Wer für sein Studium nach Würzburg zieht, muss häufig den ersten großen Test schon vor dem Beginn des Semesters absolvieren. Der Wohnungsmarkt der Universitätsstadt ist nach wie vor sehr angespannt und gerade mit wenig finanziellem Spielraum wird die Suche nach einer Bleibe oft zur frustrierenden Geduldsprobe. Eine kostengünstige Lösung kann ein Zimmer in einem der Wohnheime des Studierendenwerks Würzburg sein. Auf dem Stadtgebiet gibt es inzwischen zwölf solcher Einrichtungen, fast 2900 Studierende finden hier Platz.
Für das laufende Herbstsemester kam das neugebaute Studierendenwohnheim am Klara-Oppenheimer-Weg am Hubland dazu. Das Projekt hat seine Ursprünge im Jahr 2019 und kostete insgesamt 19,5 Millionen Euro. Baubeginn auf dem Grund der ehemaligen Leighton Barracks war im Jahr 2021. Als Bauherr fungierte das Studentenwerk Würzburg selbst.
Einen Zuschuss von 6,5 Millionen Euro gab es von Seiten des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr. "Die Staatsregierung möchte in allen Regionen Bayerns eine gute Wohnversorgung sicherstellen und das unabhängig von Beruf, Einkommen und auch der Lebensphase. Dazu gehören auch die zahlreichen Studierenden", betonte Ministerialdirektorin Ingrid Simet, die Bauminister Christian Bernreiter (CSU) bei der Einweihung vertrat.

Im modern anmutenden Neubau wird nun seit einigen Monaten Wohnraum für 181 Studierende zur Verfügung gestellt. Wenig überraschend waren die Plätze in kürzester Zeit belegt. Angeboten werden 127 Einzelapartments (ca. 22 Quadratmeter), zwei 2er-WGs (ca. 41m²), zwölf 3er-WGs (ca. 72m²) sowie zwei rollstuhlgerechte Einzelapartments (ca. 38m²).
Die Zimmer sind möbliert und verfügen über eine Küche und eine Nasszelle mit WC und Dusche. In den WGs teilt man sich diese mit seinen Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern. Außerdem gibt es mehrere Gemeinschaftsräume, in denen man neue Freunde finden kann und einen Innenhof, der in den warmen Monaten zum Verweilen einlädt. 30 Auto-Stellplätze und ein Fahrradkeller sind ebenfalls Teil des Geländes. Die Mietkosten belaufen sich je nach Apartment auf etwas über 400 Euro inklusive Nebenkosten. Die Bewerbung für einen Platz erfolgt online über die Website des Studierendenwerks.
Durch die Lage am Hubland-Campus Nord eignet sich das Gebäude vor allem für die Studierenden der hier ansässigen Fakultäten. Zum Beispiel ist das Sprachenzentrum in unmittelbarer Nachbarschaft zu finden, nicht viel weiter weg sind einige naturwissenschaftliche Studiengänge beheimatet. Durch die Buslinie 10 ist man an das ÖPNV-Netz angebunden.

Der Präsident der Julius-Maximilians-Universität, Professor Dr. Paul Pauli, zeigte sich erfreut über die neuen Kapazitäten in Uni-naher Lage: "Für uns als Hochschule besteht ein besonderes Interesse daran, damit wir im Wettbewerb um die Studierenden auch Punkte sammeln können, dass sie hierher kommen."
Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU) war bei der Einweihung ebenfalls unter den Gästen und unterstrich die Wichtigkeit der Erschließung von neuem, bezahlbarem Wohnraum: "Jeder Wohnheimplatz, jedes Apartment hat seine Bedeutung. Als Bürgermeister, der für die Wohnsituation aller Altersgruppen mitverantwortlich ist, nicht nur für die der Studierenden, kann ich sagen: Durch die Wohnheime gibt es einen Entlastungseffekt, der spürbar ist." Die neue Unterkunft am Klara-Oppenheimer-Weg ist ein weiteres Projekt, dass durch Nachverdichtung Wohnraum auf dem ehemaligen Landesgartenschau-Gelände schafft, so Schuchardt weiter.
