Eine "botanische Besonderheit" ist laut Gerd Vogg von der Universität Würzburg zurzeit im Botanischen Garten in Würzburg zu bestaunen. Eine über 40 Jahre alte Agave blüht. Die Pflanze bräuchte sehr lange, bis sie blüht und würde dies auch nur ein einziges Mal tun, denn nach der Blüte sterben sie ab.
Im April habe die Pflanze begonnen, einen Blütenstand zu bilden, der inzwischen fast fünf Meter hoch sei, so Gerd Vogg. An diesem Blütenstand befinden sich rötliche Knospen, die sich dann zu gelben Blüten entwickeln. Um den Blütenstand bilden die Blätter der Agave eine sogenannte Rosette, die einen Durchmesser von rund einem Meter hat.

Die Agave blüht für etwa einen Monat bevor sie stirbt
Die Blätter der Rosette werden während der Blüte gelb und trocknen anschließend aus. Die Nährstoffe aus den Blättern werden von der Pflanze für die Ausbildung des Blütenstandes und der Blüte benötigt. Je nach Wetter blüht die Agave jetzt für etwa einen Monat, schätzt Vogg. Danach stirbt die Pflanze ab. Über Seitentriebe hat die Pflanze allerdings bereits neue Rosetten als Nachkommen angelegt.

Dieses Ereignis ist "sehr sehr selten" betont Vogg. Bei den Nachkommen der Agave würde es auch wieder Jahrzehnte dauern, bis diese blühen werden. In der Natur würde die Agave im Süden der USA vorkommen, zum Beispiel im Wüstenstaat New Mexico. Dort werden die Agaven von Fledermäusen und Flughunden bestäubt, die in Deutschland jedoch nicht vorkommen. Damit die Agave in Würzburg Samen produziert, müsste die Pflanze von Hand bestäubt werden, so Vogg.
Der Botanische Garten der Universität Würzburg hat täglich zwischen 8 und 18 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. Die Agave steht nicht weit vom Eingang entfernt in der Abteilung "Nordamerikanische Prärie". Mit den Straßenbahnlinien 3 und 5 ist der Botanische Garten gut zu erreichen, von der Haltestelle Dallenberbad sind es noch etwa fünf Minuten zu Fuß. Eine begrenzte Anzahl an Parkplätzen stehen auch zur Verfügung.
Adresse: Julius-von-Sachs-Platz 4, 97082 Würzburg www.bgw.uni-wuerzburg.de
