Bis einschließlich 2028 wurde der Vertrag von Lars Wernecke vom Stadtrat verlängert. Der Intendant der Frankenfestspiele Röttingen sowie Bürgermeister Hermann Gabel freuten sich am Freitag, diese Neuigkeiten beim Pressegespräch zur baldigen Spielzeit verkünden zu können.
Des Weiteren stellte das Kreativteam der Freilichtspiele bei dem Termin das Programm für den Sommer vor. Die wichtigsten Fragen und Antworten zu den Röttinger Frankenfestspielen 2024 im Überblick.
Welche Stücke werden in diesem Jahr auf Burg Brattenstein realisiert?
"Der kleine Horrorladen – das Kultmusical", "Kohlhiesels Töchter – das Musical" und "Spatz und Engel: Die Geschichte der Freundschaft zwischen Edith Piaf und Marlene Dietrich" sind die drei Hauptstücke, die zur Aufführung kommen.

Daneben wird es wieder den "Festspiel-Cocktail" geben – einen musikalischen Abend unter dem Motto: "Music was my first love" – sowie die ABBA-Tribute-Show "One Night with ABBA" (bereits ausverkauft). Schauspieler und Musiker Michael Fitz wird am 24. Juli mit "Da Mo (Der Mann)" auftreten.

Das Junge Theater, geleitet von Theaterpädagogin Frederike Faust, konnte mit "Das Dschungelbuch" bereits Anfang Mai einen großen Erfolg verzeichnen, das Räubermusical "Ronja Räubertochter" steht am 12. und 13. Mai an und am 15. Mai wird "Das große Konzert des Jungen Theaters" präsentiert. In den kommenden Monaten werden im Rahmen des Jungen Theaters außerdem Workshops und weitere Aufführungen angeboten.
Weshalb wurde "Der kleine Horrorladen" für die Frankenfestspiele ausgesucht?
"Seit vielen Jahren haben wir darauf gewartet, den kleinen Horroladen nach Röttingen zu bringen", erklärte Lars Wernecke, der auch Regie bei diesem "gruselig lustigen Spektakel" führt und die Musik des Komponisten Alan Menken hervorhob. Nun sei die Zeit für die eigene Fassung gekommen, an der Rudolf Hild als musikalischer Leiter mitwirkt.

Die Besetzung setze sich zu großen Teilen aus der von "Flashdance" aus dem vergangenen Jahr zusammen – eine Aufführung, die beim Publikum sehr gut angekommen sei und auch den Darstellerinnen und Darstellern viel Freude bereitet habe. Die Besonderheit des Stücks sei die Puppe, für die man einen Puppenspieler aus Berlin engagieren konnte. Mit der Verpflichtung von Melvin Edmondson als Stimme der Pflanze Audrey II sei zudem ein echter Coup geglückt – der Sänger und Vocalcoach war bereits Backgroundsänger bei Harry Belafonte, Diana Ross oder Michael Jackson.
Die Geschichte des Stücks basiere auf einem B-Movie aus den 60er Jahren: "Kleiner Laden voller Schrecken von Roger Corman", in dem der junge Jack Nicholson in einer seiner ersten Rollen zu sehen war. 1982 wurde das Musical in New York uraufgeführt.
Röttinger Frankenfestspiele 2024: Was ist das Besondere an "Kohlhiesels Töchter"?
Die Verantwortlichen erläuterten, man habe die neue Musicalversion des Berliner Komponisten Shay Cohen ausgewählt, die noch von keinem professionellen Theater gezeigt wurde. Daher möchte der Komponist zur Premiere am 27. Juni kommen.
Dietmar Horcicka, Regisseur bei "Kohlhiesel", zeigte sich begeistert von dem Buch, er finde den Schwank, der auf Derbheit begründet sei und eine heimelige Atmosphäre habe, wunderschön. "Es ist ein Stück, das nie zur Ruhe kommt", so Horcicka. Stefan Mock, verantwortlich fürs Bühnenbild, betonte, hierzu werde die Drehbühne genutzt. Beteiligt werde auch das 16-köpfige Extra-Ensemble mit Akteurinnen und Akteuren aus der Region.

Kostümbildnerin Angela C. Schuett merkte an, sie werde sich bei der Ausstattung am Stummfilm von Ernst Lubitsch von 1920 orientieren, was zurückhaltende Farben bedeute. Erst mit der Wandlung der Figuren werde mehr Farbe ins Spiel kommen. Und auch wenn die Geschichte durch die Verfilmung mit Lieselotte Pulver von 1962 bekannt wurde, so sei dies nur eine Version von mehreren. Zugrunde liege dem Schwank Shakespeares Lustspiel "Der Widerspenstigen Zähmung".
Röttinger Frankenfestspiele 2024: Um was geht es beim Stück "Spatz und Engel"?
Das Theaterstück mit Musik erzählt von der Freundschaft zwischen Edith Piaf und Marlene Dietrich, eine historisch verbürgte Freundschaft, die von der Öffentlichkeit nahezu unbeachtet blieb. Urs Schleiff, verantwortlich für die Inszenierung, erzählte begeistert, welche beiden Darstellerinnen man für die Rollen der "Diven" gewinnen konnte.
Vasiliki Roussi sei bereits bekannt für ihre Interpretation von Edith Piaf. Für Marlene Dietrich sei mit Gabriele Witter die passende Besetzung geglückt. Benjamin Scheuermann, musikalischer Leiter und Pianist des Stücks, sagte, für ihn sei es eine Ehre mit den Künstlerinnen und Künstlern zu arbeiten und die Stilikonen des 20. Jahrhunderts auf die Bühne zu bringen. Überhaupt sei Chanson perfekt fürs Theater, "denn es geht um den Text".
Werlche sonstigen Neuheiten soll es dieses Jahr auf Burg Brattenstein geben?
"Wir haben im vergangenen Jahr deutlich in Bühne, Ton und Licht investiert", berichtete Bürgermeister Hermann Gabel. Vor allem wurde der Bühnenboden erneuert, der viele Jahre dem Regen und der Sonne ausgesetzt war. "Funktionen waren gefährdet", stellte Stefan Mock dar. Nun sei man für die neue Spielzeit gerüstet.