Nach fast sieben Jahren nimmt jetzt das Bergamt Nordbayern an der Regierung von Oberfranken das Genehmigungsverfahren für das geplante Gipsbergwerk der Firma Knauf im Landkreis Würzburg offiziell wieder auf. Dies geht aus einer Pressemitteilung der Behörde hervor.
Der Gipsweltmarktführer aus Iphofen (Lkr. Kitzingen) will Bayerns größtes Bergwerk zwischen Altertheim, Helmstadt und Waldbrunn und auf gemeindefreiem Gebiet im "Irtenberger Wald" errichten. Mehr als 70 Träger öffentlicher Belange, Behörden, Kommunen und Verbände sind aufgerufen, ihre Stellungnahme abzugeben.
20. Januar bis 20. Februar: Unterlagen werden öffentlich ausgelegt
Auch die Öffentlichkeit ist jetzt am Zug: Knaufs Unterlagen sollen vom 20. Januar bis zum 20. Februar bei der Regierung von Oberfranken, in der Stadt Würzburg und in zwölf Gemeinden im Landkreis Würzburg einen Monat lang öffentlich ausgelegt werden: Altertheim, Waldbrunn, Helmstadt, Kist, Zell am Main, Eisingen, Uettingen, Waldbüttelbrunn, Greußenheim, Hettstadt, Höchberg, Leinach.
Die Unterlagen sind auch im Internet abrufbar: www.reg-ofr.de/rbpalt. Bis zum 6. März können betroffene Bürgerinnen und Bürger Einwendungen erheben.
Sechs Jahre und acht Monate: So lange lag Knaufs Bergwerksverfahren zuvor auf Eis. Grund waren Sicherheitsbedenken, wenn die Grube im Einzugsgebiet des Grundwassers, das zu den Zeller Quellen fließt, errichtet wird. Die Quellen liefern Trinkwasser für fast 65.000 Menschen im Stadtgebiet Würzburg.
In den fast sieben Jahren hat Knauf die Antragsunterlagen überarbeitet, ein umfangreiches Bohrprogramm ausgewertet und ein hydrogeologisches Gutachten erstellen lassen.
Bergwerksverfahren soll jetzt beschleunigt werden
Um das Bergwerksverfahren nun zu beschleunigen, laufen zwei Prozesse parallel: die Raumverträglichkeitsprüfung der Regierung von Unterfranken und das bergrechtliche Verfahren des Bergamtes Nordbayern.
Der Vorteil für den Knauf-Konzern: Die Entscheidung dürfte schneller fallen - vielleicht sogar schneller als bei dem zeitgleich laufenden Wasserschutzgebietsverfahren am Landratsamt Würzburg. Dort prüft das Umweltamt gerade, ob das Trinkwasserschutzgebiet für die Zeller Quellen auf ebenjenes Gebiet im Landkreis Würzburg ausgedehnt werden soll. Die umfangreichste der fast 160 Einwendungen gegen das geplante Schutzgebiet kam von der Firma Knauf.