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Würzburg: Tod von George Floyd: Rund 2000 Menschen bei zwei Demos in Würzburg

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Tod von George Floyd: Rund 2000 Menschen bei zwei Demos in Würzburg

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    Nach einer ersten Demonstration am Freitag versammelten sich am Samstag erneut rund 1000 Menschen auf den Würzburger Mainwiesen, um gegen Rassismus und Polizeigewalt zu demonstrieren. 
    Nach einer ersten Demonstration am Freitag versammelten sich am Samstag erneut rund 1000 Menschen auf den Würzburger Mainwiesen, um gegen Rassismus und Polizeigewalt zu demonstrieren.  Foto: Patty Varasano

    Nach Großstädten wie München und Berlin haben am Wochenende auch in Würzburg  Demonstrationen gegen Rassismus und Polizeigewalt unter dem Motto "Black Lives Matter" stattgefunden. Insgesamt mehr als zweitausend vorwiegend junge Menschen haben sich bei zwei Kundgebungen am Freitag und Samstag zum friedlichen Protest auf den Mainwiesen versammelt. Für den späten Freitagnachmittag hatten unter anderem das Antirassismus-Referat der Uni Würzburg, die Hochschulgruppe nicht-weißer Menschen (BI_PoC) und die Antifa zum Protest aufgerufen. 

    Am Freitagnachmittag demonstrierten auf den auf den Mainwiesen in Würzburg rund 1000 Menschen unter dem Motto "Gegen Polizeigewalt und jede Form von Rassismus".
    Am Freitagnachmittag demonstrierten auf den auf den Mainwiesen in Würzburg rund 1000 Menschen unter dem Motto "Gegen Polizeigewalt und jede Form von Rassismus". Foto: Thomas Obermeier

    Veranstalter waren von der hohen Teilnehmerzahl überrascht

    Die Organisatoren hatten eine Versammlung mit 300 Teilnehmern angemeldet und waren selbst davon überrascht, dass mehr als tausend Menschen kamen. "Eine halbe Stunde vorher war schon klar, dass es sehr voll wird", sagte einer der Veranstalter. Um die Auflagen und Mindestabstände einhalten zu können, wurde die Demonstrationsfläche zwischen dem Viehmarkt-Parkplatz und der Brücke der Deutschen Einheit vergrößert und die Teilnehmer immer wieder aufgefordert, die Hygiene-Abstände einzuhalten.

    Fast alle Demonstranten trugen Corona-Schutzmasken. Die allermeisten waren auch der Aufforderung der Organistoren gefolgt und in schwarzer Kleidung erschienen, um damit unabhängig von der Hautfarbe eine "Black Community", also eine schwarze Gemeinschaft, zu symbolisieren. Hintergrund der Demonstration ist der Tod des schwarzen US-Amerikaners George Floyd am 25. Mai in Minneapolis als Folge von Polizeibrutalität, der in den USA zu landesweiten Protesten und teilweise auch Ausschreitungen geführt hat. "Das ist kein Einzelfall. Er begründet sich in einer strukturell rassistischen Polizei und Gesellschaft", sagte ein Sprecher der BI_PoC-Hochschulgruppe.

    Protest auch gegen Alltagsrassismus in Deutschland

    Der Protest der Würzburger Demonstranten richtete sich aber nicht nur gegen Polizeigewalt in den USA: Auch in Deutschland gebe es unaufgeklärte Todesfälle von nicht-weißen Menschen. "Rassismus ist kein spezifisches Problem in den USA, er existiert auf individueller und institutioneller Ebene auch bei uns", betonte Baris Yüksel als Vertreter des Vereins "Würzburg KUlturs eV". In einem weiteren Redebeitrag macht eine junge Frau durch die Erzählung eigener Erlebnisse klar, dass nicht-weiße Menschen auch in Deutschland tagtäglich mit Alltagsrassismus konfrontiert werden und darunter leiden.

    Am Samstag versammelten sich dann erneut rund tausend Menschen zu einer von Schülern der Gruppe „Stop Racism Würzburg“ veranstalteten Kundgebung auf der Talavera – darunter Würzburgs 2. Bürgermeister Martin Heilig sowie viele Jugendliche und einige Familien mit Kindern. Auch sie demonstrierten ihre Solidarität "mit George Floyd und allen Menschen auf der ganzen Welt, die aufgrund ihrer Hautfarbe, Herkunft oder sexuellen Orientierung Verfolgung oder Gewalt erfahren", sagte ein Sprecherin. Körperverletzung und Mord aus rassistischen Gründen seien nur die Spitze des Eisbergs: "Rassismus beginnt viel früher, und zwar in den Köpfen der Menschen."

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