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Würzburg: Polizeigewerkschaft fordert Böllerverbot an Silvester – in diesen unterfränkischen Städten gibt es Sperrzonen

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Polizeigewerkschaft fordert Böllerverbot an Silvester – in diesen unterfränkischen Städten gibt es Sperrzonen

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    Auch in Unterfranken wird über ein Böllerverbot diskutiert. Im Bild: Silvester-Feuerwerk in Würzburg 2018/2019.
    Auch in Unterfranken wird über ein Böllerverbot diskutiert. Im Bild: Silvester-Feuerwerk in Würzburg 2018/2019. Foto: Silvia Gralla

    Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) spricht sich für zentral organisierte Feuerwerke an Silvester und ein Verbot privater Böllereien aus. Die Maßnahme sei für viele vielleicht schmerzhaft, aber sinnvoll, teilte der GdP-Bundesvorsitzende Jochen Kopelke am Wochenende mit. Argumente dagegen seien unter anderem die Schadstoffproduktion, der anfallende Müll, das hohe Unfallrisiko vor allem unter Alkoholeinfluss, Böller- und Raketenangriffe auf Polizei, Feuerwehr und Rettungssanitäter sowie Sachbeschädigungen. Auch der unterfränkische GdP-Chef Christian Schulz sagt, ein Verbot mache "aus polizeifachlicher Sicht" Sinn. Dennoch hat er Bedenken.

    Richtiger Zeitpunkt für ein Böllerverbot?

    "Ich weiß nicht, ob es gesamtgesellschaftlich Sinn macht, gerade jetzt das nächste Verbot durchzusetzen", so Schulz. Der Zeitpunkt mitten in der Energiekrise und nach zwei Jahreswechseln mit coronabedingtem Böllerverbot sei möglicherweise nicht richtig. Außerdem warnt der Polizeigewerkschafter vor einem Verkaufsverbot von Feuerwerksartikeln wie in den vergangenen beiden Jahren. Das steigere die Gefahr, dass mehr "unsicheres Feuerwerk aus dem Ausland" gezündet werde.

    Christian Schulz ist Vorsitzender der Gewerkschaft der Polzei (GdP) in Unterfranken.
    Christian Schulz ist Vorsitzender der Gewerkschaft der Polzei (GdP) in Unterfranken. Foto: Thomas Obermeier

    Das Bundesinnenministerium hatte bereits Anfang November die Forderung der Deutschen Umwelthilfe nach einem generellen Böllerverbot an Silvester zurückgewiesen. Ein entsprechendes Verbot sei zum Jahreswechsel 2020/2021 und 2021/2022 jeweils von Bund und Ländern aufgrund der Corona-Pandemie beschlossen worden, sagt eine Sprecherin auf Nachfrage: "Ob erneut eine Situation entstehen wird, die einen vergleichbaren Beschluss erforderlich macht, ist derzeit nicht absehbar."

    Mehrere bayerische Städte planen Verbote

    Ohne ein allgemeines Verbot liegt die Entscheidung nach Auskunft des Bundesumweltministeriums bei den Städten und Landkreisen. Schon jetzt ist klar: In mehreren bayerischen Großstädten soll zu Silvester in diesem Jahr zumindest zonenweise das Böllern wieder verboten sein. So wird beispielsweise in München das Böllern innerhalb des Mittleren Rings wieder nicht erlaubt sein.

    In Nürnberg bleiben nach Angaben der Stadt die bisherigen Verbotszonen im Bereich um den Hauptmarkt und die Kaiserburg ebenfalls bestehen. In Regensburg soll es in der Silvesternacht ein Böllerverbot für die Altstadt geben. Auch in Augsburg dürfe nicht in unmittelbarer Nähe von sogenannten Schutzobjekten geböllert werden, teilt das Ordnungsreferat mit.

    Verbotszonen für Feuerwerk in Würzburg, Schweinfurt und Kitzingen

    "Wir gehen zurück auf den Stand vor Corona", sagt Christian Weiß von der Stadt Würzburg. Das bedeute, dass lediglich auf der Alten Mainbrücke und von dort aus bis zum Dom sowie in den von der Domstraße abgehenden Seitenstraßen Feuerwerk verboten sei. Darüber hinaus seien hier auch Glasflaschen und Gläser nicht erlaubt.

    Der Kitzinger Rathausbrand in der Silvesternacht 1984.
    Der Kitzinger Rathausbrand in der Silvesternacht 1984. Foto: Feuerwehr Kitzingen

    In Schweinfurt gibt es bereits seit 2020 ein Feuerwerksverbot rund um das Rathaus, wie eine Sprecherin der Stadt mitteilt. Das Gebiet umfasse den Markt in der Altstadt sowie die in Richtung Main angrenzenden Straßenabschnitte bis zur jeweils nächsten Kreuzung. In dieser Zone sei das Abbrennen von pyrotechnischen Gegenständen am 31. Dezember und 1. Januar untersagt.

    Laut dem Leiter des Kitzinger Bürgeramtes, Frank Winterstein, ist Feuerwerk rund um historische Gebäude, Krankenhäuser, Altenheime und Kirchen nach der Sprengstoffverordnung grundsätzlich verboten. In Kitzingen, wo an Silvester 1984 das Dach des historischen Renaissance-Rathauses abbrannte, betreffe das faktisch den gesamten Marktplatz. Doch darüber hinausgehende Verbote seien nicht geplant, sagt er.

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