"Von diesen Menschen können wir noch viel lernen", war Bürgermeister Harald Engbrecht begeistert von der inklusiven Prunksitzung des Kleinrinderfelder Karneval Clubs (KKC). Präsidentin Gabi Zorn war von Anfang an mit dabei, als die Idee aufkam, in Zusammenarbeit mit den Lebenshilfe-Wohngruppnen eine gemeinsame Prunksitzung zu veranstalten. "Unsere Trainer-Chefin Franziska Schubert arbeitet bei der Lebenshilfe in Kitzingen. Sie hat bereits in den Jahren 2019 und 2020 eine Prunksitzung in Kitzingen für die Bewohner der Häuser in Kitzingen und Ochsenfurt organisiert", und Auftritte des KKC gab es bereits bei diesen beiden Sitzungen. Man war dem Thema also schon länger zugeneigt. "Nun haben wir uns in diesem Jahr überlegt, das Ganze etwas größer aufzuziehen und auch noch die Häuser aus Würzburg mit einzubinden", so Zorn. In Zusammenarbeit mit Franziska Schubert und dem KKC beschloss man dann, die Veranstaltung in der Turnhalle in Kleinrinderfeld, als separate Prunksitzung für Menschen mit Handicap, stattfinden zu lassen. Schubert bereitete als Fachfrau das Programm vor, die Mitglieder des KKC waren für die Bewirtung zuständig und das taten sie sehr gerne.

Enthusiastisch ging es bei dieser besonderen Sitzung zu. Die Menschen in der Halle ließen ihren Gefühlen freien Lauf und überlegten nicht lange, wie der Nebenmann oder die Nebenfrau schauen könnte, wenn man sich freut und am Programm teilnimmt.
Der Schwerpunkt bei dieser Sitzung lag auf Tanz und Musik, ein Feld, das die Menschen allesamt anspricht. Nicht umsonst heißt es: Musik verbindet alle und jeden. Dort, wo sonst Matthias Hollenberger und seine Elferratsdamen sitzen, nahm bei dieser Sitzung das Präsidium des KKC Platz, die Moderation übernahmen "Matze und Lena" von der Lebenshilfe. Beide führten souverän durchs Programm, wofür sie am Schluss auch den diesjährigen Orden des KKC vom Prinzenpaar Christian II. und Viola I. bekamen. Auch sie hatten auf ihrem Thron viel Spaß an der Sitzung.

Groß war die Beteiligung aller Besucher und Besucherinnen bei der Polonaise quer durch die Halle in Kleinrinderfeld. Egal ob mit Rollstuhl, Rollator oder geführt von einem Betreuer – jeder wollte bei der langen Schlange dabei sein. Das Handicap spielte dabei keine Rolle, Nichtbehinderte und Menschen mit Handicap tanzten zusammen und ohne Berührungsängste. Als eine große Laola-Welle durch den Saal fegte, machten alle Anwesenden begeistert mit.
Der KKC hatte viele seiner Kindergruppen aufgeboten, um für Unterhaltung zu sorgen und auch die Gastvereine aus Rottendorf, Goßmannsdorf oder Himmelstadt boten ein buntes Potpourri ihrer Kinder- und Jugendarbeit. Und zwischendurch wurde immer wieder gemeinsam geschunkelt, da mussten Matze uns Lena gar nicht groß nachhelfen. Nach gut 2,5 Stunden war alles vorbei und als die Menschen den Saal verließen, um nach Hause zu fahren, konnte man in viele glückliche Gesichter schauen. "Wenn ich etwas zu sagen hätte in diesem Verein, würde ich eine solche inklusive Sitzung im nächsten Jahr wieder veranstalten", sagte Bürgermeister Engbrecht voller Freude über die gelungene Premiere.
MitwirkendeKinderprinzenpaar Mio I. & Ida I., Prinzenpaar Christian II. & Viola I., Juniorengarde KKC, Narrenminis KKC, Kinder Männerballett Krackenblitze, Kinderbütt Himmelstadter Karnevalsverein, Juniorenschautanz KKC, Männerballett RoKaGe, Abträumer KKC, Happy Girls KKC, Prinzengarde KKC.Quelle: Kleinrinderfelder Karneval Club