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Würzburg: Probleme im Würzburger Ringpark: Fußgänger und Radfahrende teilen sich die Wege

Würzburg

Probleme im Würzburger Ringpark: Fußgänger und Radfahrende teilen sich die Wege

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    Eigentlich nicht erlaubt: Fahrrad fahren im Ringpark.
    Eigentlich nicht erlaubt: Fahrrad fahren im Ringpark. Foto: Archivfoto: Patty Varasano

    Im Frühling beginnt die Radsaison: Statt sich im Auto durch den Würzburger Stadtverkehr zu stauen, steigen immer mehr Menschen aufs Rad. Deshalb ist so mancher Fußgänger in der Stadt jetzt besonders auf der Hut: Wo Radfahrer und Fußgänger die gleichen Wege nutzen, ist Konfliktpotential garantiert.

    Beispiel Ringpark: Die "grüne Lunge der Stadt" ist durchzogen von Wegen, sie alle eint: Fahrradfahren ist hier - eigentlich - nicht erlaubt. "Das Befahren des inneren Ringparks mit dem Fahrrad oder Pedelec ist verboten. Die Wege des Ringparks sind als Gehwege deklariert", heißt es von der Polizei.

    Wer aber am Wochenende etwa an der Teichanlage Klein Nizza spazieren geht, erlebt, wie Räder im Minutentakt die Wege der Parkbesucher kreuzen. Das kann gefährlich werden. Gerade Kleinkinder laufen im Bereich um die Spielplätze schnell auf die Fahrbahn, die eigentlich keine sein sollte. Theoretisch könnte von jedem, der im Inneren des Parks fährt, eine Geldbuße von 55 Euro verlangt werden - so viel kostet es, unerlaubterweise auf dem Gehweg zu fahren.

    "Mit dem Fahrrad nimmt man gerne den kürzesten Weg."

    Lore Koerber-Becker, Vorsitzende des VCD

    Lore Koerber-Becker, Vorsitzende des VCD (Verkehrclub Deutschland) Kreisverband Mainfranken-Rhön, kennt das Problem: "Mit dem Fahrrad nimmt man gerne den kürzesten Weg", sagt sie. Der führt rund um die Innenstadt häufig durch den Park, auch wenn das nicht rechtens ist.

    Außenalleen des Ringparks sind keine echte Alternative

    Ihrer Meinung nach mangelt es zumindest in Teilen der Stadt schlicht an sinnvollen Alternativen für die Radfahrer und Radfahrerinnen: "Auf den schmalen Fahrradstreifen entlang des Ringparks, die auf der Straße verlaufen, wird man oft weggehupt, knapp überholt und abgedrängelt. Viele Autofahrer erwarten im Bereich des Ringparks, dass man nicht auf der Straße fährt, sondern in den geschotterten Außenalleen des Parks. Und auf den Außenalleen konkurriert man wiederum mit den Fußgängern um jeden Zentimeter."

    In den sogenannten "Außenalleen", den geschotterten Wegen, die zwischen Ringpark und Straße verlaufen, darf zwar Rad gefahren werden, allerdings gilt der Weg als "Gehweg" mit dem Zusatz "Radfahrer frei". Die Stadt erklärt: "Das bedeutet, dass Radfahrende auf diesem Fußweg nur zu Gast sind". Zu Deutsch heißt das, dass Radfahrerinnen und Radfahrer auch auf den Außenalleen ihre Geschwindigkeit an die der Fußgänger anpassen müssen. Zu Stoßzeiten bleibt da teilweise nur das Schieben.

    Denn zur Gefahr für Fußgänger können die hohe Geschwindigkeit mancher Radler werden. Die bringen vor allem Elektroräder auf die Wege: "Aufgrund der deutlichen Zunahme von Fahrrädern und auch Pedelecs im öffentlichen Straßenverkehr in den letzten Jahren, insbesondere jedoch seit Beginn der Pandemie, sind damit einhergehend auch steigende Unfallzahlen mit Radfahrbeteiligung zu verzeichnen," schreibt die Polizei auf Nachfrage. 214 Unfälle mit Radbeteiligung gab es 2021 im Stadtgebiet (41 davon mit E-Bikes). 2020 waren es 242 Unfälle (37 davon mit E-Bikes).  Zum Vergleich: 2010 waren es 170 Unfälle im Jahr.

    Immer mehr Menschen steigen aufs Fahrrad mit E-Motor und sind nun wesentlich flotter unterwegs. Laut Statistikinstitut Statista wurden 2016 in Deutschland 610.000 E-Bikes verkauft, vergangenes Jahr waren es gut 2 Millionen.

    Verwarnungen im "Knöllchenbereich"

    Was bleibt als Lösung? "Kontrollen und Verständnis", sagt Maximilan Basser von der Pressestelle der Polizei. Sowohl Polizei als auch Ordnungsamt führt regelmäßig Kontrollen im Ringpark durch. "Wir befinden uns hier maximal im ,Knöllchenbereich', oft werden auch nur mündliche Verwarnungen ausgesprochen", sagt Basser. Für Verständnis zu werben, sei das wichtigste. Auch das Ordnungsamt der Stadt erklärt: "Bei Kontrollen im Ringpark setzt man aktuell auf Aufklärung, Prävention und Sensibilisierung."

    Lore Koerber-Becker hat noch eine andere Idee: "Ziemlich viele Problem würden gelöst werden, wenn sich endlich Tempo 30 in den Innenstädten durchsetzen würde: Die Radfahrer kämen auf den Straßen sicher voran, die Fußgänger hätten ihre Ruhe und der Umwelt wäre auch gedient."

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