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Prosselsheim: Prosselsheim muss den Gürtel enger schnallen

Prosselsheim

Prosselsheim muss den Gürtel enger schnallen

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    Im Prosselsheimer Rathaus, einem historischen Gebäude aus dem Jahr 1756, strickt der Gemeinderat gerade an der Aufstellung des Haushalts für das Jahr 2025. Die Vorberatungen zur Aufstellung verheißen nichts Gutes.
    Im Prosselsheimer Rathaus, einem historischen Gebäude aus dem Jahr 1756, strickt der Gemeinderat gerade an der Aufstellung des Haushalts für das Jahr 2025. Die Vorberatungen zur Aufstellung verheißen nichts Gutes. Foto: Irene Konrad

    Den Gürtel enger schnallen muss die Gemeinde Prosselsheim. Das wurde bei der Vorberatung des Haushalts 2025 deutlich. Aufgrund der Berechnungen der Verwaltungsgemeinschafts-Kämmerin Anja Friedrich würden sich nach aktuellem Stand im Verwaltungshaushalt ein Fehlbetrag von 50.000 Euro und im Vermögensaushalt ein Fehlbetrag von über 400.000 Euro ergeben.

    "Wir haben ein Problem damit, aus den laufenden Einnahmen die Ausgaben zu bestreiten", erklärte Bürgermeisterin Birgit Börger. Bei solchen Zahlen schmelzen die Rücklagen gegen Null, Zuführungen vom Verwaltungshaushalt in den Vermögenshaushalt sind nicht möglich und für nötige Investitionen müssten Kredite aufgenommen werden. Es sei "eine schwierige Aufgabe, die Ausgaben niedriger zu machen oder die Einnahmen zu erhöhen".

    Demnächst wollen die Ratsmitglieder darüber entscheiden, ob sie freiwillige Leistungen kürzen oder gar streichen müssen. Gibt es noch Stellschrauben bei einzelnen Posten? Aber: "Todsparen hilft uns auch nichts, wir müssen auch investieren", argumentierte Ratsmitglied Fridl Birkhofer beim Posten "Straßenunterhalt und Entwässerung".

    Bernhard Friedrich pflichtete ihm bei. Der dritte Bürgermeister ist der Ansicht, dass "stückweise die Straßen und Kanäle saniert werden müssten". Er schlug zunächst die Froschgasse oder die Neubaustraße vor. Bei der Verwaltungsgemeinschaft Estenfeld würden erarbeitete Dringlichkeitspläne liegen.

    Bürgermeisterin Börger verwies darauf, dass es zum Zustand der Kanäle "im Zusammenhang mit der Osmoseanlage für die Kläranlage neue Unterlagen gibt". Die bisherigen und neuen Daten sollen gesichtet werden. Kämmerin Friedrich müsste für ihr Zahlenwerk wissen, ob Kanäle mit Inlinern oder über offene Bauweisen saniert werden. In diesem Zusammenhang kamen die Kanaldeckel in der Würzburger Straße aufs Tablet.

    Reizthema kaputte  Kanaldeckel

    Das ist ein Reizthema in Prosselsheim, weil "die LKWs die Kanaldeckel kaputt fahren" und weil die Umgehungsstraße auf sich warten lässt. Bürgermeisterin Börger sieht nicht ein, "dass wir für die Sanierung auf dieser Staatsstraße permanent Geld reinzubuttern haben". Ja, das Kanalnetz sei Gemeindesache. Aber die scheppernden Kanaldeckel aufgrund des übergeordneten Verkehrs doch wohl nicht.

    Eigentlich haben die Prosselsheimer Ratsmitglieder wegen ihrer Finanzlage schon reagiert. Die Mitgliederbeiträge an die Sozialstation liefen zum Jahresende 2024 aus, verschiedene Steuern und Gebühren wurden erhöht und bei den Grundsteuern will die Gemeinde nach den Verschiebungen aufgrund der Reform warten, bis im Laufe des Jahres verlässliche Zahlen vorliegen.

    Hohe Minusbeträge beim Kindergarten

    Sorgen bereiten dem Gemeinderat andere Posten. Dazu zählen hohe Minusbeträge beim Kindergarten, die Erhöhung der Kreisumlage von derzeit 44 Prozent um wohl mehrere Punkte, der lang geplante Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses oder Anschaffungen für den Bauhof. Für einem gebrauchten passenden Stapler gibt es ein gutes Angebot. Dafür und für Hochregale werden 25.000 Euro als Ausgaben für den Bauhof im Haushalt eingestellt.

    Jeder Prozentpunkt bei der Kreisumlage mache in Prosselsheim knapp 13.700 Euro aus. Der Kindergarten hat Plätze frei. Um Personalkosten im Kindergarten einzusparen, könnten Öffnungszeiten gekürzt werden. Einerseits reichen die Gebühren trotz Erhöhung nicht. Andererseits sollen Familien mit Kindern nicht weiter belastet werden. Bürgermeisterin Börger will mit der Kindergartenleitung nach Lösungen suchen.

    Geld steckt auch im Wohnbaugebiet "Sonnenweg". Von den 31 Bauplätzen sind etliche leider noch nicht verkauft. Das Projekt Schlosswiese im Rahmen der Dorferneuerung wird geplant, die zwei Feuerwehren sollen Digitalfunk bekommen, für den Glasfaserausbau stehen Ausschreibungen an und unklar ist, welche Summen für den Park-und-Ride-Platz der Mainschleifenbahn gebraucht werden.

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