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Uffenheim: Regionales benötigt mehr Unterstützung

Uffenheim

Regionales benötigt mehr Unterstützung

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    Nach 2016 stattete Bundestags-Vizepräsidentin Claudia Roth (Mitte) der Fairtrade-Stadt Uffenheim erneut einen Besuch ab. Diesmal ging es um die Regionalität, weswegen sie den Altstadtmarkt zusammen mit Uwe Kekeritz und Ruth Halbritter besuchte.
    Nach 2016 stattete Bundestags-Vizepräsidentin Claudia Roth (Mitte) der Fairtrade-Stadt Uffenheim erneut einen Besuch ab. Diesmal ging es um die Regionalität, weswegen sie den Altstadtmarkt zusammen mit Uwe Kekeritz und Ruth Halbritter besuchte. Foto: Gerhard Krämer

    Ein "einmalige" Kombination in Uffenheim hat das Interesse von Claudia Roth geweckt. Die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages besuchte den Altstadtmarkt und informierte sich dort über das Angebot und hörte sich die Betreiber-Anliegen sowie die der regionalen Produzenten an. Angesichts der Flutkatastrophe im Westen Deutschlands, die die Grünen-Politikerin sichtlich mitnahm, war auch der Klimaschutz Thema.

    Erschüttert sei sie ob der verheerenden Hochwasserkatastrophe. Was man bisher nur aus der Ferne gekannt habe, sei nun hier angekommen. Dies habe auch klimatische Gründe, sorgt sich Claudia Roth und fordert hier größte Anstrengungen.

    Angestrengt hat man sich auch 2013 in Uffenheim. Seitdem gibt es dank bürgerschaftlichen Engagements einen Innenstadtladen: den Altstadtmarkt. Dieser hat über 200 Eigentümer. Viele Menschen engagieren sich für den Markt, der ein Stück Lebensqualität bietet. Der Markt sei auch, wie es der Grünen-Bundestagsabgeordnete Uwe Kekeritz, der zusammen mit den beiden Stadtratsmitgliedern Ruth Halbritter und Thomas Schmitt die Vizepräsidentin begleitete, in der Einladung bereits formuliert hatte, eine Alternative gegen das "Ausbluten der Innenstädte".

    Ute Gärttling (links) ließ Claudia Roth Brot, gebacken aus heimischem Roggen, probieren.
    Ute Gärttling (links) ließ Claudia Roth Brot, gebacken aus heimischem Roggen, probieren. Foto: Gerhard Krämer

    Christine Krämer stellte die Genossenschaft "regional versorgt" vor, Altstadtmarkt-Geschäftsführerin Erika Herbst erklärte das Konzept des Altstadtmarktes, der die Nahversorgung in der Altstadt sicherstellt. Im Angebot seien ein ausreichendes Bio-Sortiment, Fairtrade-Produkte und unverpackte Lebensmittel, aber auch Konventionelles. Das Regionale stehe im Vordergrund. Insgesamt sei es eine sinnvolle Menge an Waren in allen Preisgruppen. Auch biete der Markt Teilzeitarbeitsplätze für Frauen.

    Erika Herbst wünscht sich nicht nur, dass der Laden gelobt, sondern dass darin eingekauft werde. Hier sei noch deutliche Luft nach oben. Bürgermeister Wolfgang Lampe bekannte, stolz auf den Altstadtmarkt zu sein. Doch, wie von Roth hinterfragt, sei es der Stadt nicht möglich, hier stärker zu unterstützen. Denn die Stadt müsse ein Stück weit neutral bleiben. Doch Erika Herbst ließ nicht locker. Sie wünschte sich vom Bürgermeister, dass auch er hier einkaufe.

    Diskutiert wurde beim Besuch von Claudia Roth auch über den "Einheimischen". Andrea Blaser (links) stellte die Produkte vor.
    Diskutiert wurde beim Besuch von Claudia Roth auch über den "Einheimischen". Andrea Blaser (links) stellte die Produkte vor. Foto: Gerhard Krämer

    Vom Angebot im Markt zeigte sich Roth beeindruckt. Ute Gärttling aus Hemmersheim, die zusammen mit ihrem Mann ihren Hof nach Demeter-Vorgaben bewirtschaftet, hatte Brot dabei. Dies stammte von der Handwerksbäckerei Gebert aus dem nahen Gnodstadt (Lkr. Kitzingen) und enthält 95 Prozent Roggen und fünf Prozent Weizen. Der Roggen stammt von ihren Feldern. Die Milch ihrer Kühe findet sich in den Produkten der Schrozberger Milchbauern. Für Roth ein klassisches Beispiel von Regionalität. Dies müsse noch viel sichtbarer werden, meinte sie und regte an, Bilder vom Hof, auch aus der Zeit der Umstellung der Bewirtschaftung, im Laden zu zeigen.

    Beim Thema "Regional" darf natürlich "Einheimischer" der Initiative "Streuobst Mittelfranken-West e.G." nicht fehlen. Andrea Blaser stellte die Produkte vor und: Auch sie wünscht sich mehr Unterstützung, denn man könne noch nicht wirtschaftlich arbeiten, weil zu wenige den "Einheimischen" anböten.

    Claudia Roth schaute sich im Altstadtmarkt interessiert um.
    Claudia Roth schaute sich im Altstadtmarkt interessiert um. Foto: Gerhard Krämer

    Ruth Halbritter prangerte die unterschiedlichen Ansichten von Regionalität an. So sei es wohl so, dass man Apfelsaft aus Asien hier problemlos anbieten könne, Moselwein aber wohl nicht. "Es ist schwierig, den Einheimischen hier zu etablieren." Auch in Schulen sei dies nicht möglich, da der "Einheimische" in Glasflaschen angeboten werde. Da Säfte vorwiegend von Frauen und Kindern getrunken würden, sei die Herkunft wohl nicht so wichtig, vermutete Andrea Blaser. Lampe bedauerte, dass es für Säfte keine große Lobby gebe.

    Lampe betonte, dass es wichtig sei, dass man in Uffenheim regional weiterdenke. Auch was die Energiewende betreffe. Doch könnten die Kommunen nicht alles allein schultern. An Roth und Kekeritz gewandt, forderte er hier eine deutliche Unterstützung durch den Bund. Roth erkannte die Notwendigkeit von Rahmenbedingungen für Kommunen, damit diese handeln könnten.

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