Würzburg Vormittags unterrichtet Martin Hollenbach an der Realschule Marktbreit Deutsch und Geschichte, abends kommt bei ihm Endzeitstimmung auf. Der Hobby-Abenteurer aus Oberdürrbach hat seine eigenen Reiseerfahrungen und seine Vorliebe für Katastrophengeschichten kombiniert und den Abenteuer-Endzeitroman „Ausgeliefert in der Südsee“, sein erstes Buch, veröffentlicht.
Frage: Wovon handelt Ihr Buch?
Martin Hollenbach: Es geht um einen Familienvater, der sich auf einer einsamen Insel für eine TV-Show selbst filmt. Es bricht ein Atomkrieg aus, was er von fünf Flüchtlingen, die mit ihrem Segelboot auf der verlassenen Insel stranden, erfährt. Es folgt ein Streit und Zerwürfnis innerhalb der Gruppe, was zu einem Todesfall führt. Der Rest der Gemeinschaft versucht in Australien den letzten Flecken Zivilisation zu finden.
Was hat Sie zu dem Buch inspiriert?
Hollenbach: Ich bin als Student viel mit Rucksack durch die Welt gereist, ich tauche und segle selbst seit einigen Jahren, das hat mich auf jeden Fall beeinflusst. Auf einer meiner Reisen musste ich nachts tatsächlich im Dschungel in einer Hängematte schlafen. Auf die Idee mit dem Atomkrieg kam ich erst während des Schreibens, damals war die Atomkrise im Iran aktuell. Außerdem lese ich selbst gerne Abenteuer- und Endzeitgeschichten.
Haben Sie ein Lieblingsbuch?
Hollenbach: Mich interessieren vor allem Bücher, bei denen es um das Überleben geht, am liebsten lese ich Tatsachenberichte. Zum Beispiel „Wenn es Krieg gibt, gehen wir in die Wüste“ von Henno Martin, da geht es um zwei deutsche Geologen, die im Zweiten Weltkrieg in Afrika unterwegs sind. Als der Krieg ausbricht, flüchten sie aus Angst in die Wüste und haben da zwei Jahre gelebt. Oder „Als ich vom Himmel fiel“ von Juliane Köpke. Das ist ein Bericht der einzigen Überlebenden eines Flugzeugabsturzes im Dschungel.
Wie lange haben Sie an dem Buch geschrieben?
Hollenbach: Die Idee ist mir zwei bis drei Monate im Hirn herumgespukt, bevor ich angefangen habe zu schreiben. Dann habe ich ungefähr eineinhalb Jahre geschrieben – fünf Seiten pro Woche war mein Ziel.
Sie haben unter dem Pseudonym „Martin Altenberg“ geschrieben – warum?
Hollenbach: Die Sprache in dem Buch ist manchmal derb, in manchen Szenen habe Gewalt ziemlich lebhaft beschrieben. Ich dachte, meine Fünftklässler sollten das lieber nicht lesen, deshalb das Pseudonym. Im Nachhinein hätte ich es vielleicht doch unter meinen richtigen Namen veröffentlichen sollen.
Wie haben Sie einen Verlag gefunden?
Hollenbach: Ich habe mich, wie viele Autoren, die ihr erstes Buch veröffentlichen wollen, beim tredition-Verlag angemeldet. Da schickt man den Innenteil als PDF-Datei und das Cover gestaltet man selbst, den Rest macht dann der Verlag. Ich habe dann 30 Exemplare für 300 Euro gekauft, die ich zur freien Verfügung habe. Das Buch gibt es als Taschenbuch oder E-Book, bis jetzt nur bei Amazon. Das ganze läuft nach dem „Book-on-demand“-Prinzip, das heißt, jedes Buch, das bestellt wird, wird frisch gedruckt.
Wird es eine Fortsetzung geben?
Hollenbach: Das muss ich mir überlegen. Ideen hätte ich genug, ich warte aber mal ab, wie das erste Buch ankommt.
„Ausgeliefert in der Südsee“ von Martin Hollenbach (Pseudonym: Martin Altenberg) gibt es nur unter www.amazon.de. Der Roman hat 224 Seiten und kostet als Taschenbuch 11,99 Euro. Als gebundene Ausgabe kostet er 17,99 Euro, als E-Book 8,99 Euro.