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Würzburg: Politik braucht Frauen

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Politik braucht Frauen

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    Bereits zum 6. Mal luden die unterfränkischen Gleichstellungsbeauftragten zu einer Veranstaltung unter dem Motto „Politik braucht Frauen“ ein, diesmal im Hybridformat im Landratsamt Würzburg und als Videokonferenz.
    Bereits zum 6. Mal luden die unterfränkischen Gleichstellungsbeauftragten zu einer Veranstaltung unter dem Motto „Politik braucht Frauen“ ein, diesmal im Hybridformat im Landratsamt Würzburg und als Videokonferenz. Foto: Julia Marschall

    Mitgestaltung in der Politik sichere das gesellschaftliche Zusammenleben und die Freiheit in der Demokratie. Die weibliche Perspektive sei hierbei wichtig, aber leider noch immer deutlich unterrepräsentiert. Um das zu ändern, haben die unterfränkischen Gleichstellungsbeauftragten nun zum 6. Mal einen Aktionstag „Politik braucht Frauen“ ins Leben gerufen und (angehende) Kommunalpolitikerinnen und interessierte Frauen hierzu eingeladen. Das Ziel ist, dass Frauen und Männer gemeinsam Politik gestalten, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamtes Würzburg.

    In diesem Jahr fand der Aktionstag aufgrund der Corona-Pandemie als Hybridveranstaltung statt, bei dem sich die 86 angemeldeten Teilnehmerinnen online zuschalteten konnten. Die unterfränkischen Gleichstellungsbeauftragten fanden sich im Landratsamt Würzburg bei der diesjährigen Gastgeberin Carmen Schiller ein, kommunale Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Würzburg. Selbst prominente Kommunalpolitikerinnen wie die beiden Landrätinnen Tamara Bischof (Landkreis Kitzingen) und Sabine Sitter (Landkreis Main-Spessart) hatten sich online zugeschaltet.

    Auch der Landrat des Landkreises Würzburg, Thomas Eberth, richtete Grußworte an die Teilnehmerinnen. Er bedankte sich für das große Interesse und Engagement für das ihm am Herzen liegende Thema, mehr Frauen für politische Mandate zu gewinnen. Dabei wies er auch auf die noch immer bestehende Problematik hin, dass zwar zunehmend Frauen für die Übernahme von politischer Verantwortung gewonnen werden könnten, jedoch die Gesellschaft hinterherhinke und Frauen oftmals nicht wähle. Er appellierte an die Gesellschaft, Frauen als verantwortungsvolle und kompetente Kommunalpolitikerinnen anzuerkennen und sie auch zu wählen.

    Weibliche Vorbilder und Coaching-Tipps

    Die erste Online-Referentin des Tages war die politische Senkrechtstarterin Judith Gerlach, ausgebildete Juristin, die mit 33 Jahren die jüngste Ministerin im Bayerischen Kabinett geworden war. Zuvor war sie als jüngste Abgeordnete in den Bayrischen Landtag eingezogen.

    Heute koordiniert Judith Gerlach als Staatsministerin die Digitalmaßnahmen aller bayerischen Ministerien und entwickelt eine Zukunftsstrategie für den Digitalstandort Bayern. Sie berichtete in ihrem Vortrag von ihren eigenen beruflichen und privaten Herausforderungen. Dabei ermutigte sie die Teilnehmerinnen zu strategischem Networking und brachte ihnen nahe, bei beruflichen Niederlagen keinesfalls den Kopf in den Sand zu stecken, sondern sich am eher männlichen Modell zu orientieren, sich nach Misserfolgen erneut auf Ämter zu bewerben, heißt es weiter in der Mitteilung.

    Auch plauderte sie privat aus dem Nähkästchen und stellte ihr momentanes Familienmodell vor, bei dem ihr Mann ihr vorwiegend den Rücken freihalte und sich um die beiden Kinder kümmere.

    Die zweite Referentin des Tages war Zita Küng, ebenfalls Juristin, die in Zürich lebt und als Führungskräftecoach arbeitet. Auch sie schaltete sich von Zürich aus online zu. Sie führt seit 1999 die Agentur EQuality in Zürich und ist durch ihre Coachings im stetigen Einsatz dafür, eine größere Anzahl Frauen für die Übernahme von Führungsaufgaben zu gewinnen. Sie setzt sich dafür ein, dass mehr Frauen ihr Potenzial erkennen und entwickeln.

    In ihrem Vortrag konnten die Zuhörerinnen lernen, wie es gelingt, Mitarbeitende für Projekte und gemeinsame Ziele zu gewinnen und sie auch anzuleiten, neues Terrain zu betreten. Der Vortrag wurde aufgelockert durch Diskussionsrunden in Kleingruppen, in denen die Teilnehmerinnen aus ihren eigenen Erfahrungen als Führungskraft berichteten. Dabei konnten im Gespräch die eigenen Stärken besser reflektiert und erkannt werden, um diese künftig noch erfolgreicher einzusetzen. Nach dem Vortrag von Zita Küng fand eine Diskussionsrunde mit allen Teilnehmerinnen statt.

    Für eine stärkere gesellschaftspolitische Beteiligung von Frauen werden sich die unterfränkischen Gleichstellungsbeauftragten auch künftig engagiert einsetzen und im nächsten Jahr zum 7. Mal zu „Politik braucht Frauen“ einladen, heißt es abschließend in der Mitteilung.

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