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Heidingsfeld: Nachgefragt: Wieso mussten in der Wenzelstraße vier Parkplätze weichen?

Heidingsfeld

Nachgefragt: Wieso mussten in der Wenzelstraße vier Parkplätze weichen?

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    Vor der St. Georgs-Apotheke im Würzburger Stadtteil Heidingsfeld wurden vier Fahrradstellplätze montiert. Es mussten Pkw-Stellplätze weichen. 
    Vor der St. Georgs-Apotheke im Würzburger Stadtteil Heidingsfeld wurden vier Fahrradstellplätze montiert. Es mussten Pkw-Stellplätze weichen.  Foto: Patty Varasano

    In der vorherigen Woche montierten Mitarbeiter der Stadt Würzburg in der Heidingsfelder Wenzelstraße Fahrradstellplätze - dafür mussten vier Kurzzeitparkplätze weichen. Aufgebrachte Gewerbetreibende wandten sich an diese Redaktion und wollten Antworten von der Stadt.

    Katharina Köhl spricht von einer "Nacht- und Nebelaktion". Sie ist die Inhaberin der St. Georgs-Apotheke, vor der die Fahrradständer montiert wurden. Sie sei in der Früh zu ihrer Apotheke gefahren und sah, wie Leute an der Stellplätzen arbeiteten. Auf ihre Nachfrage hätten die Arbeitenden erklärt, "dass die Stadt das so entschieden hat" - im Voraus darüber informiert wurde Köhl laut eigenen Angaben nicht. Die Stimmung der betroffenen Inhaberinnen und Inhaber sei "derb und beschissen" erklärt Robert Saukel, Inhaber des Hedingsfelder Vodafone-Shops, im Gespräch mit der Redaktion.

    Laut Köhl würden sich viele Kundinnen und Kunden über die Aktion aufregen, denn die Parkplätze seien regelmäßig genutzt worden. "Im Städtle gibt es nicht viele Parkplätze und von den wenigen wurden uns jetzt noch einige genommen. Die Aktion ist unnötig", betont sie.

    Heidingsfelder Stadtrat Udo Feldinger (SPD) erklärt der Redaktion, dass die Umwandlung der Parkplätze im Quartiersbeirat nicht behandelt worden sei. Normalerweise würde das Gremium, dem auch Bürger und Geschäftsleute angehören, bei derartigen Themen vorab hinzugezogen.  "Wir wurden nicht informiert", sagt Feldinger. "Hätte man das Gespräch gesucht, hätte man auch eine Lösung ohne große Aufregung gefunden."

    Hauptgrund sei Liefersituation für Norma

    Auf Anfrage der Redaktion erklärte Claudia Lother, Pressesprecherin der Stadt Würzburg, dass das Hauptproblem in der Wenzelstraße die Liefersituation für die den Fahrradstellplätzen gegenüberliegende Norma-Filiale sei. "Die Straßenbreite ist so knapp bemessen, dass bei der morgendlichen Anlieferung per Lkw der Linienbus nicht mehr durchfahren konnte, wenn Autos nicht sauber in der Parkmarkierung standen oder etwas breiter waren", erklärt sie. Dadurch kam es zu Verspätungen im Linienverkehr. Da das Problem immer wieder auftauchte, entschied man sich, etwas dagegen zu tun.

    Laut Lother prüfte der Fachbereich Tiefbau der Stadt Würzburg fünf verschiedene Lösungsansätze, entschied sich letztendlich aber für die jetzt durchgeführte Maßnahme. Die Norma könne nun problemlos beliefert werden, ohne dass die Lieferfahrzeuge dem Bus in die Quere kommen, erklärt sie. Alternative dazu wäre ein absolutes Halteverbot gewesen. Die Fahrradstellplätze seien also lediglich ein Zusatzangebot.

    Warum die Gewerbetreibenden in der Wenzelstraße nicht vorab informiert wurden, erklärt die Pressesprecherin damit, dass die Einrichtung von Fahrradstellplätzen ein "Geschäft der laufenden Verwaltung" sei, und deshalb nicht im Stadtrat oder seinen Ausschüssen behandelt werde. Die verschiedenen Lösungsmöglichkeiten seien mit Norma sowie der Würzburger Straßenbahn besprochen worden. 

    Nach dem von den Gewerbetreibenden kritisierten Parkplatzmangel befragt, antwortet die Pressesprecherin: "Die Pkw-Fahrer in Heidingsfeld können weiterhin den Parkplatz am Seegartenweg nutzen, dort ist es erlaubt, zwei Stunden kostenfrei zu parken, am Bach entlang wurde extra vor einigen Jahren ein barrierefreier Fußweg ins Städtle angelegt. Diese Parkplätze sind für zwei Stunden kostenfrei, sie sind nah am Städtle und müssen nur angefahren werden". Angesichts dieses kostenlosen Parkplatzangebots sei die Auflösung der vier Kurzzeitparkplätze der geringstmögliche Eingriff gewesen.

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