Die Wahlbeteiligung ist in Würzburg zurückgegangen – so wie in ganz Bayern: Mit vorläufig 45,5 Prozent sind in Würzburg erstmals bei einer Kommunalwahl mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten nicht zum Abstimmen gegangen. Das hatte man auch 2008 zunächst gedacht, wo das Rathaus in der ersten Meldung eine Beteiligung von unter 50 Prozent angegeben hatte. Das amtliche Endergebnis der Stadtratswahl lag dann aber bei 50,31 Prozent.
Besonders wahlmüde sind traditionell die Grombühler: Nur 33 Prozent sind am Sonntag zur Urne gegangen. Auch vor sechs Jahren war der Stadtteil mit 39,36 Prozent Schlusslicht gewesen. Warum gerade dort so wenige gewählt haben? Es könnte daran liegen, dass dort viele Studenten wohnen, die wenig Interesse am lokalen Geschehen haben – denn bei den Landtagswahlen im Herbst 2013 haben immerhin 51 Prozent der Grombühler ihre Stimme abgegeben.
Wenig Interesse Kommunalpolitik mitzubestimmen hatten am Sonntag auch die Bewohner von Heuchelhof (35,4) und Lindleinsmühle (38,1 %). Hier könnte die soziale Struktur des Stadtteils eine Rolle spielen. Denn bei den Landtagswahlen 2013 wählten zwar etwas mehr Berechtigte (44,1 und 47,1 %), doch gab es dort die schlechteste Wahlbeteiligung der Stadt. Diese lag bei den Landtagswahlen in Würzburg durchschnittlich bei 60,3 Prozent – mehr als 2008 (51,6 %). Bei der Bundestagswahl zwei Wochen später waren es 69,46 Prozent.
Dagegen sinkt die Beteiligung bei den Kommunalwahlen kontinuierlich. Das zeigen auch die Ergebnisse der traditionell wahlfleißigen Stadtteilen: An der Spitze liegen Steinbachtal (58,8), Dürrbachtal (55,5) und Rottenbauer (54,4 Prozent). Doch auch hier war die Wahlbeteiligung vor sechs Jahren mit über 60 Prozent deutlich höher. Laut Wahlamtsleiter Karl-Heinz Schwenkert werden die Ergebnisse von OB- und Stadtratswahlen nicht statistisch ausgewertet – im Gegensatz zu Landtags- und Bundestagswahlen, wo das Statistische Landesamt in München die Wahlbeteiligung stichprobenartig nach Alter und Geschlecht aufdröselt.