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Würzburg: Parkplätze am Dom: Einzelhandel und CSU kämpfen für Erhalt 

Würzburg

Parkplätze am Dom: Einzelhandel und CSU kämpfen für Erhalt 

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    Am Würzburger Dom gibt es knapp 40 bewirtschaftete Parklätze.
    Am Würzburger Dom gibt es knapp 40 bewirtschaftete Parklätze. Foto: Thomas Obermeier

    Fünf Fraktionen des Würzburger Stadtrates haben beantragt, dass auf der Touristenachse zwischen Residenz und Dom mehr Platz für Fußgänger entsteht, indem man Pkw-Stellplätze reduziert. Der Vorschlag wurde in den vergangenen Jahren schon diskutiert und ist immer von der CSU abgelehnt worden. Bevor der Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität an diesem Dienstag erste Entscheidungen zu dem Thema trifft, lehnt die CSU auch dieses Mal "empört" die Vorschläge ab.    

    Wie berichtet, will die SPD die Touristenachse zwischen Residenz und Dom aufwerten. Dazu sollen die Stellplätze auf Paradeplatz und rund um den Dom reduziert werden. Radikaler und konkreter ist der gemeinsame Antrag von Grünen, Linke, ÖDP/WL und ZfW: In einem gemeinsamen Antrag schlagen sie unter anderem vor, die Parkplätze um den Dom bereits ab März zu sperren und die Hofstraße zur Fußgängerzone zu machen. Bis auf zwölf Behindertenparkplätze und einige Anwohnerparkplätze sollen alle Oberflächenstellplätze dafür wegfallen. Am Dom und am Kardinal-Döpfner -sowie am Paradeplatz gibt es laut Stadtverwaltung insgesamt rund 130 bewirtschaftete Parkplätze. 

    "Mitten in der Pandemie wird dem gebeutelten Einzelhandel und der Würzburger Gastronomie so eklatant geschadet."

    CSU-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Roth

    "Eine Stadtratsmehrheit aus SPD, Grünen, Linken, ÖPD/WL und ZfW beantragen konzeptlos und ohne jeglichen Ersatz Stellplatzstreichungen", reagiert die CSU-Fraktion auf die Anträge. In einer Pressemitteilung mit der Überschrift "Ohne Parkplätze stirbt der Würzburger Einzelhandel" wird der "empörte" Fraktionsvorsitzende Wolfgang Roth zitiert: „Mitten in der Pandemie wird dem gebeutelten Einzelhandel und der Würzburger Gastronomie so eklatant geschadet“.  

    Die von "finanziellen und persönlichen" Sorgen gebeutelten Unternehmer würden durch wegfallende Stellplätze zusätzlich belastet. Stellvertretende Fraktions- und Kreisvorsitzende Christine Bötsch nennt es "respektlos", dass die Stadtratskollegen "weder auf die Expertenmeinung des Einzelhandels noch auf unsere Würzburger Senioren und Seniorinnen" hören.  Die Parkplätze dürften erst wegfallen, wenn es Stellplätze, Park & Ride und einen attraktiven ÖPNV gibt.  

    Was sagt Baureferent Benjamin Schneider? 

    "Grundsätzlich sollte diese Achse aufgewertet werden", sagt Baureferent Benjamin Schneider auf Anfrage dieser Reaktion zum strittigen Thema Parkplatzreduzierung. Allerdings fände er es ungünstig, mit konkreten Entscheidungen dem laufenden Bürgerbeteiligungsverfahren vorwegzugreifen. In diesem können ab Dienstag (19. Januar) Bürger online vier Wochen lang Anregungen zur Innenstadt abgeben. Die Ergebnisse sollen bis zum Sommer vorgestellt werden. Auch aus einem zweiten Grund hält Schneider es für besser, noch etwas zu warten: "Bevor Parkplätze gesperrt werden, sollte geplant sein, was man mit den Freiflächen dann anfangen will." Entsprechende Pläne würde das Baureferat zum Beispiel für den Paradeplatz momentan vorbereiten.   

    Der Handelsverband Bayern und der Marketingverein "Würzburg macht Spaß" (WümS) lehnen es ebenfalls ab, dass die rund 40 Parkplätze am Dom zeitnah wegfallen. "Die Würzburger Innenstadt lebt maßgeblich von der Kaufkraft der Bürger aus dem Umland", heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Diese kämen vor allem mit dem Auto zum Einkaufen. Dass es "in den vergangenen Jahrzehnten seitens der Stadt verpasst wurde", Alternativen dazu zu schaffen, etwa durch den Ausbau des ÖPNV oder von Park & Ride dürfe "nicht zu Lasten der innerstädtischen Unternehmen" gehen.

    Lesermeinungen dafür und dagegen

    Wie die CSU kritisieren auch Handelsverband und WümS den Zeitpunkt des "Schnellschusses". Sie seien nicht prinzipiell gegen Veränderungen in der innerstädtischen Parkplatzsituation, jedoch müssten diese auch die Interessen des Einzelhandels berücksichtigen. So sei ein Wegfall der Stellplätze am Paradeplatz denkbar, wenn das Parkhaus am Theater aufgestockt werde.  

    Unterschiedliche Meinungen vertreten Leser im Internet und in Leserbriefen. Viele äußern ihren Ärger darüber, dass in der Innenstadt keine Parkplätze mehr zu finden seien. Sie drohen teils damit, in Würzburg nicht mehr einzukaufen. Andere begrüßen den Rückgang von Parksuchverkehr und wünschen sich das Denkmal Dom autofrei.      

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