Der Staatsehrenpreis sei für einen Winzer eine besondere Auszeichnung sagt Jochen Meintzinger, der seit dem vergangenen Jahr alleiniger Kellermeister ist, und meint: „Damit haben wir wirklich nicht gerechnet.“ Diese höchste bayerische Auszeichnung ist ein ideeller Preis, und es wird jeweils der Betrieb geehrt, der in den vergangenen drei Jahren in seiner jeweiligen Betriebsgrößenklasse (im Fall von Meintzinger 4 bis 40 Hektar) die beste Prämierungsquote erzielt hat.
Mit solch einer Auszeichnung zeigt ein Weingut, dass es sich für eine gleich bleibend gute Qualität seines Weines einsetzt. Das Weingut Meintzinger erhielt die Auszeichnung für einen 2004er Frickenhäuser Kapellenberg, Spätburgunder Barrique trocken.
Alleine kaum zu schaffen
Im Jahr 2000 hatte sich Jochen Meintzinger den Winzern von „Frank & Frei“ angeschlossen. „Der Weinanbau und auch –ausbau ist ein so umfangreiches Gebiet, dass man es alleine kaum mehr schaffen kann,“ erklärt er seinen Betritt. Man benötigt eine solide Grundlage und vor allem einen Erfahrungsaustausch, den er bei den anderen Winzern von „Frank & Frei“ findet. Meintzinger sagt dazu: „Es gibt einen Fahrplan, den man einhalten muss, und das wird auch kontrolliert. Dazu kommen die gegenseitigen Tipps und Hilfestellungen, die sehr wichtig sind.“
Der Gastronomie-Preis fällt in Michaela Meintzingers Ressort, da sie für das Hotel inzwischen verantwortlich ist. Doch die Meintzingers sind ein Ehepaar, die ihr Geschäft gemeinsam führen. Als Michaela, geb. Hofmann den gelernten Winzermeister Jochen 1993 heiratete, stand für beide fest, dass sie in Zukunft zusammen arbeiten wollen.
Also überlegte die gelernte Handelsfachwirtin nicht lange und absolvierte eine Ausbildung zur Winzerin bei Arthur Steinmann in Sommerhausen. Dafür hat Jochen Meintzinger sich revanchiert und im Gegenzug 2007 die Prüfung als Hotelfachmann abgelegt, damit im Hotel auch ausgebildet werden darf.
Komplett neues Gesicht
Vor zwei Jahren erhielt das Hotel durch die Renovierung ein komplett neues Gesicht. Die Veränderung erfolgte nicht, wie geplant langsam, Zimmer für Zimmer, sondern in einem Stück, fast gleichzeitig mit der Vinothek und dem Frühstücksraum. War die Einrichtung vorher konservativ, so ist sie jetzt modern, praktisch und ansprechend.
Zwei Terrassen, zu beiden Seiten des Hauses bieten sowohl am Morgen als auch am Nachmittag und Abend Sonne, was ein mediterranes Flair und Ambiente aufkommen lässt. Klare Linien vereinen sich mit heimischem Muschelkalk.
Die Leitung des Weingutes und des Hotels, die viele Jahre getrennt geführt wurden, liegen nun in einer Hand. Das Hotel hat 22 individuell eingerichtete Zimmer, das Weingut, das bereits seit 1790 besteht, 22 Hektar Rebflächen.
Erweiterungspläne
In beiden Fällen kann die Nachfrage kaum gedeckt werden, so dass das Ehepaar sowohl über eine Erweiterung der Weinberge als auch des Hotels nachdenkt. Expandieren wollen sie beide: „Aber es darf nicht zu groß werden“, sind sie sich einig.