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WÜRZBURG: Neubau Strahlenklinik: Architektur für die Patienten

WÜRZBURG

Neubau Strahlenklinik: Architektur für die Patienten

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    „Wir wollen den Patienten Vertrauen geben.“

    Stefan Traxler, Architekt der neuen Klinik

    Die Uniklinik wächst weiter: Die nächsten Baustellen auf dem Campus sind die millionenschweren Neubauten von Kopf- und Strahlenklinik. Während die neue Kopfklinik als Ersatz für die bisherige an gleicher Stelle wieder aufgebaut werden soll, gibt es die Strahlenklinik bislang auf dem Campus nicht.

    Strahlentherapie soll gebündelt werden

    Momentan findet Strahlentherapie in verschiedenen Häusern des Universitätsklinikums statt.

    In der neuen, fast 50 Millionen Euro teuren Strahlenklinik werden diese Funktionen künftig gebündelt. Der Bau gegenüber der Frauenklinik soll im Herbst beginnen und rund zweieinhalb Jahre dauern. Die Pläne zur neuen Klinik wurden im Oktober in der Kommission für Stadtbild und Architektur (KoSA) der Stadt Würzburg vorgestellt und begeistert aufgenommen.

    Architektur soll den Patienten Sicherheit vermitteln

    „Wir wollen den Patienten Vertrauen geben“, erklärte Architekt Stefan Traxler vom Büro „Wörner Traxler Richter“ aus Frankfurt in der KoSA. „Denn die Menschen betreten Krankenhausgebäude ja meist mit unsicheren Gefühlen. Diese möchte die Architektur ihnen nehmen.“

    Freundlich, durchlässig und funktional soll das vierstöckige Gebäude werden. Dazu nutzen die für Planungen im Gesundheitswesen international renommierten Architekten das abfallende Gelände aus.

    Im Hang können die Einrichtungen zur Strahlentherapie in den hinten liegenden Räumen unter der Erde untergebracht werden und gleichzeitig die vorderen über große Fenster mit Tageslicht versorgt werden.

    Rund die Hälfte der Nutzfläche ist unter der Erde

    Rund die Hälfte der 3800 Quadratmeter Nutzfläche des Gebäudes ist in den zwei unterirdischen Stockwerken.

    „Die hohen Sicherheitsvorgaben für Strahlentherapie lassen sich unter der Erde gut erfüllen“, erklärt Andreas Hetzer vom Staatlichen Bauamt in Würzburg.

    Um die Strahlung der fünf Linearbeschleuniger abzufangen, werden diese von etwa zwei Meter dicken Betonwänden umgeben sein. In einem dieser „Bunker“ findet eine medizintechnische Neuerung Platz: Eine Kombination aus Linearbeschleuniger und Magnetresonanztomographie die alleine acht Millionen Euro kostet. In oberirdischen Geschossen sind Aufnahme und Empfang, Forschungseinrichtungen, Tagesklinik, stationäre Betten und im obersten Stock die Palliativstation untergebracht.

    Keine langweilige Fassade

    „Die Fassaden im Krankenhausbau leiden unter einer extremen Regelmäßigkeit,“ stellte Architekt Traxler in der KoSA fest. Die der Strahlenklinik soll anders werden: Vorgehängte Alufassade, Naturstein und eine Auskragung machen das Gebäude zum Blickfang – der laut Traxler dennoch „Respekt vor den bestehenden Bauten“ zeige.

    Experten sind begeistert von den Plänen

    Laut den Experten der KoSA ist den Architekten das gut gelungen und sogar noch mehr: „Das ist eine sehr rationale, gut durchdachte Gliederung“, lobte die Berliner Architektin Petra Kahlfeldt.

    Der Münchner Bildhauer Ovis Wende erklärte „diese Architektur weckt in Patienten Vertrauen, das auch der Behandlung gut tut.“

    Und Stadtheimatpfleger Steidle bescheinigte der Kubatur des Neubaus „eine gewisse Leichtigkeit“ und lobte die geplante Grünfläche.

    Stadtbaurat Christian Baumgart schloss sich der allgemeinen Begeisterung an und bedankte sich beim Staatlichen Bauamt für die hohe architektonische Qualität, mit der das gewachsene, historische Klinikgelände ergänzt werde. „Das ist eine sehr komplexe Aufgabe.“

    Diese begann bereits vor Jahrzehnten mit der Erweiterung des 1922 eingeweihten Luitpold-Krankenhaus um ZIM (Zentrum für Innere Medizin) und ZOM (Zentrum für Operative Medizin). Seitdem wächst der Campus den Berg hinauf. Vergangenes Jahr kam das Deutsche Zentrum für Herzinsuffizienz dazu.

    Als nächstes wird der Bau der Strahlenklinik in Angriff genommen, dann Abriss und Neubau der Kopfklinik. Letzterer wird rund zehn Jahre dauern.

    Weitere Baumaßnahmen: Medien- und Versorgungstunnel

    Wann der Neubau des Frauen-Mutter-Kind-Zentrums beginnt, steht noch nicht fest. „Wir arbeiten auch daran mit Hochdruck“, sagt der Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Georg Ertl.

    Aber auch umfangreiche nichtmedizinische Baumaßnahmen stehen im Uniklinikum an: Die Ausschreibungen zu einem „Medientunnel“ unter der Josef-Schneider-Straße liegen vor. Diesen macht die Erweiterung der Straßenbahnlinie nötig. Rund 100 Meter lang und mit einem Durchmesser von 2,50 Metern wird er den Bereich der Kopfklinik mit dem Stammgelände des Luitpold-Krankenhauses (Lukra) verbinden. 12,5 Millionen Euro sind für den Bau eingeplant, der nach Abstimmungen mit der WSB baldmöglichst beginnen soll.

    Rund 50 Millionen Euro wird die zweite große unterirdische Infrastrukturmaßnahme kosten: Ein langer Versorgungstunnel auf dem Gelände des Lukras.

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