Wenn die Feuerwehr ausrückt, erwarten alle schnelle und professionelle Hilfe. Doch was oft vergessen wird, es handelt sich um Freiwillige, die jeden Tag 24 Stunden einsatzbereit sind, um dem Nächsten zu helfen, wenn er in Not gerät. Um diese Freiwilligen bestmöglich zu unterstützen, sind moderne Fahrzeuge und Handlungskonzepte ein absolutes Muss. Nicht nur aus diesem Grund hat der Landkreis Würzburg ein Logistikkonzept erarbeitet, das den Einsatz von verschiedenen Schwerpunktwehren mit speziellen Ausrüstungen vorsieht. Kreisbrandrat Michael Reitzenstein und sein Team sind sehr darauf bedacht, dass die Feuerwehren im Kreis gut vernetzt sind und sich im Ernstfall unterstützen können.
Eine dieser Wehren ist die Freiwillige Feuerwehr in Altertheim mit ihren Abteilungen Oberaltertheim, Unteraltertheim und Steinbach. Allein die Wehr in Oberaltertheim hat 84 Aktive und kürzlich konnte ein neues Fahrzeug übergeben werden, das dem modernen Konzept Rechnung trägt. Ein GW-L1 (Gerätewagen Logistik mit weniger als 7,5 Tonnen Gesamtgewicht) wurde von Pfarrerin Astrid Männer gesegnet und steht nun zum Einsatz bereit. Wie Kommandant Holger Seubert bei der feierlichen Segnung erläuterte, sei das Fahrzeug absolut notwendig, um für alle Arten von Einsätzen gewappnet zu sein. Mit dem Konzept der modularen Rollcontainer, auf denen das notwendige Equipment für die verschiedenen Einsätze schon vorbereitet ist, sei man auf dem richtigen Weg in die Zukunft, fand nicht nur er, sondern auch Landrat Thomas Eberth. "Wir können ruhig schlafen, weil so ein Fahrzeug mit seinen wunderbaren Menschen einsatzbereit ist", fand er die richtigen Worte.

Landtagsabgeordneter Volkmar Halbleib nannte das neue Fahrzeug sogar "systemrelevant". An der Schnittstelle von zwei Autobahnen komme der Feuerwehr aus Altertheim eine große Bedeutung zu. Man habe sich in den letzten Jahren von der reinen Brandbekämpfung zu einem Hilfsleister für alle möglichen Einsatzbereiche von technischer Hilfeleistung über Einsätze bei Hochwasser bis hin zu Lebensrettungen weiterentwickelt. Das alles sei nur möglich, weil sich immer wieder Menschen finden, die ihr Leben für andere einsetzen. "Nicht für jeden ist es selbstverständlich, aufzustehen und anderen zu helfen", gab auch Kreisbrandrat Michael Reitzenstein zu bedenken.
Um so dankbarer sind alle, dass die Feuerwehr in Altertheim so gut aufgestellt ist. Die Einsätze auf der Autobahn werden von Jahr zu Jahr mehr und da muss die Zusammenarbeit perfekt klappen. Nicht nur mit den bayerischen Kollegen, auch mit den Feuerwehren aus dem benachbarten Baden-Württemberg soll es reibungslos klappen. Menschlich passt es schon mal, wie bei der Feier zur Indienststellung des neuen Fahrzeugs deutlich wurde. Denn eine Abordnung aus Gerchsheim war anwesend, um zusammen mit den unterfränkischen Kollegen zu feiern. Abteilungskommandant Anton Kraus informierte sich bei der angegliederten Fahrzeugausstellung, wie ein modernes Fahrzeug aussieht und wie es beladen ist.
Apropos Ladung, die neuen Rollcontainer für das GW-L1 sind vollständig über Spenden finanziert worden. Während das neue Fahrzeug mit rund 150.000 Euro Kosten einen Zuschuss des Freistaates von 33.000 Euro erhielt, war die Beladung nicht förderfähig. Doch Altertheim wäre nicht Altertheim, hätte man dafür nicht auch eine Lösung gefunden. Der Feuerwehrverein ging durch den Ort und sammelte Spenden. Dass es so viel Geld wird, immerhin 13.150 Euro, hätten Holger Seubert und Bernd Robanus nie erwartet. "Das ist wahrscheinlich einmalig hier im Landkreis", waren beide stolz auf die Bürger und Bürgerinnen von Altertheim. Das stellte auch Bürgermeister Bernd Korbmann heraus in seinem Grußwort. "Auch kleine Ortswehren haben ihre Berechtigung", richtete er das Wort an die Politik, die lieber große Einheiten fördert, als die kleinen örtlichen Einheiten.
