2019 geht die Kürnacher Kulturwerkstatt (KKW) ins zwölfte Jahr - mit gleich zwei Premieren. Erstmals kooperiert sie im Sommer mit dem benachbarten Gasthaus - beim KKW-Stern-Sommer. Zu dieser ersten Open-Air-Veranstaltung der Bühne kommen "Solid ground" am Freitag vor den Sommerferien (26. Juli, 19 Uhr). Die Kister ModernPoetryFolk-Band präsentiert dort ihr neues, siebtes Album, mit einer Vielzahl an irischen Instrumentalstücken. Passend zu den Sommerferien und den Gästen aus Kürnachs irischer Partnerregion, die im Juli zur Kiliani-Oktav stets zu Gast sind. Dieses Open-Air am Alten Rathaus zu Ferienbeginn, sagt der KKW-Schriftführer und Programmverantwortliche Alexander Schraml, könne bei entsprechendem Zulauf zu einer festen Einrichtung werden.
Für die zweite Premiere im Alten Rathaus, dem ausschließlichen Spielort der KKW, sorgt der Freundeskreis der Seniorenzentrum Kürnach. Sieglinde Bayerl, Mitglied im KKW-Vorstand und Vorsitzende des Freundeskreises, freut sich auf "Mein kleiner grüner Kaktus" am Sonntagnachmittag, 19. Mai. Die Welt der Chansons des 20. Jahrhunderts soll sich dann öffnen für Menschen mit Demenz und deren Angehörige. Das Programm teilt sich in, angepasst an die Zuhörer, in zwei Einheiten von ungefähr 30 Minuten auf. Es wird unterbrochen von einer großzügigen Pause, um genug Zeit zu lassen für die hygienische Versorgung der Gäste.
Bei beiden Premieren wird das Konzept der KKW deutlich: Die Kulturbühne tritt als Veranstalter nicht in Konkurrenz zu den örtlichen Vereinen und Organisationen, sondern als Kooperationspartner. "Daher sind wir auch keine Kabarettbühne, sondern breit aufgestellt", betont KKW-Vorsitzender Otto Rüger.
Bereits vorbei und komplett ausgebucht war das Januar-Kabarett mit Michael Altinger. Erste Anfragen gibt es schon für Samstag, 25. Mai, 20 Uhr, so Rüger. Da kommt "Wildes Holz" zum zweiten Mal nach Kürnach. Das Trio rund um den Blockflöten-Virtuosen Tobias Reisige hat bundesweit viele Fans. Das diesjährige Konzert, verrät Schraml, habe er bereits 2017 vereinbart. Da ahnte noch keiner, dass das Ensemble 2018 den plötzlichen Tod des Gitarristen verkraften musste, alle Konzerte absagte und erst jetzt, 2019, wieder durchstartet. "Karten gibt es aber erst ab 1. April", betont Rüger.
Schon dieser kurze Querschnitt durchs Programm macht deutlich: Neben kleinen und feinen Nischenangeboten, sind auch die Großen in Kürnach anzutreffen. Die Künstler selbst haben ein Interesse daran: "Mit den Anfragen, die bei mir ankommen", so Schraml, "könnte ich die nächsten zwei Jahre komplett voll bekommen." Was er aber nicht tut. Schließlich geben die örtlichen Vereine den Ton an.
Bisher kommt die Bühne ohne Zuschüsse aus - zumindest für die Programmgestaltung. Die Grundausstattung - Licht, Sound und Elektrik - ergänzt Kassier Ludwig Hain, der mit seinem Sohn auch für den richtigen Einsatz der Technik verantwortlich zeichnet, wurde schon mithilfe der Gemeinde finanziert. Ansonsten vertraut man auf das Sponsoring, etwa durch die Sparkasse Mainfranken und die fachliche Unterstützung, beispielsweise durch den örtlichen Grafiker Matthias Demel, so Rüger abschließend.
Die Programmflyer liegen vielerorts aus. Außerdem findet man die Termine auf der Homepage der Gemeinde Kürnach.