alleinbeteiligt, wie zuletzt auf der Ludwigsbrücke, ohne sonstige Verkehrsbeteiligung verursacht."

    Bei den Unfällen mit E-Scootern habe es zehn leicht verletzte und zwei schwerverletzte Personen gegeben. "Aus polizeilicher Sicht ist die Verletzungsgefahr für einen Führer eines E-Scooters gegenüber einem Radfahrenden bei einem Unfall in etwa auf gleichem Niveau", so Johannes weiter. Jedoch würden Radfahrende häufiger Helm tragen – eine Pflicht dazu besteht weder bei Fahrrädern noch bei E-Scootern.

    Stadt Würzburg: Kooperation mit Anbietern läuft okay

    Seit 2020 gibt es öffentlich verfügbare E-Scooter in Würzburg. Die Redaktion hat bei der Stadtverwaltung erfragt, welche Auswirkungen dies auf den Würzburger Verkehr hat. Dazu Sprecher Georg Wagenbrenner: "In den ersten Wochen des Leihbetriebs traten vermehrt Ordnungswidrigkeiten durch falsch abgestellte Roller oder Fahren in Verbotszonen auf. Die Anbieter haben hier jedoch schnell reagiert. Nach dieser Anfangsphase sind durch E-Scooter verursachte Probleme und Konflikte stark zurück gegangen und haben sich auf einem sehr niedrigen Niveau eingependelt."

    Einige E-Scooter stehen in Würzburg in Reih und Glied.
    Einige E-Scooter stehen in Würzburg in Reih und Glied. Foto: Johannes Kiefer

    Die Zusammenarbeit mit den Anbietern gestalte sich weitgehend zufriedenstellend, so Wagenbrenner weiter. Zwar gebe es gelegentlich unsachgemäßen Umgang mit den Gefährten, etwa beim Abstellen. Hier seien die Anbieter jedoch bemüht, Abhilfe zu schaffen. Auch Vandalismus im Zusammenhang mit den Scootern halte sich Grenzen. Dass die Gefährte etwa durch Dritte in Gebüsche oder an den Straßenrand geworfen würden, käme sehr selten vor.

    Aus anderen Städten mit Zugang zu Gewässern gibt es immer wieder Berichte von dort hinein geschmissenen E-Rollern. Dazu die Stadt: "Der Stadt Würzburg sind bisher keine Fälle von in Gewässer geworfenen E-Scootern bekannt. Gemäß der Selbstverpflichtungserklärung haben die in Würzburg aktiven Anbieter um alle Gewässer eine Sperrzone von 100 Metern eingerichtet. Dort werden vom Anbieter keine Scooter abgestellt und Nutzer können den Ausleihvorgang in diesen Bereichen nicht beenden."

    Scooter-Firmen: Bitte unbedingt Helm tragen!

    Auch die Scooter-Anbieter "Zeus" und "Bird" haben sich auf Anfrage zum Gefahrenpotential der E-Scooter geäußert. Dazu ein "Zeus"-Sprecher: "Scooter sind Fahrrädern sehr ähnlich und es liegt in der  Verantwortlichkeit der Fahrer, sich an die Regeln im Straßenverkehr zu halten." Zudem empfehle man ausdrücklich das Tragen eines Helms.

    Eine "Bird"-Sprecherin äußert sich wie folgt: "Vor der ersten Fahrt müssen alle Nutzer*innen ein Tutorial mit den folgenden Inhalten durchlaufen: Einweisung in die Handhabung des Fahrzeugs, sicheres und geordnetes Fahren und Parken, lokale Regeln der Stadt. Die Scooter können erst genutzt werden, wenn das Tutorial absolviert wurde." Und: "Am Rahmen der E-Scooter bringen wir deutlich sichtbar Sicherheitshinweise an. Dazu zählt etwa 'Trage immer einen Helm'."

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