Auch eine Woche nach dem Raubüberfall auf ein Juweliergeschäft in der Würzburger Domstraße sind noch nicht alle Fragen geklärt. Wie das Polizeipräsidium Unterfranken auf Anfrage der Redaktion berichtet, sei jetzt jedoch klar, dass sich der Beuteschaden auf eine Summe im unteren Millionenbereich beläuft.
Wie berichtet, kam es am Abend des 3. März in Würzburg zu einem Raubüberfall auf einen Juwelier in der Domstraße. Gegen 18 Uhr sei eine Mitarbeiterin "von einem oder zwei Tätern" an ihrer Wohnungstür abgepasst worden, hieß es seitens der Polizei. Dabei sei die Frau mit einem Messer oder einer Pistole bedroht und aufgefordert worden, Zutritt zu dem Juweliergeschäft zu verschaffen.

Weil diese aber keinen Schlüssel zu dem Geschäft gehabt habe, sei sie mit einem Täter zu der Wohnung einer weiteren Mitarbeiterin in der Innenstadt gelaufen und habe sich von ihr den Schlüssel abholen wollen. Weil diese jedoch auch keinen Schlüssel hatte, seien die beiden Frauen dann gemeinsam mit dem Täter nach Grombühl zu einem weiteren Mitarbeiter gegangen. Unter einem Vorwand hätten die beiden Frauen dann den Schlüssel von ihrem Kollegen geholt, seien mit dem Täter zurück in die Innenstadt gelaufen und hätten ihm dann gegen 22 Uhr die Geschäftsräume aufgeschlossen.
Die beiden Frauen hätten dem Täter dann mehrere Schmuckstücke aus dem Tresor und der Auslage ausgehändigt. Gegen 22.40 Uhr habe der Mann die beiden Frauen zum Marktplatz begleitet, sich dort von ihnen getrennt und sei in Richtung Juliuspromenade/Eichornstraße verschwunden. Die beiden Mitarbeiterinnen blieben unverletzt.
Vorfall bei Würzburger Juwelier soll sich so zugetragen haben
Bereits am Tag nach der Tat deutete das Polizeipräsidium Unterfranken an, dass der Tathergang mehrere Unklarheiten aufwies. Nun geht die Polizei jedoch davon aus, dass sich der Vorfall im Wesentlichen so zugetragen hat, wie von den Beteiligten geschildert. "Wir gehen davon aus, dass eine Mitarbeiterin im Eingang ihres Wohnhauses von zwei Tätern überfallen und mit einer Schusswaffe bedroht wurde", sagt Pressesprecher Enrico Ball. Auch die Stationen der Tat – der Weg zur zweiten Mitarbeiterin und später nach Grombühl – konnten inzwischen bestätigt werden. Dennoch bleibt eine entscheidende Frage offen: Warum aus anfangs zwei Tätern am Ende nur noch einer wurde.
Die Ermittlungen dauern an und die Polizei sucht weiterhin nach Zeugen, insbesondere nach Personen, die beobachtet haben, wie die "verängstigt wirkenden" Mitarbeiterinnen gemeinsam mit den Tätern über die Alte Mainbrücke oder durch die Innenstadt gegangen sind.
Zeugen werden gebeten, sich unter Tel. (0931)457-1732 bei der Polizei zu melden.