Während sich immer mehr Schülerinnen und Schüler in Bayern und Unterfranken für das Wahlpflichtfach Islamischer Unterricht entscheiden, sinken die Zahlen beim etablierten Religionsunterricht. Das ergab eine Anfrage der Redaktion beim Kultusministerium in München.

Gleiche Trends für katholischen und evangelischen Unterricht
Besuchten im Schuljahr 2018/19 bayernweit noch 640.000 Schülerinnen und Schüler den katholischen Religionsunterricht, waren es laut Ministerium im Schuljahr 2022/23 nur noch 604.000. In Unterfranken sank die Zahl einem Sprecher zufolge hier innerhalb von vier Jahren von 69.000 auf 64.000 Schülerinnen und Schüler (minus 7,2 Prozent).
Ähnlich sieht es beim Fach evangelische Religionslehre aus. Hier sank die Zahl im selben Zeitraum bayernweit von 290.000 auf 270.000 und in Unterfranken von 29.000 auf 27.000 Schülerinnen und Schüler (minus 6,9 Prozent).
Starker Anstieg der Zahlen für Ethik- und Islam-Unterricht
Die Gesamtzahl der Schülerinnen und Schüler stieg im Vergleichszeitraum zwar leicht an. Aber offensichtlich wählten aber viele Alternativangebote zum etablierten Religionsunterricht. Zum Beispiel Ethik: Besuchten in ganz Bayern vor vier Jahren 289.000 Schülerinnen und Schüler Ethik-Unterricht, waren es 2022/23 fast 100.000 mehr, nämlich 381.000. Die Tendenz spiegelt sich auch in Unterfranken wider: In der Region stieg die Zahl von 22.000 auf 31.000 Ethik-Schülerinnen und Ethik-Schüler - ein Plus von rund 40 Prozent.

Zuletzt hatte das Kultusministerium mitgeteilt, dass auch der neu eingeführte Islam-Unterricht immer beliebter werde. Im Vergleichszeitraum stieg die Zahl der Jugendlichen, die das Schulfach wählten, bayernweit von rund 16.000 auf mehr als 19.000, in Unterfranken von 1700 auf 2300 (plus 35 Prozent).