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Würzburg: Pizzeria "La Corona": Wenn ein kurioser Name für Aufsehen sorgt

Würzburg

Pizzeria "La Corona": Wenn ein kurioser Name für Aufsehen sorgt

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    Die Pizzeria "La Corona" in Hettstadt und ihre Pächter (von rechts) Singh Baldwinderjit und Jaswinder Kaur mit ihrer Tochter Snower Baldwinderjit.
    Die Pizzeria "La Corona" in Hettstadt und ihre Pächter (von rechts) Singh Baldwinderjit und Jaswinder Kaur mit ihrer Tochter Snower Baldwinderjit. Foto: Thomas Obermeier

    "La Corona hier, hallo!" – Freundlich nimmt der Mitarbeiter das Telefonat entgegen und notiert sich die Bestellung. Der Satz wirkt ein wenig wie ein Scherz in der heutigen Zeit der Pandemie. Seit 2010 trägt die Pizzeria von Singh Baldwinderjit und seiner Frau Jaswinder Kaur in Hettstadt denselben Namen wie das grauenhafte Virus, das die Welt weiterhin fest im Griff hat. Weil das Lokal früher "Zur Krone" hieß, tauften die Gastronomen es 2010 "La Corona". Doch was sagen sie heute zu diesem Namen?

    Sprüche und Witze einiger Gäste

    Beim Betreten des Lokals duftet es nach Pizza, auch leichte Curry-Noten sind zu erkennen. Die Stühle stehen aufgeräumt auf den Tischen, es ist sauber und leise - keine italienische Musik klingt durch die Lautsprecher. Die Pizzeria ist, wie alle anderen Gastronomien während des zweiten Lockdowns in Deutschland, geschlossen. Einzig und allein durch Abhol- und Lieferservice halten sich Baldwinderji und Kaur über Wasser.

    Ob sie wegen des Restaurant-Namens Nachteile erleben? "Nein", macht der Gastronom deutlich. "Er bedeutet Krone auf Italienisch, das wissen viele", erklärt er. Doch an lustigen Sprüchen und Witzen einiger Gäste kommen die Gastronomen nicht vorbei. "Viele fotografieren sich vor unserem Schild, da fühlt man sich sogar etwas wie ein Star", sagt Jaswinder Kaur und lacht. Sie nimmt es mit Humor, schließlich heißt das Restaurant schon seit zehn Jahren so.

    Im Februar 2010 übernahm das Ehepaar die Wirtschaft, damals noch unter dem Namen "Zur Krone", von ihren Vorgängern. Da die Inhaber damals oft wechselten und sich Baldwinderjit und Kaur von ihnen abheben wollten, entschlossen sie sich, den Namen zu wechseln. "La Corona sollte ein Neuanfang sein", erzählt Kaur. Mit welchem schlimmen Ereignis man zehn Jahre später das Wort "Corona" verbinden wird, wusste damals noch keiner. 

    Unterstützung von Stammkundschaft

    80 Sitzplätze im Gastraum, weitere 70 im Saal und 60 bis 80 Plätze im Freien zählt das Restaurant. Doch die Tische sind momentan leer. "Wir versuchen das Beste daraus zu machen", sagt der Gastronom. Die Bestellungen zum Abholen und zum Liefern sind während des zweiten Lockdowns jedoch wieder gestiegen. "Unsere Stammkunden unterstützen uns. Die Dorfgemeinschaft hier in Hettstadt ist einfach super", so der Wirt. Sogar die Bürgermeisterin komme ab und zu vorbei und bestelle Essen. 

    Besonders beliebt sei derzeit die Pasta alla Corona mit Hähnchenbrustfilet und Currysoße. Sie nur wegen des Namens von der Karte zu nehmen, sehen die beiden Gastronomen nicht ein. "Wenn unsere Gäste das Wort 'Corona' lesen, dann denken sie an leckeres Essen und nicht an die Pandemie", so der Wirt, der neben italienischen auch indische Speisen anbietet, da er aus Indien stammt. "Wir versuchen den Gästen einfach etwas zu bieten, dass sie diese schlimme Zeit für eine kurzen Moment vergessen können."

    Fest steht für den Gastronomen: Entmutigen lässt er sich nicht. "Ich bin mir sicher, das Corona-Virus wird irgendwann verschwinden, doch die Pizzeria 'La Corona' wird bleiben."

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