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Würzburg: ÖPNV und Corona: Was tun, wenn es eng wird in Bus und Straba?

Würzburg

ÖPNV und Corona: Was tun, wenn es eng wird in Bus und Straba?

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    Unterwegs mit der Straßenbahn in Würzburg. Trotz der Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus sind Fahrgäste weiterhin mit dem ÖPNV unterwegs.
    Unterwegs mit der Straßenbahn in Würzburg. Trotz der Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus sind Fahrgäste weiterhin mit dem ÖPNV unterwegs. Foto: Johannes Kiefer

    Ab diesem Dienstag gelten im gesamten Verkehrsverbund Mainfranken bis zum 19. April die Ferienfahrpläne. Ausnahme ist der Busbetrieb der Stadt Würzburg, hier tritt der Ferienfahrplan erst am Montag, 23. März, in Kraft. Die Busse und Straßenbahnen, mit denen üblicherweise Schüler aus den Städten und Landkreisen fahren, sind laut Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmH  (WVV) gestrichen worden. Das führt zwar zur Entspannung an den Haltestellen, jedoch bleibt die Frage offen, wie viele Fahrgäste eigentlich angesichts der Corona-Ausbreitung noch maximal in einem Bus oder einem Straba-Abteil sitzen sollten. Empfohlenen wird ein Mindestabstand von zwei Metern. In Flugzeugen etwa gelten bei einem Verdachtsfall die zwei Reihen vor und hinter der betroffenen Person als gefährdet. 

    Kein persönlicher Ticketverkauf mehr

    30 Millionen Deutsche benutzen den öffentlichen Nahverkehr täglich, viele Pendler haben keine Alternative. Doch gerade in Bussen und Bahnen ist das Infektionsrisiko besonders hoch. Die Verkehrsbetriebe in Unterfranken haben schon mit Maßnahmen auf die Corona-Epidemie reagiert. So schützen sie ihre Fahrer dadurch, dass die Türen nur noch hinten und in der Mitte aufgehen und in Bussen und Bahnen keine Tickets mehr verkauft werden. Fahrgäste müssen nicht mehr auf Knöpfe drücken, die Türen öffnen und schließen sich automatisch.

    Doch eine offizielle Begrenzung oder Empfehlung hinsichtlich der Fahrgastzahlen gibt es laut Pressesprecher der Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH, Jürgen Dornberger, derzeit nicht. "Das kann jeder Fahrgast eigenverantwortlich entscheiden, bei Überfüllung mit der nächsten Straba zu fahren", erklärt er auf Anfrage dieser Redaktion. Die Lage in Würzburg, so versichert Dornberger, sei aber entspannt. 

    An den digitalen Anzeigetafeln der ÖPNV in Würzburg weisen Texte auf Schutzmaßnahmen gegen das sich immer weiter verbreitende Coronavirus hin.
    An den digitalen Anzeigetafeln der ÖPNV in Würzburg weisen Texte auf Schutzmaßnahmen gegen das sich immer weiter verbreitende Coronavirus hin. Foto: Johannes Kiefer

    Indes beklagen Busfahrer aus Unterfranken gegenüber dieser Redaktion, dass es nicht logisch sei, kleine Veranstaltungen abzusagen, aber 140 Personen in einem Gelenkbus umherzufahren. Sie fühlen sich von Aussagen von Virologen bestätigt, die den Öffentlichen Nahverkehr als tägliche Massenveranstaltung bezeichnen. 

    Auf die Kritik der Busfahrer angesprochen, erklärt WVV-Pressespecher Dornberger: "Derzeit sind in unseren Fahrzeugen viel weniger Menschen unterwegs als sonst und wir gehen nicht von einer Überfüllung der Fahrzeuge aus." Bei der Nutzung von Gelenk-Omnibussen würden sich die Fahrgäste besser im Fahrzeug verteilen und die Ansteckungsgefahr würde dadurch verringert.

    Klinisches Personal ist auf ÖPNV angewiesen

    Dass Busse oder Strabas ihre Fahrten in Unterfranken komplett einstellen könnten, steht aktuell nicht zur Diskussion. Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU) hält die Einstellung des Öffentlichen Nahverkehrs in Bayern trotz der Corona-Krise derzeit nicht für nötig. Sie verweist auf den Versorgungsauftrag für die Bevölkerung. Auch klinisches Personal sei auf den ÖPNV angewiesen, um zur Arbeit zu kommen. Man könne nicht einfach alles lahmlegen.  

    Ob und wie oft Busse und Straßenbahnen in Unterfranken desinfiziert werden, wird unterschiedlich gehandhabt. Bei einem Busunternehmen aus der Region heißt es, man mache normal sauber, eine spezielle Desinfizierung gebe es nicht. Bei der Zahl der Fahrgäste setze man auch auf die Vernunft der Kunden. "Niemand fühlt sich derzeit im Gedränge wohl und meidet von sich aus solche Situationen." 

    Tickets nur an Automaten

    Wer im Verkehrsverbund Mainfranken derzeit eine Fahrkarte kaufen möchte, muss Einiges beachten. So ist nicht nur der Ticketverkauf durch die Fahrer ausgesetzt, sondern auch das Kundenzentrum in Würzburg geschlossen. Es bleiben nur die Automaten. Sollte es an der Einstiegs-Haltestelle keinen Fahrscheinautomaten geben, ist ein Zustieg dennoch möglich. "Der Fahrgast muss sich aber für die Rückfahrt und/oder Umstieg eine Fahrkarte kaufen", so Pressesprecher Dornberger. Ein Vorrat an 6er-Karten sei zu empfehlen, diese würden nicht vom Automaten bei der Ausgabe entwertet und könnten entsprechend flexibel eingesetzt werden. Besetzt sind derzeit noch die Vorverkaufsstellen in Ochsenfurt (Lkr. Würzburg), Gemünden und Karlstadt Lkr. Main-Spessart).

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