Die Würzburger Friedhofsgärtner nehmen an dem Projekt "Bienengartenpate" der Treuhandgesellschaft bayerischer Friedhofsgärtner (TBF) teil. Stolz präsentierten die Gärtner jetzt ihr Gemeinschaftsprojekt: Ein Bienengarten als neues Zuhause für Würzburgs Bienen.
„Die Zeit des ,Alleine schaff´ ich das sowieso nicht' ist vorbei“
Stephan Jürgenliemk- Treuhandgesellschaft bayerischer Friedhofsgärtner
Das Projekt "Bienengartenpate" besteht seit diesem Jahr und wurde von der Treuhandgesellschaft bayerischer Friedhofsgärtner (TBF) anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens ins Leben gerufen. Die TBF ist in der Regel vor allem für die Verwaltung und die Bepflanzung der Gräber verantwortlich. Die Würzburger Friedhofsgärtner widmen sich nebenbei nun auch ihrem Gemeinschaftsprojekt auf dem Würzburger Hauptfriedhof: Mit einem extra angepflanztem Garten wollen sie den Honig- und Wildbienen ein neues Zuhause bieten. Der Hauptfriedhof ist nach dem Ringpark Würzburgs zweitgrößter Park und biete damit einen wichtigen Lebensraum für die Insekten. Die Bienen können dort nun über die gesamte Vegetationsperiode hinweg verschiedene Nahrungsquellen finden.

Bei der Eröffnung des ersten Würzburger Bienengartens des Projekts betonte Stephan Jürgenliemk, Geschäftsführer der TBF, wie wichtig die Gemeinschaft für ein solches Projekt sei: Die Friedhofsgärtner verpflichten sich als Bienengartenpaten, den Garten fünf Jahre lang ehrenamtlich zu pflegen. Jürgenliemk erklärte, dass keiner die Welt allein verändern kann. „Aber die Zeit des ,Alleine schaff´ ich das sowieso nicht' ist vorbei“. Bisher gibt es in Bayern fünf Bienengärten – Ziel sei es aber, 50 weitere Bienengärten im Bundesland anzulegen. Die Verantwortlichen wollen so ihren Beitrag zu den Trendthemen Nachhaltigkeit und Insektenschutz leisten.
Mit ihrem Projekt wollen die Gärtner auch Privatpersonen sensibilisieren
Um den Insekten bestmögliche Nahrungsquellen zu verschaffen, halten sich die Gärtner an den Pflanzplan des Projektes. Der Würzburger Bienengarten wird so bepflanzt, dass von März bis November stets etwas blüht. So ist der Garten im Moment sowohl mit Katzenminze besteckt, die zwischen April und Juli blüht, als auch mit der Bartblume – ein Gehölz, von dem die Bienen auch im Oktober noch profitieren. Die Wildaster blühe in der Zeit von August bis Oktober und die Blütezeit der Hängepolster-Glockenblume reiche vom Monat Juni bis in den September hinein. Friedhofsgärtner Thomas Götz erzählt von weiteren Bepflanzungsplänen. Bald sollen beispielsweise noch Elfen-Krokusse, Zwergnarzissen und Winterlinge den Garten bereichern.
Mit ihrem Projekt wollen die Gärtner auch Privatpersonen für das Thema Insektenschutz sensibilisieren. Denn auch Einzelgräber könnten mit insektenfreundlichen Gewächsen bepflanzt werden. Hierfür sei auch kein Pflanzplan nötig – eine Saatmischung für Bienen erfülle ihren Zweck ebenso. „Es muss nicht immer die Erika sein“, appeliert Jürgenliemk. Schließlich zähle die Gemeinschaft – und nicht das „Alleine schaff´ich das sowieso nicht“.
