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Ochsenfurt: Ochsenfurt: Leerstände sollen nicht wie Leerstände aussehen

Ochsenfurt

Ochsenfurt: Leerstände sollen nicht wie Leerstände aussehen

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    Mehr Leben in der Altstadt wünschen sich viele Ochsenfurter.
    Mehr Leben in der Altstadt wünschen sich viele Ochsenfurter. Foto: Claudia Schuhmann

    Der Ratssaal verbreitete mit seiner Adventsdekoration vorweihnachtliches Ambiente, und die Tagesordnung versprach Jahresrückblick und Weihnachtsgrüße bei der letzten Stadtratssitzung des Jahres. Und doch standen auch noch einige ganz und gar unweihnachtliche Punkte auf dem Programm. Einer davon: die Leerstände in der Ochsenfurter Altstadt. Julia Moutschka, seit fast einem Jahr Geschäftsführerin des Stadtmarketingvereins, stellte dazu ihre Ideen vor.

    "Leerstandsmanagement war für mich komplett neu", sagte Moutschka. In den zwölf Monaten, die sie inzwischen in Ochsenfurt arbeitet, hat sie sich überlegt, was sich 2020 auf diesem Gebiet tun könnte. Ihre Erfahrung bislang: "Der Leerstand füllt sich nicht, indem man dauernd irgendwen anruft." Mit etlichen Interessenten hat Julia Moutschka Gespräche geführt, auch direkt vor Ort in der Altstadt. Aus diesem Austausch hat sie den Eindruck gewonnen, dass allein das Vorhandensein einer Mehrzahl leerer Geschäfte auch ernsthaft interessierte Geschäftsleute abschreckt.

    Auch die Frage nach leerstehenden Wohnungen stellt sich

    Moutschkas Fazit: Ein Leerstand sollte wenigstens nicht so aussehen wie ein Leerstand. In anderen Städten, darunter so unterschiedliche wie Schweinfurt und London, hat sie sich angeguckt, wie man der Problematik dort begegnet. Viel sei mit einer optischen Aufwertung der Schaufenster zu gewinnen, meint Julia Moutschka. Sie sieht konkret die Möglichkeit, im Rahmen der Wirtschaftsförderung etwa Mittel für eine Werbekampagne und eine einheitliche Folierung anzuzapfen oder im ersten Jahr die Gewerbetreibenden durch kostenlose Bestuhlung oder den Erlass der Gewerbesteuer zu unterstützen. Entscheidend findet die Geschäftsführerin das Ziel, Ochsenfurt sympathisch zu machen.

    Moutschkas Ideen für die gewerblichen Leerstände gefallen Bert Eitschberger (SPD) recht gut, doch vermisst er ein Leerstandsmanagement für Wohnungen. An dieser Stelle meldete sich Joachim Beck (CSU) zu Wort, der auch Vorsitzender des Stadtmarketingvereins ist. Der Verein als Ein-Mann-Betrieb könne dies neben all seinen anderen Aufgaben unmöglich auch noch leisten, so Beck. Aus seiner Sicht sind beim Thema Leerstandsmanagement ein gutes Image und gelungene Veranstaltungen wichtig. "Dafür ist der Stadtmarketingverein angetreten."

    Die Stadt braucht einen Plan

    Auch Wolfgang Karl (CSU) sieht das so. "Wir können nicht auch noch als Immobilienmakler tätig werden", sagte er. Im Übrigen fielen ihm gar nicht viele leerstehende Wohnungen auf. Die gewerblichen Leerstände betreffend, bezweifelt Karl allerdings aus rechtlichen Gründen die Möglichkeit, ein Jahr lang auf die Gewerbesteuer zu verzichten.

    Volkmar Halbleib (SPD) möchte mehr als nur die leer stehenden Läden um jeden Preis zu vermieten, sondern dabei gezielt vorgehen. "Wir müssen ein ganzheitliches Angebot finden und uns fragen: Was können wir brauchen?" Freilich sei es andererseits nicht leicht, einem Interessenten mit der Begründung abzusagen, dass die Stadt an dieser Stelle eigentlich etwas anderes wolle. Für Halbleib ist außerdem klar, dass es Bereiche gibt, die der Altstadt schaden, da sie rein optisch den Eindruck von Verfall vermitteln. Dort müsse die Stadt rangehen, sagte Halbleib.

    Auch Julia Moutschka befürwortet die Idee, sich einen Plan für die Altstadt zu machen. Die Bürger könnten sich Gedanken darüber machen, welche Gewerbe sie sich dort wünschen. Eine solche gemeinsame Ideensammlung könne auch das Wir-Gefühl in der Stadt stärken. Barsom Aktas (UWG) ist der Ansicht, dass es Mietinteressenten auf der Homepage der Stadt Ochsenfurt nicht leicht gemacht werde, Informationen zu finden. Diese gibt es laut Julia Moutschka auf der Internetseite des Stadtmarketingvereins, zu der es allerdings auf der Stadt-Seite eine bessere Verknüpfung geben könnte.

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