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Veitshöchheim: Neue Zentrifuge ermöglicht Verbrennung von Klärschlamm

Veitshöchheim

Neue Zentrifuge ermöglicht Verbrennung von Klärschlamm

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    Sie freuen sich über die im Veitshöchheimer Klärwerk neu eingebaute Zentrifuge der Firma Flottweg (von links) Verbandsvorsitzender Jürgen Götz, Klärwerks-Betriebsleiter Rainer Siebert, Tiefbauingenieur Jürgen Hardecker und Kämmerer Erich Müller. In der neuen Maschine wird Wasser durch Zentrifugalkräfte aus dem Schlamm geschleudert, nachdem dem Klärschlamm vorher Flockungsmittel zugegeben wurden.
    Sie freuen sich über die im Veitshöchheimer Klärwerk neu eingebaute Zentrifuge der Firma Flottweg (von links) Verbandsvorsitzender Jürgen Götz, Klärwerks-Betriebsleiter Rainer Siebert, Tiefbauingenieur Jürgen Hardecker und Kämmerer Erich Müller. In der neuen Maschine wird Wasser durch Zentrifugalkräfte aus dem Schlamm geschleudert, nachdem dem Klärschlamm vorher Flockungsmittel zugegeben wurden. Foto: Dieter Gürz

    300.000 Euro investierte der für die Gemeinden Veitshöchheim und Margetshöchheim zuständige Abwasser-Zweckverband Maintal Würzburg in die Erneuerung der Klärschlammentwässerung. In der neu eingebauten Zentrifuge der Firma Flottweg wird Wasser durch Zentrifugalkräfte aus dem Schlamm geschleudert, nachdem dem Klärschlamm vorher Flockungsmittel zugegeben wurden.

    Bei der bisherigen 18 Jahre alten Siebbandpresse wurde der Faulschlamm mittels zwei übereinander laufenden Siebbändern unter Druck entwässert. Im Schlamm verblieben aber dennoch 83 Prozent Wasser, welches teuer entsorgt werden musste. Diese Schlammpresse musste nun aufgrund ihres Alters und des unzufriedenstellenden Entwässerungsergebnisses von nur 17 Prozent Trockensubstanzgehalt ausgetauscht werden.

    Statt bisher 1200 Tonnen Klärschlamm fallen mit der nun beschafften neuen Maschine jährlich nur noch 800 Tonnen mit bis zu 25 Prozent Trockensubstanzgehalt Tiefbauingenieur Jürgen Hardecker: "Dies führt zu jährlich 25.000 Euro Einsparungen bei der Entsorgung, so dass sich die Anschaffungskosten schon nach zwölf Jahren amortisieren."

    Hinzu komme, dass mit diesem höheren Trockensubstanzgehalt der Schlamm der Verbrennung zugeführt werden kann. Diese Entsorgung ist laut AZV-Vorsitzender Götz im Müllheizkraftwerk möglich, sodass eine langjährige Entsorgungsmöglichkeit sichergestellt werden könne. Der Kläranlage bereite die Klärschlammentsorgung zunehmend Probleme, da es kaum mehr Ausbringungsmöglichkeiten für Klärschlämme gibt. Die Möglichkeit der Verbrennung sei somit für den Abwasserzweckverband ein positiver Nebeneffekt der sowieso erforderlichen Neuanschaffung.

    Wie Betriebsleiter Rainer Siebert erklärt, fallen im Klärwerk unterschiedliche Schlämme an. Angefangen vom Belebtschlamm aus der Belebung über den Überschussschlamm, Rücklaufschlamm und Faulschlamm.

    Der Belebtschlamm ist die sogenannte Biomasse, eine Ansammlung von Mikroorganismen die zur Abwasserreinigung nötig sind. Im Belebungsbecken werden diese mit Sauerstoff und Nahrung (Abwasser) versorgt. Der Belebtschlamm gelangt mit dem Ablauf aus dem Becken in ein weiteres Becken, dem sog. Nachklärbecken. Darin trennt sich Schlamm und Wasser. Der schwerere Schlamm setzt sich ab und das Überstandswasser gelangt über den Ablauf der Kläranlage in den Main.

    Aus dem Nachklärbecken wird der abgesetzte Schlamm, der sog. Rücklaufschlamm dem Belebungsbecken zurückgeführt. Aus diesem Rücklaufschlamm wird ein Teilstrom entnommen. Dieser nennt sich Überschussschlamm. Das ist die nicht mehr benötige Menge an Biomasse. Der Überschussschlamm wird im Faulturm zum Faulschlamm.

    Auf der Siebbandpresse wurde bisher ausgefaulter Schlamm aus dem Faulturm entwässert. Faulschlamm ist das zu entsorgende Abfallprodukt aus der Kläranlage.

    Für die notwendige Ersatzbeschaffung wurden laut Siebert im vergangenen Jahr bereits Entwässerungsversuche mit unterschiedlichen Entwässerungstechniken gefahren, um das für den vorliegenden Schlamm beste Entwässerungs-Ergebnis zu erzielen. Am effektivsten habe sich die Zentrifuge der Firma Flottweg erwiesen.

    Bei der bisherigen 18 Jahre alten Siebbandpresse wurde der Faulschlamm mittels zwei übereinander laufenden Siebbändern unter Druck entwässert. Im Schlamm verblieben aber dennoch 83 Prozent Wasser, welches teuer entsorgt werden musste.
    Bei der bisherigen 18 Jahre alten Siebbandpresse wurde der Faulschlamm mittels zwei übereinander laufenden Siebbändern unter Druck entwässert. Im Schlamm verblieben aber dennoch 83 Prozent Wasser, welches teuer entsorgt werden musste. Foto: Dieter Gürz
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