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Nie zu spät für einen Neuanfang

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Nie zu spät für einen Neuanfang

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    Entmutigt werden die Schüler vor allem von der "immer weiter ansteigenden Arbeitslosigkeit" und dem "großen Stellenabbau in den meisten Bereichen der Wirtschaft" (Kathrin Pfister und Caroline Brückner, beide 19, Friedrich-Koenig-Gymnasium, Klasse 13). "Die Arbeitsplätze werden ja immer geringer und die Wahl zum richtigen Beruf immer schwieriger, da sich alles immer schneller spezialisiert", schreibt auch Daniela Mensch (16, St. Ursula-Gymnasium, Klasse 9c). Romina Witschnig (15, St. Ursula, 9c) ergänzt, dass ihr der momentan vor allem im Fernsehen zu erlebende Trend Angst macht, dass "Leute, die nie etwas Ordentliches gelernt oder geleistet haben, im Rampenlicht stehen und zu Geld, Ruhm und Ehre kommen." Daniel Maas (16, Deutschhaus, 11a) wird der Mut durch "die Gefahr eines bevorstehenden Krieges" geschmälert.

    Doch sind die Schüler beim Blick auf ihre eigene Zukunft auch zuversichtlich. Sie sehen "die Schule als Chance, die Ausbildung als eine gute Basis an Wissen für den späteren Beruf" (Alexander Öchsner, 17, Deutschhaus, 11a). Die Aussicht, das Abitur zu machen, verschafft den Gymnasiasten eine extra Portion Mut (Theresa Ilgen, 16, Deutschhaus, 11a). Schule bedeutet in wirtschaftlich schlechten Zeiten auch einen Zeit-Aufschub.

    Mut machen den Jugendlichen aber nicht zuletzt ihre Eltern mit ihrer Lebenserfahrung, dadurch, dass diese ihnen vorleben, dass sie Spaß in ihrem Beruf haben oder auch ohne Abitur etwas erreicht haben, weiter gekommen sind. Auch Freunde stehen als Mutmacher hoch im Kurs: "Wenn man jemanden fragen kann und Auskunft erhält, das macht Mut" (Patrick Greußel, 14, Röntgen, 8d). Mut macht den Jugendlichen aber auch die eigene Qualifikation, das eigene Können und Selbstvertrauen.

    Zuversichtlich macht die Jugendlichen auch die Aussicht auf "einen guten Schulabschluss" und damit verbunden bessere Chancen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Und Burkhard Fuchs (19; Friedrich-Koenig, 3d12) ergänzt: "Mut macht auch, dass Firmen inzwischen reine fachliche Qualifikation nicht mehr als das Nonplusultra anzusehen, sondern auch andere Fakten, so genannte Soft-Skills als Grundlage anerkennen". Franziska Brandl (14, Matthias-Grünewald, 8c) macht bereits Mut, "dass so viele Generationen vor uns durchgekommen sind".

    Wann ist jemand mutig? Mutig ist, für die Jugendlichen vor allem eines: "Auch mal gegen den Strom zu schwimmen" (Sylvia Meier und Carla Neumann, beide 15, Siebold, 9b). "Zu sagen, was man denkt" (Andreas Kees, 17, Deutschhaus, 11a). "Wenn man seine Ängste überwindet" (Lea Stein, 14, Wirsberg, 8e1). "Wenn jemand offen zeigt, was er meint oder fühlt" (Livia Müller, Siebold, 9b). Oder wie es Clemens Schlip (13, Wirsberg, 8e1) formuliert: "Den eigenen Verstand zu gebrauchen." "Mutig ist, wenn Leute die Courage besitzen, anderen zu helfen und nicht wegzuschauen, auch wenn man alleine ist in dieser Situation" (Dominique Leibauf, Wirsberg, 8e).

    Definitiv kein Zeichen von Mut ist für Burkhard Fuchs (19, Friedrich-Koenig, 3d12): "Etwas aus Gruppenzwang entgegen eigener Abneigung durchführen, nur, um dazuzugehören - wie etwa das Rauchen."

    Mut ist, auch mal gegen den Strom zu schwimmen

    Romina Witschnig (15, St. Ursula, 9c): "Ich finde es mutig, nein zu sagen, obwohl alle in der Clique es tun und obercool finden." Jochen Meyer (19, Friedrich-Koenig, 3d12) meint: "Mutig sind Menschen, die kritisch die Gesellschaft betrachten und sie verändern wollen." Das glauben auch Kathrin Pfister und Caroline Brückner (beide 19, Friedrich-Koenig, 13): "Mutig sein bedeutet für uns seine Angst zu überwinden, um auch einmal Dinge zu tun, die nicht alltäglich sind."

    Franziska Brandl (14, Matthias-Grünewald, 8c): "Mutig ist, der sein eigenes Leben führt und sich nicht in eine Form zwingen lässt." Christin Oppel (14, St.-Ursula, 9c): "Mutig sein, seine eigenen Grenzen genau zu kennen." Carina Jäckel (16, Matthias-Grünewald, 10a): "Mut hat für mich mit Selbstvertrauen und Charakterstärke zu tun. Jemand ist mutig, wenn er Fehler eingesteht."

    Neuen Mut, so sagen die Jugendlichen, schöpft man auf alle Fälle, in dem man nicht immer nur an das gerade anstehende Problem denkt, sondern gerade dann sich an seine Erfolgserlebnisse erinnert. So ist sich Burkhard Fuchs (19; Friedrich-Koenig, 3d12) sicher: "Mut machen kann man jemanden nur, wenn man ihm die eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten näher bringt und deutlich macht."

    Jochen Meyer (19, Friedrich-Koenig, 3d12): "Man muß dem Mutlosen dazu verhelfen selbst wieder Mut zu fassen." Und auch Stefan Liebler (18, Friedrich-Koenig, 13) sagt: "Sich mit einer Person über die ihr Angst machende Sache zu unterhalten, macht Mut." Anne Schliemann (14, Siebold-Gymnasium, 9b): "Man muss demjenigen einfach zuhören, ihm ein offenes Ohr schenken; versuchen, sich in seine Lage zu versetzen; ihm zeigen, dass er einem etwas bedeutet und es einem nicht egal ist, wie er sich fühlt."

    Auf Dasein für seine Freunde, Trost zusprechen als Mutmacher schwören auch Franziska Brandl (14, Matthias-Grünewald, 8c) und Christin Oppel (14, St. Ursula, 9c). Und Sabrina Keler (14, St. Ursula, 9c) macht Mut, indem sie darauf hinweist, "dass es für einen Neuanfang nie zu spät ist". Carina Mottl (15, St. Ursula, 9c) versucht herauszufinden, warum es jemandem an Mut fehlt: "Fehlt es ihm an der richtigen Ausbildung oder am Selbstvertrauen. Beides ließe sich ändern."

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