Als "Kuchen mit Sahnehäubchen" bezeichnete Bürgermeister Klaus Schmidt den neuen Zustellstützpunkt der Deutschen Post im Waldbüttelbrunner Gewerbegebiet Kiesäcker beim Richtfest des Neubaus. Erst im März fand der Spatenstich statt, nun also schon Richtfest. Wobei Richtfest nicht ganz korrekt ist – denn es gibt bei dem Flachdach keinen Dachfirst oder Giebel. Trotzdem nutzte Andreas Weil vom Generalunternehmer Goldbeck GmbH aus Bielefeld die Chance und überbrachte nach alter Tradition den Spruch der Zimmerleute, ganz wie bei einem normalen Richtfest. Wobei er ebenfalls dreimal symbolisch das Glas erhob, für den Bauherrn, den Architekten und die Bauwerkerschaft.
"Von hier aus werden nach Fertigstellung 66 Zustellerinnen und Zusteller ihre Touren beginnen und versorgen alle Haushalte der Gemeinden Waldbüttelbrunn, Höchberg, Veitshöchheim, Altertheim, Eisingen, Greußenheim, Güntersleben, Helmstadt, Hettstadt, Kist, Kleinrinderfeld, Margetshöchheim, Neubrunn, Remlingen, Uettingen und Waldbrunn mit Briefen und Paketen", verdeutlichte Niederlassungsleiter Peter Hauenstein die Dimensionen des Neubaus.
Etwa 95 Arbeitsplätze werden entsehen

Etwa 95 Arbeitsplätze entstehen auf einer Hallenfläche von 2748 Quadratmetern, wobei die Gesamtfläche des Grundstücks bei knapp 12.000 Quadratmetern liegt. Mit dieser Dimension baut man die zweitgrößte Verbundstützpunkt in ganz Deutschland, verdeutlicht Tino Rosenkranz, bei der Deutschen Post in der Region für die Immobilienverwaltung zuständig. Nur in Bamberg existiert ein größerer Zustellstützpunkt.
Die Versorgung mit Paketen und Briefen wird über die Verteilzentren in Würzburg und Kitzingen erfolgen. Die Weiterverteilung in die einzelnen Haushalte übernehmen 66 elektrisch angetriebene Zustellfahrzeuge. Hauenstein ist stolz darauf, dass die Deutsche Post mit 20.000 elektrischen Transportern ein Vorreiter hin zur Elektromobilität in Deutschland ist. Damit seien ungefähr die Hälfte der eingesetzten Fahrzeuge beim Konzern in Deutschland umweltfreundlich mit Strom unterwegs.
Fahrzeuge direkt vor Ort mit Solarstrom laden
Beim Neubau in Waldbüttelbrunn werden die Fahrzeuge direkt vor Ort aus den über Solarstrom erzeugte Energie geladen, wenn sie stehen. Dafür wird eine ausgefeilte Technik eingesetzt, inklusive Speichertechnologie. Die Wärmeerzeugung wird über eine Fußbodenheizung erfolgen, die von einer Außenluft-Wasser-Wärmepumpe betrieben wird. Zudem sind alle Gebäudeteile bestmöglich gedämmt.
Die über 100 Meter lange Halle ist dreigeteilt. Durch zwei große ebenerdige Ladetore werden die großen Lkw entladen, bereits vorsortiert für jedes Zustellfahrzeug. Hier werden Temperaturen um die 17 Grad herrschen. Durch eine Doppeltür, so sie dann eingebaut ist, gelangt man in die Verteilstation und dann in die Sozialräume.
Wenn der Betrieb Ende Oktober anläuft, rechnet man mit etwa 200.000 Briefen und 32.000 Paketen in der Woche, die in Waldbüttelbrunn umgeschlagen werden. Der Vorteil des neuen Stützpunktes sei die Ebenerdigkeit, die eine optimale Planung der Abläufe zulasse, nennt der Niederlassungsleiter einen Grund für die Ansiedlung in Waldbüttelbrunn.