Pater Michael Hemm LC (Legionäre Christi) feierte seine erste Heilige Messe als Priester in einer Scheune. Da die Kirche St. Matthäus in seiner Heimatgemeinde nicht ausreichend Platz bot für die rund 400 Mitfeiernden, wurde die Scheune für die kirchliche Feier genutzt und der reich mit weißen Blumen geschmückte Altar auf einer Bühne errichtet.
"Das ist der Tag, den Gott gemacht, der Freud in alle Welt gebracht." Diesen Titel des Osterliedes wählte Kirchenpfleger Erwin Hemm, der zunächst vor dem Elternhaus von Michael Hemm im Namen der Pfarrgemeinde seine Glückwünsche aussprach. Als Geschenk überreichte er ein golden glänzendes Messgewand. Das Gewand, das von einem Mitglied der Pfarrei gestiftet wurde, soll den Priester, egal wo immer er Gottesdienst feiert, an seine Heimatgemeinde erinnern.
Neben den einführenden Worten von Pfarrer Klaus König drückten die Rittershäuser Kommunionkinder in Versen ihre Glückwünsche zum Beginn des priesterlichen Lebens von Michael Hemm aus.
Bänder an Fahnen der Ortsverein geheftet
Nachdem der Neupriester seine Bänder an die Fahnen der örtlichen Vereine geheftet hatte, setzte sich der von der Blaskapelle Rittershausen unter Leitung von Armin Düchs angeführte Kirchenzug mit den Priestern, der Ministrantenschar, Fahnenabordnungen und zahlreichen Gläubigen in Richtung Scheune in Bewegung.
Die Freude über dieses Ereignis, das in dem kleinen Gaukönigshöfer Ortsteil mit der Primiz des gebürtigen Rittershäuser Peter Siegbert Buhleier letztmals im Jahre 1963 gefeiert wurde, drückten die Einwohner durch den Fahnenschmuck im Ort aus.
Für Pfarrer Klaus König gibt es, wie er ausführte, bei diesem seltenen Ereignis eine weitere Seltenheit zu verzeichnen. Diese bestehe nicht nur darin, das Pater Michael sein Taufpate bei der Primiz zur Seite steht. Noch seltener sei es, dass der in Eichelsee gebürtige Pfarrer Oskar Kinzinger, der Michael vor 34 Jahre aus der Taufe gehoben hatte, seinem Patenkind den Primizkelch schenkte, den er selbst im Jahre 1964 zu seiner Primiz erhalten hat.
Priestersein nicht nur Beruf, sondern Berufung
Pater Martin Baranowski LC ging in seiner Predigt auf das "Priestersein" ein. Das sei nicht einfach ein Beruf, sondern eine Berufung. Neben der Gratulation an die Eltern Hannelore und Paul Hemm zum 40. Hochzeitstag erinnerte er an den bisherigen Lebenslauf von Pater Michael. Der Rittershäuser, der mit drei älteren und drei jüngere Brüdern und einer jüngeren Schwester aufgewachsen ist, trat 2009 in das Noviziat der Ordensgemeinschaft ein. Die erste Profess folgte im Jahre 2010 in Bad Münstereifel. Die ewige Profess legte Pater Michael im September 2019 in der St. Anna Basilika in Altötting ab, bevor er im August 2021 zum Diakon geweiht wurde.
In Rom zum Priester geweiht
Gaukönigshofens Bürgermeister Johannes Menth überbrachte vor Pfarrgemeinderatsmitglied Miriam Holzheimer Glückwünsche. Menth erinnerte an Pater Michaels Priesterweihe, an der er selbst eine Woche zuvor in Rom teilgenommen hatte. Dem jungen Priester wünschte er, die Menschen für die Kirche zu begeistern.
Nach dem berührenden rund zweistündigen Gottesdienst bedankte sich der Neupriester sichtlich bewegt bei allen, die ihn bisher auf seinen Lebensweg begleitet haben. Nicht zuletzt galt sein Dank den unzähligen Helfern, die auf vielfältige Art seine Primizfeier vorbereitet und mitgestaltet haben.
Nach dem mit Hunderten von Stimmen gesungenen "Großer Gott wir loben dich" erteilte der Neupriester im Anschluss an seine erste Messe in seiner Heimatgemeinde den Primizsegen. Wegen diesem Segen waren nicht zuletzt zahlreiche Gläubige auch von weiter her angereist.
