Was Kitzingen der Schlappmaul-Orden ist, ist der Faschingsgesellschaft Versbach ihr Orden „Grad raus und erscht recht“. Bei der Prunksitzung in der Pleichachtalhalle überreichte Gesellschaftspräsident Josef Hofmann die Auszeichnung an Oberbürgermeisterin Pia Beckmann. Die FG Versbach würdigt damit Franken,, die eine eigene Meinung haben und sich nicht im Wind drehen.
Die Laudatio hielt Beckmanns Vorgänger Günther Koch, die legendäre „Stimme Frankens“. Der Sport-Moderator aus Nürnberg tat dies, indem er ein fiktives Fußballspiel kommentierte, bei dem Pia Beckmann immer am Ball war und am Schluss mit Hilfe Franz Beckenbauers den goldenen Treffer erzielte - in Anspielung darauf, dass es ihr gelungen war, die Mannschaft von Ghana bei der WM nach Würzburg zu holen. Beckmann führe das Spiel mit Charme und Eleganz, mit Kunst und Können und wisse, wann sie den Ball zum Wohle Würzburgs spielen müsse, lobte Koch, der einst für die SPD in den Landtag wollte, die CSU-Frau.
Die Ordensverleihung war der Höhepunkt in einem über fünfstündigen Programm. Stolz ist die FG Versbach, dass das Programm, durch das Sitzungspräsident Jürgen Keidel führte, ausschließlich von den über 150 eigenen Aktiven gestaltet wird. Einzige Ausnahme der Auftritt der Garde aus Zellingen.
Früh übt sich, was in Versbach einmal ein großer Narr werden will, und so hat hier stets auch die Jugend ihren großen Auftritt, der „Läushämmelö Manuel I. von Öhrlein mit seinem gelungenen Vortrag. Einfach reizend die Kleinen von der Mi-Ma-Garde mit ihrem getanzten Kindertraum. Prächtig anzusehen die Juniorengarde mit Marsch- und Schautanz. Dann natürlich der Stolz der Gesellschaft, die große Garde mit dem opulenten Schautanz “Das Imperium schlägt zurück“.
Auch bei den Büttenreden ist der Nachwuchs stark: Sven Vogel, ein echtes Naturtalent mit seiner Nummer „Ohne Moos nix losö. Oder Marcel Rehmisch als Maurerpraktikant mit seinem Vater Steffen und seinem Motto „Was du heute kannst entkorken, das verschiebe nicht auf Morgen“. Witzig ist in Versbach immer die gespielte Werbung. Da wird für einen Grabstein-Hersteller der „Stern, der deinen Namen trägt“. „der Stein, der deinen Namen trägt, bestell ihn nicht zu spät“.
Ein Höhepunkt war erneut der Auftritt von „Dr. Granit und seinen Hohlblöcken“. Auch diesmal führten Gesellschaftspräsident Josef Hofmann, Dobby Flügel und Dany Walz das Publikum mit Witz und Hintersinn durch die Niederungen der Politik in Stadt und Land - bestes musikalische Kabarett, bei dem die Parteien-Hopser ihr Fett abbekommen: „Dreh dei Fähnle nach dem Wind, richtig ist, wo viele sind.“
Abwechslungsreich und originell die Bütten: Jürgen Keidel und Jürgen Fischer als Ortspatron St. Rochus, Annette Löffler-Wagner als goscherte Babett beim Doktor, ein Jung-Manager (Steffen Spanheimer), der mit seiner Frau (Marion Zaschka) das Eheleben am Computer plant, oder Ewald Inzko als „Gummipuppe“.
Natürlich dürfen auch die OB-Kandidaten nicht fehlen: Im „Würzburger Märchen“ mit Frosch am Brunnen gab's viel Beifall für das Orakel mit Andrea Stephan, Jürgen Springer, Jutta Springer, Mani Oppel, André Köstner, Jo Hofmann und Roland Rothenbucher.
Als buntes Finale dann wie immer die Musikshow von „Herzblatt“, erstmals unter der Verantwortung der jungen Wilden Max Baumgart und Jo Hofmann. Nicht nur da gab's Riesenapplaus.
Online-Tipp
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