Der AVO-Verbandsausschuss steht dem Beitrittsgesuch der Gemeinde Oberickelsheim positiv gegenüber und hat sich am Mittwoch einstimmig dafür ausgesprochen, die 683 Einwohner zählende Gemeinde zum 1. Januar 2019 an die Kläranlage in Winterhausen anzuschließen. Jetzt muss noch die Verbandsversammlung zustimmen.
Oberickelsheim hat Probleme mit seinen Teichkläranlagen. Ende 2018 läuft die Betriebserlaubnis dafür aus – und der Neubau einer Kläranlage würde die Gemeinde finanziell überfordern. Da die Kläranlage in Winterhausen noch Kapazitäten hat, liegt ein Anschluss nahe.
Bedenken dagegen äußerte die Gemeinde Sonderhofen. Sie fürchtet, dass die Kanalisation im Gemeindebereich dadurch überlastet werde, was vor allem bei Starkregenereignissen zum Problem werden können. Schon jetzt säuft Bolzhausen ab“, sagte ein Vertreter der Gemeinde in der Verbandsversammlung und erinnerte an den Starkregen Ende Mai 2016. Wenn dann noch das Abwasser aus Oberickelsheim hinzukomme, würde noch mehr Wasser in den Bach fließen, fürchten die Sonderhöfer.
AVO-Geschäftsführer Wolfgang Haaf konnte das entkräften. „Von einer hydraulischen Überlastung der AVO-Sammler kann man nicht sprechen“, erklärte er und sei bereit, dies auch dem Gemeinderat in Sonderhofen näher zu erläutern.
Weiter führte Haaf aus, dass der Beitritt Oberickelsheim für den AVO keine finanziellen Nachteile habe. Denn die Gemeinde würde das nötige Pumpwerk bei Geißlingen selbst planen und finanzieren. Ebenso die 3,5 Kilometer lange Druckleitung nach Hopferstadt. Hier, am Strang 6, werde das Abwasser aus Oberickelsheim dann in das Kanalsystem des AVO eingeleitet. Insgesamt investiert Oberickelsheim 336 000 Euro.
Durch den Beitritt würden den Gemeinden, die schon länger an den AVO angeschlossen sind, keine Mehrkosten entstehen, so Haaf. Im Gegenteil: Es werde günstiger und den Mitgliedern werde auch eine anteilige Investitionsrückzahlung ausbezahlt. Ochsenfurt beispielsweise bekommt 104 000 Euro zurück, für Giebelstadt werden 36 290 Euro errechnet.
Ochsenfurt verkauft zudem 1000 ihrer 63162 Einwohnerwerte an die Gemeinde Oberickelsheim und bekommt dafür etwa 70 000 Euro in die Stadtkasse.