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WÜRZBURG: Politische Kunst und Aktmalerei

WÜRZBURG

Politische Kunst und Aktmalerei

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    Teil der Willi Sitte-Verkaufsausstellung in der Kunsthandlung Franz Xaver Müller ist auch die Zinkographie „Herr Mittelmaß endlich im Sattel“ von 1990 - hier ein Ausschnitt.
    Teil der Willi Sitte-Verkaufsausstellung in der Kunsthandlung Franz Xaver Müller ist auch die Zinkographie „Herr Mittelmaß endlich im Sattel“ von 1990 - hier ein Ausschnitt. Foto: REPRO MP

    Der systemtreue Maler und Grafiker war unter anderem bis 1988 Vorsitzender des Verbandes Bildender Künstler der DDR, Abgeordneter in der Volkskammer und ab 1986 Mitglied des Zentralkomitees der SED. Bis dahin war er als Professor an der Hochschule für Industrielle Formgestaltung Halle. Für seine Arbeit erhielt er von der Regierung der DDR den Nationalpreis erster Klasse.

    Gast auf der Documenta

    Auch im Ausland war Sitte bekannt und wurde international ausgezeichnet. In Westdeutschland stellte er 1977 auf der wichtigsten Ausstellung für zeitgenössische Kunst, der Documenta in Kassel aus.

    Trotz dieser internationalen Anerkennung wurden die Zeit nach der Wende hart für Sitte. Seine Themen verlagerten sich zwar nach dem Mauerfall. Während er sich bisher oft mit Krieg und Gesellschaftskritik beschäftigt hatte, nahmen nun Aktmotive weiter zu.

    Der überzeugte Kommunist distanzierte sich aber nie von seiner Vergangenheit. Das führte im Vorfeld von Ausstellungen immer wieder zu Diskussionen. Gekränkt vermied Sitte daher Ausstellungen seiner Werke.

    Im Juli begleitete Franz Xaver Müller die bislang letzte große Sitte-Ausstellung auf dem Erfurter Petersberg in seinem dortigen Geschäft. Sitte stellte ihm dafür mehr als 40 Grafiken zum Verkauf zur Verfügung. Der große Erfolg der Erfurter Verkaufsausstellung veranlasste den Kunsthändler, einige der Exponate in sein Stammgeschäft nach Würzburg zu holen.

    Die Würzburger Ausstellung besteht aus 22 dieser Grafiken und einer von Sitte illustrierten Ausgabe des Buches „Die Liebeskunst“ von Ovid. Bestandteil der Ausstellung sind auch die Zinkographien „Herr Mittelmaß endlich im Sattel“ von 1990 und „Revanchist“ von 1997. Beide Grafiken gehören zu den politischen Werken Sittes.

    Nur ein Mensch

    Würzburger Kunstfreunde kennen das Gemälde „Nur ein Mensch“ von Sitte, das im Museum am Dom ausgestellt wird. Der inzwischen 86 Jahre alte Künstler musste das Arbeiten inzwischen gesundheitsbedingt aufgegeben.

    Ein Großteil seines Lebenswerkes ist in der Willi-Sitte-Galerie in Merseburg zu sehen.

    Die Würzburger Ausstellung kann montags bis freitags in der Zeit von 9 bis 12.15 Uhr und von 13.30 bis 18 Uhr in den Verkaufsräumen von Franz Xaver Müller am Kardinal-Faulhaber-Platz 2 besichtigt werden. An Samstagen ist das Geschäft von 10 bis 14 Uhr geöffnet.

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