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Würzburg: Planung: Wie die neue Fahrradbrücke in Würzburg funktionieren soll

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Planung: Wie die neue Fahrradbrücke in Würzburg funktionieren soll

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    Bei einer Demonstration im April 2019 (Foto) wurde Radfahrern auf der Löwenbrücke schon mal symbolisch der rote Teppich ausgerollt. An dieser Stelle soll laut der Planung ein Zweirichtungsradweg entstehen.
    Bei einer Demonstration im April 2019 (Foto) wurde Radfahrern auf der Löwenbrücke schon mal symbolisch der rote Teppich ausgerollt. An dieser Stelle soll laut der Planung ein Zweirichtungsradweg entstehen. Foto: Daniel Peter

    Es ist eine Idee, die sehr viel Zustimmung bekommen hat, es sind aber auch noch Detailfragen zu klären und Probleme zu lösen. Trotzdem will die Stadt für eine Radverkehrsbrücke auf der Westseite der Löwenbrücke noch in diesem Jahr staatliche Fördermittel beantragen und das Projekt schnell vorantreiben.

    Christian Loos vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) spricht von der besten Planung für den Radverkehr auf der Löwenbrücke, "die je von der Stadt kam". Christoph Spenkuch, Vorstandmitglied des ADFC Würzburg, findet den Vorschlag "zukunftsweisend". Und auch im Stadtrat fanden sich nur wenige Kritiker der neuen Lösung für den Radverkehr auf und nach der engen Löwenbrücke, auf der knapp 80 Prozent der Radfahrenden derzeit die 1,50 Meter schmalen Gehsteige benutzen.

    Neue Idee anstelle einer Fahrradbrücke über den Main

    Weil Planung, Planfeststellungsverfahren und Bau einer bisher angedachten Fahrrad- und Fußgängerbrücke über den Main erfahrungsgemäß Jahre dauern würden, hat das Baureferat sich etwas Neues ausgedacht: Die rechte der beiden Pkw-Spuren stadtauswärts wird in einen 2,50 Meter breiten Zweirichtungsradweg mit einem 0,5 Meter breiten Trennstreifen zum Pkw-Verkehr umgewandelt. Am Westende der Brücke soll der Radweg in eine nach aktuellem Stand drei Meter breite, "aufgeständerte" Radbrücke übergehen, die den Radverkehr komplett getrennt vom Autoverkehr über die viel befahrene Kreuzung Leistenstraße/Saalgasse/Mergentheimer Straße führen soll. Die Radbrücke ist dabei als eine Art Steg auf Standsäulen geplant, der sozusagen in luftiger Höhe über dem sonstigen Verkehr verläuft.

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    Der erste Brückenast biegt noch vor der Kreuzung in einer 180-Grad-Kurve nach rechts Richtung Radweg Mergentheimer Straße ab. Geradeaus geht es in die Saalgasse und von dort mit einem Zweirichtungs-Radweg weiter zur Burkarder Straße. Die dritte Rampe der Brücke soll auf der Leistenstraße stadtauswärts in den Radweg Richtung Höchberg übergehen. Über der Kreuzung muss die Radbrücke wegen des Lkw-Verkehrs eine Höhe von mindestens 4,50 Metern haben.

    Stadt will Planung schnell vorantreiben

    Im ADFC-Kreisverband wird die Planung derzeit noch intensiv diskutiert. Für eine endgültige Bewertung müsse die Detailplanung abgewartet werden, so Christoph Spenkuch. Bis zur Umsetzung muss nach seiner Auffassung eine schnelle Lösung geschaffen werden, "die ein sicheres und zügiges Überqueren der Löwenbrücke mit dem Rad ermöglicht".

    Der Zeitplan von Stadtbaurat Benjamin Schneider sieht vor, die Planung flott voranzutreiben und noch in diesem Jahr Fördermittel zu beantragen: "Wir wissen nicht, ob es im kommenden Jahr noch eine Förderung für innovative Radverkehrssysteme geben wird", betonte er im Stadtrat, der Ende Juli die Weiterverfolgung der Planung mit großer Mehrheit (46 zu 3 Stimmen) beschlossen hat.

    Tiefbauamt soll Änderungsvorschläge prüfen

    Auch zwei Änderungsvorschläge soll das Tiefbauamt prüfen. Die ZfW hat einen modifizierten Vorschlag für ihre Rad- und Fußgängerbrücke zwischen Willy-Brandt-Kai und Saalgasse (ohne Seilbahn zur Festung) vorgelegt – für ZfW-Stadtrat Wolfgang Baumann ist das die einfachere Lösung. Die Grünen haben vorgeschlagen, sowohl die Radbrücke als auch die Straßenkreuzung darunter zum Kreisverkehr zu machen. Spätestens nach Abschluss des A3-Ausbaus werde der motorisierte Verkehr an dieser Stelle nachlassen, erläuterte Niklas Dehne: "Ein Straßenkreisel könnte als Pilotprojekt Symbolcharakter haben."

    Sein Fraktionskollege Patrick Friedl forderte, die Rampe in der Leistenstraße so früh wie möglich auf die Straße zu führen. Für die Abfahrt Richtung Mergentheimer Straße darf nach Auffassung von Grünen und Linken nicht in den Baumbestand eingegriffen werden. Auch der VCD-Kreisverband hat einige ergänzende Vorschläge, die voraussichtlich in der nächsten Sitzung des Radverkehrsbeirats am 7. Oktober diskutiert werden. Unter anderem fordert der VCD für die Radbrücke ergänzende Rampen, eine Breite von vier Metern und erweiterte Kurvenradien.

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