Über den Wegfall von Parkplätzen rund um Dom und Paradeplatz kann man unterschiedlicher Meinung sein. Doch um das Überleben des Würzburger Einzelhandels geht es bei der Diskussion um die Streichung von rund 130 der 7000 Innenstadtparkplätze nicht.

Doch genau das suggeriert die CSU, indem sie ihre Stellungnahme zu dem Thema unter die Überschrift "Ohne Parkplätze stirbt der Würzburger Einzelhandel" stellt. Genauso emotional ist auch der Inhalt. Da zeigen sich die Christsozialen "empört" und "empfinden" die Vorschläge ihrer Stadtratskollegen und -kolleginnen "respektlos".
Das laute Getöse dient der Sache nicht. Erstens geht der vernünftige Vorschlag der CSU darin unter, dass man die Erreichbarkeit der Innenstadt erst erschweren sollte, wenn der ÖPNV verbessert ist. Zweitens verschärft es die Fronten im Stadtrat und macht es so unnötig schwieriger, Kompromisse zu finden. Drittens haben viele Bürger genug vom polemischen Schüren von Ängsten. Die Demokratie lebt vom Austausch von Argumenten - das gilt auch für den Stadtrat.
Mit einem prognostizierten Sterben des Einzelhandels hat "Würzburg macht Spaß" schon beim Bürgerentscheid zum Faulhaber-Platz versucht, Stimmung gegen den Wegfall von Parkplätzen zu machen. Die Wähler haben sich 2017 trotzdem für den Park und gegen die Parkplätze entschieden.