Zwangsläufig ungewohnt weit entfernt voneinander Platz genommen hatte Hettstadts Gemeinderat wegen der Kontakteinschränkungen anlässlich des Coronvirus bei der jüngsten Sitzung in der Herzog-Hedan-Halle. Für einige Ratsmitglieder war es nach der Kommunalwahl die letzte Sitzung im Gremium. Eine Verabschiedung gab es allerdings nicht. "Aus nachvollziehbaren Gründen", wie Bürgermeisterin Andrea Rothenbucher (CSU/UBH) ausführte.
Abstand halten untereinander, Sicherheit und die Vermeidung jeglichen Kontakts hatte absoluten Vorrang in dieser bis dato wohl ungewöhnlichsten Sitzungen des Gemeinderates. Den zehn Besuchern und dem bis auf Peter Schrenk (UBH) in voller Besetzung anwesenden Gremium verkündete Bürgermeisterin Andrea Rothenbucher zunächst den Verzicht auf eine Verabschiedung der ausscheidenden Ratsmitglieder. "Wir werden zu einem späteren Zeitpunkt einen verdienten entsprechenden Rahmen und passende Gelegenheit finden", versprach die nach ihrer ersten Amtszeit wieder gewählte Bürgermeisterin.
Eine erfreuliche Information hatte Rothenbucher bezüglich der im Vorjahr kurzfristig notwendig gewordenen Interimslösung zur Kinderbetreuung. Bedingt durch gravierend veränderte Buchungszeiten der Eltern und rasant gestiegene Geburtenzahlen bestand akuter Bedarf an zusätzlichen Betreuungsplätzen. Diesen behob der Gemeinderat innerhalb von nur sechs Monaten.
Zur Schaffung der zwingend erforderlichen Betreuungsplätze für die vier benötigten Funktionseinheiten waren von der Gemeinde Hettstadt 28 Container beschafft worden. Als Standort hierfür wurde ein bestehendes Spielgelände gegenüber der Herzog-Hedan-Halle in der Schulstraße ausgewählt. In den Containern stehen seither zwölf Krippenplätze, 24 Kindergartenplätze und 60 Plätze zur Mittagsbetreuung der Grundschüler zur Verfügung.
"Zu den Investitionskosten von rund 1,2 Millionen Euro erreichte die Gemeinde Hettstadt nun eine Förderzusage der Regierung von Unterfranken in Höhe von 133 000 Euro", informierte Rothenbucher den Gemeinderat. Voraussetzung hierfür sei aber ein zehnjähriger Bestand. Der weniger erfreuliche Teil der Information betraf die voraussichtliche Auszahlung der Fördersumme, die vermutlich erst Mitte des Jahres 2021 erfolgen wird.
Mit Beginn des neuen Kindergartenjahres im vergangenen September hatten der Interimskindergarten, das Kinderhaus "Wiesenwichtel" und die integrierte Mittagsbetreuung "Spaßkiste" in Hettstadts Ortskern den Betrieb aufgenommen.